Die Gewinner des sechsten Bankathon erzählen, warum sie mehr Bargeld brauchen
August 2018: Während sich halb Deutschland noch im Sommerschlaf befand, bastelten 24 Hacker-Teams an Ideen für neue, spannende Fintech-Lösungen. Beim sechsten Bankathon#6, der im Rahmen des Bankengipfels in Frankfurt am Main stattfand, traten die Teams auf großer Bühne in vier verschiedenen Kategorien gegeneinander an. Zweieinhalb Tage lang liefen Köpfe und Stromkabel heiß, bis am Ende nicht nur die Gewinner der vier Kategorien feststanden, sondern auch der strahlende Gesamtsieger: Das Team RatePAY überzeugte die Jury im finalen Pitch mit seiner App „swopp“.
Das Event
Der Bankathon#6 wurde von figo ins Leben gerufen und ist der Hackathon für die Fintech-Szene. Im August fand er bereits zum sechsten Mal statt. Etwa 85 Teilnehmer organisierten sich in 24 Teams, die wiederum in vier Kategorien gegeneinander antraten: Identity, Payments, Onlinebanking und Investment.
Die Gewinneridee
Karla und Tobias von RatePAY, die in der Kategorie Onlinebanking mit ihren Teamkollegen Marc und Eduardo an den Start gingen, erzählen, wie sie auf die Idee zu ihrer Gewinner-App „swopp“ gekommen sind: „Wir haben uns überlegt, was uns im Alltag beim Thema Banking am meisten stört. Da fiel uns gleich der tägliche Geldbesorgungsstress in der Mittagspause ein: Wir wollen uns gemeinsam mit unseren Kollegen etwas zu essen holen, die Hälfte hat kein Bargeld dabei und muss sich was leihen, vergisst dann, es zurückzuzahlen – aber der nächste Bankautomat ist fünf Kilometer entfernt. Diesem Szenario wollten wir ein Ende bereiten.“
Die Gewinnerapp
„swopp“ – im Englischen tauschen – basiert auf P2P-Zahlungen, aber geht noch ein Stück weiter. Karla sagt: „Anstatt nur mit Menschen aus dem eigenen Netzwerk Geld tauschen zu können, kann ich mit „swopp“ alle Personen in meiner Nähe, die Bargeld bei sich haben, in einen kleinen Geldautomaten verwandeln und muss nicht Ewigkeiten nach Möglichkeiten suchen, um an Bargeld zu kommen.“ Für die Entwicklung wurden die APIs von figo und verimi genutzt.
Die Expertenmeinung
Kilian Thalhammer und André M. Bajorat sagen:
„Wir wissen, dass die Bargeldversorgung in Deutschland ein echter „pain point“ ist, der sich in Zukunft nur noch weiter verschärfen wird, da immer mehr Filialen und Automaten abgebaut werden. „swopp“ zielt genau in die richtige Richtung; solange Bargeld noch so verbreitet ist, brauchen die Menschen in Deutschland brauchen mehr Möglichkeiten, um an Bargeld zu kommen.“
Wie geht’s weiter mit „swopp“?
Karla und Tobias schweben nach eigenen Aussagen noch auf Wolke 7 und mit ihnen die ganze Firma RatePAY: „Unsere Kollegen und unsere Geschäftsführung waren super happy und stolz – wir haben nach unserer Rückkehr nach Berlin erst mal allen Kollegen unseren Pitch präsentiert und eine Torte bekommen. Die Geschäftsführung fand die Idee zu swopp so toll, dass wir nun gemeinsam schauen, ob und wie wir den Prototypen gemeinsam weiterentwickeln könnten.“
Neue Ideen für die Fintech-Szene
Die Chancen für „swopp“ stehen nicht schlecht – einige Ideen, die im Rahmen der bisherigen Bankathons entstanden sind, haben es inzwischen bis zur Marktreife geschafft. Auch die Gewinner in den anderen drei Kategorien haben vielversprechende Lösungen vorgestellt: In der Kategorie Investments gewann „HouseMatch“ vom Team Interhyp, den Preis bei Payments räumte „MisterPiota“ ab, bei Identity siegte „ContractGuru“ vom Team CreditLinks und den Extrapreis der „Association of German Banks“ erhielt das Konzept der „DatingScientists“ vom Team PPI und dependency.ai.