Cadeia bringt vollständige Kreditverbriefung per Blockchain

green and black rope

Cadeia, mit Sitz in Berlin und München hatte erst Anfang November mit seiner Plattform den Stealth-Modus verlassen. Im Rahmen einer Seed-Finanzierung konnte das Unternehmen einen siebenstelligen Betrag einsammeln. Geldgeber waren neben CoinIX private und institutionelle Geldgeber aus der DACH-Region, der deutsche Blockchain-Frühphaseninvestor Blockrocket sowie die Bank Frick aus Liechtenstein.

Nun trägt das Investment erste Früchte: Gemeinsam mit den Liechtensteinern hat das Fintech Cadeia nun eine erste Kreditverbriefung durchgeführt, die vollständig auf der Blockchain basiert. GreyPeak 2021–1 ist nach Angaben des Fintechs die erste Verbriefungstransaktion weltweit, die komplett über eine Blockchain abgewickelt wird. 

Kredite als Asset Backed Securtiy Token platziert

„Es ist beeindruckend zu sehen, dass sich unser frühes Investment in Cadeia berets jetzt in einer ersten innovativen Transaktion niederschlägt“, sagt Julian Gretzinger, Head of Capital Markets bei der Bank Frick. Bei dieser ersten Transaktion wurden traditionelle, unbesicherte Unternehmenskredite der Bank Frick verbrieft. Diese wurden in drei Tranchen (Senior, Junior und Equity) als Asset Backed Security Tokens (ABST) privat platziert.

Technologischer Fortschritt

Anders als bei anderen Verbriefungsaktionen tokenisieren die Smart Contracts nicht nur die Forderungen, bilden sie digital als Wertpapier ab. Cadeia nutzt die Smart Contracts auch für die automatisierte und regelbasierte Steuerung von Zahlungsströmen gemäß den zuvor vereinbarten Transaktionsbedingungen (Covenants). So werden Zins- und Tilgungszahlungen aus den verbrieften Krediten in Abhängigkeit der Transaktionsentwicklung berechnet und den Inhabern der digitalen Wertpapiere zugeteilt.

Da es aktuell noch keine in Schweizer Franken denominierte CDBC gibt, greifen die Smart Contracts über eine PSD2-Schnittstelle auf ein klassisches Transaktionsbankkonto zu. In jeder Zahlungsperiode initialisieren die Smart Contracts dann auch die Transfers. Für die Zukunft will Cadeia allerdings auf Stablecoins und CBDCs setzen, die eine noch effizientere Abwicklung ermöglichen sollen.

Vorteile für alle Beteiligten

Cadeia betont die Vorteile der plattformbasierten Lösung: Sie reduziere nicht nur Abwicklungszeiten und Transaktionskosten. Zusätzlich ermögliche sie auch die Koordination und das unmittelbare Monitoring einer Transaktion durch alle Beteiligten – einschließlich Rating-Agenturen, Wirtschaftsprüfern und Regulierungsbehörden. 

Die genutzte Plattform soll vielseitig einsetzbar sein. Sie könne Vermögenswerte und Anlageprodukte in traditioneller und tokenisierter Form verarbeiten. Auch die Zahlungsströme ließen sich künftig über das SEPA- oder SWIFT-Zahlungssystem und über Stablecoins steuern, heißt es. Cadeias Plattform ist zudem agnostisch gegenüber der eingesetzten Blockchain. 

Autor

  • Stephan ist seit Anfang der 90er Jahre online und hat eine ausgeprägte Fintech-Vergangenheit (Star Finanz, Hypoport). Bei der Hypoport-Tochter Dr. Klein war er u.a. für das Produktmanagement und den Bereich Business Development verantwortlich. Seit über 10 Jahren schreibt er über ausschließlich über Tech, Retail, E-Commerce und Insurance.

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