Um die Jury zum FinTech des Jahres 2014 noch besser kennenzulernen, beantworten die Mitglieder alle zehn Fragen. Heute der einzige VC in der Runde: Patrick Meisberger.
Wer bist Du und was machst Du?
Patrick Meisberger, Geschäftsführer CommerzVentures GmbH, der Venture Capital Gesellschaft der Commerzbank AG.
Deine Berührungen mit FinTech?
Als Corporate VC Einheit einer Bank liegt unser Investmentfokus verständlicherweise im Bereich FinTech.
Deine Favoriten und die Gründe bei der Wahl?
Nr. 1 – Kreditech: weil es aus Banken-Sicht wahrlich „disruptiv“ ist und eine der (leider) sehr wenigen deutschen FinTechs die gewichtige ausländische Investoren und sehr grosse Investmentvolumina einwerben konnte
Nr. 2 – Savedo: weil es ein (derzeit) echtes Problem für Anlageproblem von Konsumenten löst. Ehrlich gesagt, gibt es aber nach meiner Meinung ein paar andere Anbieter, die ich eher als Investment betrachten würde
Nr. 3 – yacuna: ehrlich gesagt nicht wegen der Firma selber (die kenne ich leider noch nicht) sondern vielmehr weil es der einzige Bitcoin Verwandte Anbieter ist auf der 10er short list ;-). Was ich mag, grosse Ambition in einem recht neuen Innovationsumfeld.
Was erwartest Du im Jahr 2015 im Bereich FinTech?
Der massive Auftrieb der Anzahl Gründungen von FinTechs sowie deren Venture Finanzierung wird sich fortsetzen. Allerdings wird es wichtig, dass mehr echte Innovationen gezeigt werden und nicht die x-tausendste mobile payment (wallets etc.) oder Personal Finance (hübsches UI, aber dahinter nur irgendein anderer ETF in den Konsumenten Ihr Erspartes investieren können) Firma oder
Über welches FinTech-Modell wüsstest Du gern noch mehr?
Blockchain Technologien und deren Anwendung im Bereich „old economy“ Zahlungsverkehr.
Wer sind deine internationalen FinTech „stars“?
Ganz klar Lending Club – vor dem Hintergrund dieses super erfolgreichen IPO wird jeder andere Erfolg leider sehr klein. Ob die Bewertungsmetriken gerechtfertigt sind, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Was unterscheidet FinTech von anderen Tech-Bereichen?
Ein wesentlicher Unterschied ist ganz sicher der höhere Komplexitätsgrad von FinTech Geschäftsmodellen. Da Financial Services auch zukünftig strengen staatlichen Regulierungen ausgesetzt bleiben werden, müssen Start-ups diese Aspekte fest im Blick haben und wenn sie nachhaltigen Erfolg haben wollen, gute Antworten auf Regulierungsfragen parat haben.
Werden Retailbanken in der Form von heute im Jahr 2020 noch da sein?
Ja. Auch wenn sie sich Verändern müssen und werden.
Erleben wir eine Revolution im Zahlungsverkehr durch die Bitcoin-Technologie / Blogchain etc?
Ja. Wie oben genannt würde ich aber gerne mehr Start-ups in dem Umfeld sehen.
Wo trifft man dich im Jahr 2015?
Diverse FinTech Veranstaltungen z.B. Finnovate. Ansonsten kann man mich aber jederzeit über linkedin ansprechen.
Die weiteren Interviews: