Adyen startet mit eigenen Kartenlesern

Deutet sich hier so etwas wie ein kleiner Strategiewechsel an? Zahlungsdienstleister Adyen steigt jedenfalls in den Hardwarebereich ein und bringt eigene Kartenlesegeräte heraus. 

Adyen kündigt heute den Start in das Hardware-Business an und startet mit gleich zwei Kartenlesegeräten. „Adyen möchte Unternehmen dabei helfen, ihre Ziele schneller zu erreichen. Die Entwicklung unserer eigenen Terminals ist der jüngste Schritt, um dieses Versprechen einzulösen“, sagt Kamran Zaki, COO von Adyen.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben beim Design der Geräte einerseits darauf geachtet, die eigenen Ansprüche an die Gestaltung und Haptik umzusetzen, andererseits die Wünsche der eigenen Kund:innen in Hinblick auf die Technik (Flexibilität, Mobilität, Akkulaufzeit und Preis) berücksichtigt. 

„Da Adyen die Entwicklung des Terminals selbst übernimmt, können wir sicherstellen, dass die Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt der Funktionalität stehen“, sagt Derk Busser, VP of Product, POS. „Durch die Entwicklung hochmobiler Geräte ermöglichen wir es Unternehmen, Zahlungen nicht nur an der Kasse anzunehmen, sondern von überall aus.“ Gerade in diesem Ansatz sieht Adyen das Potenzial für mehr persönliche Bezahlvorgänge, abseits der klassischen Kassenzone. 

Zwei Geräte zum Start

Das erste Terminal in der Produktreihe ist das NYC1, das es Unternehmen ermöglicht, einen vollständig angepassten Bezahlprozess in einer eigenen POS-App anzubieten. Firmen, die bereits in Hardware wie Telefone oder Tablets investiert haben, können so diese Geräte um Zahlungsfunktionen erweitern. Als Zielkunden für die Terminals hat Adyen auch Plattformanbieter im Blick, die ihren kleineren Geschäftskunden ein erschwingliches Zahlungsgerät anbieten wollen. Die Mobilität des Terminals ist für Adyen ein entscheidendes Kriterium, um Verkaufspersonal mehr Raum für persönlichen Service zu geben. Das NYC1 Terminal ist zunächst nur in Nordamerika erhältlich, soll aber auch in anderen Regionen angeboten werden. 

Das zweite Terminal, AMS1, ist ein All-in-One-Android-Terminal, das sich für die Annahme von Zahlungen und dem Ausführen eigener Anwendungsprogramm eignet. Es wird zunächst in Europa und Nordamerika ausgerollt. Gedacht ist es für Unternehmen und Plattformen, die über ein einziges Gerät auf alle betrieblichen Anwendungen zugreifen möchten, also etwa Kasse, Bestandsverwaltung und Zahlungen auf nur einer Hardware erledigen wollen. Angaben zu den Preisen hat Adyen in seiner Mitteilung bisher keine gemacht. 

Autor

  • Stephan ist seit Anfang der 90er Jahre online und hat eine ausgeprägte Fintech-Vergangenheit (Star Finanz, Hypoport). Bei der Hypoport-Tochter Dr. Klein war er u.a. für das Produktmanagement und den Bereich Business Development verantwortlich. Seit über 10 Jahren schreibt er über ausschließlich über Tech, Retail, E-Commerce und Insurance.

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