Von diesen Fintechs werden wir 2022 sicher noch mehr hören

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Im letzten Jahr haben wir eine Reihe neuer Fintechs gesehen, die den mutigen und aufregenden Start in die Branche wagen. Manche Unternehmen unserer Liste sind bereits länger aktiv am Markt. Was sie alle eint: unser Interesse (neben vielen weiteren vielversprechenden und etablierten Fintechs natürlich!) an ihrer weiteren Entwicklung im Jahr 2022. Wer hat noch viel vor, wer hat Kapital eingesammelt und für wen wird das Jahr möglicherweise ein Erfolg? Eine Auswahl von Fintechs, von denen wir auch 2022 sicher noch hören werden.

Brygge

Das Fintech mit Sitz in Hamburg beschreibt sich so: Brygge entwickelt eine Open Banking basierte, intuitiv bedienbare Brücke zu jeder Hausbank für Menschen 55+, die allein oder im Tandem mit der Familie nutzbar sein wird. Datenbasiertes, unabhängiges Finanzwissen für den Alltag und die Rente als ein finanzieller Neuanfang sollen das vertikale Angebot auch für digital-affine Nutzer ausmachen. Hinter dem Fintech stehen Cornelia Schwertner, Barbara Buchalik und Bianca Steinke. Das Angebot für die Zielgruppe 55+ soll im Sommer durchstarten.

Airbank

Airbank versteht sich als Software-Anbieter für Cashflow- und Finanzmanagement, kurzum: für die Liquiditätsplanung kleiner Unternehmen, damit diese ihre Kontobewegungen managen können. Bestehende Geschäftskonten können per API-Schnittstelle angebunden werden. Hierfür arbeiten die beiden Unternehmer bereits mit dem Open Banking-Fintech Yapily zusammen, dessen Lizenz es nutzt. Für das Angebot konnte das Team rund um Chris Zemina und Patrick Castro de Neuhaus bereits ein Funding von 2,5 Mio. Euro einsammeln. Die Finanzierungsrunde wurde von New Wave aus London, dem neuen Wagniskapitalgeber der ehemaligen Accel-Investorin Pia d’Iribarne, angeführt.

Unstoppable Finance

Unstoppable Finance ist ein Berliner Start-up, das durchschnittlichen Investoren weltweit die dezentralisierten Finanzmärkte, DeFi genannt, zugänglich machen will. In seiner Seed-Runde hat das junge Unternehmen 4,5 Millionen Euro an Land gezogen, darunter von prominenten Namen wie Speedinvest, Inflection, Backed, Cadenza, Discovery Ventures, Fabric Ventures oder Rockaway Blockchain Fund. Außerdem sind bekannten Business Angels aus dem Ethereum-/Polkadot-Ökosystem, Centrifuge und Fractal dabei. An der Spitze des Fintechs steht Branchenprominenz Peter Grosskopf, vormals Mit-Gründer der Solarisbank und Geschäftsführer von BSDX.

Timeless

Mit Timeless will Gründer und CEO Jan Karnath es jedem ermöglichen, sein Geld über NFTs in seltene und begehrte Sammlerstücke, darunter wertvolle Uhren oder Autos, zu investieren. Die Idee hat eine Reihe von interessanten Investoren gefunden, die 12 Millionen Euro in das Unternehmen steckten, darunter  EQT Ventures sowie Porsche Ventures, C3 EOS VC sowie La Roca Capital.

Pliant

Neben Pleo, Moss und anderen Anbietern stieg jetzt auch pliant in den Ring. Das wurde belohnt: Im August investierte unter anderem TV-Löwe Carsten Maschmeyer über seinen Beteiligungsfond Alstin Capital in das Berliner Unternehmen. Insgesamt kamen 5,5 Mio. Euro zusammen. Jetzt sammelt das Gründerteam Malte Rau und Fabian Terner weiteres Kapital in Höhe von 18 Mio. Euro ein. Pliant bietet seinen Kunden eine flexible digitale Firmenkreditkartenlösung, die neben einem vollständig digitalen Kartenmanagement und attraktiven Cashbacks auf nahtlose Integrationen in bestehende Prozesse und Best-in-Class-Lösungen setzt.

UnitPlus

Gründer Sebastien Segue, Fabian Mohr und Kerstin Schneider basteln an ihrer Idee UnitPlus. Das in Berlin beheimatete Fintech aus Berlin will, dass das zinslos auf Konten liegende Geld in ETF-Portfolios investiert und dennoch für Zahlungen genutzt wird. Diese Transaktion soll gebührenfrei sein. Allerdings soll das Konto zwei Euro pro Monat kosten und 0,7 Prozent des verwalteten Geldes pro Jahr. Die zugehörige Debit-Karte der Anlage-Konto-App stammt von Mastercard.

Fabit

Unser „Fintech des Jahres 2021“ in der Kategorie Jurypreis wurde im November die App Fabit. Diese will das Ziel zur finanziellen Gesundung der Menschen mit Komponenten verbinden, die aus Social Media bekannt sind und daher nicht nur Tipps und Hilfestellung zur Verbesserung der finanziellen Situation geben, sondern auch die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Nutzern. Erste Kooperationen mit Pair Finance und coeo sind auf den Weg gebracht. Zunächst setzt das Fintech auf ein Freemium-Modell, erst bestimmte Zusatzleistungen werden kostenpflichtig. Im nächsten Schritt will das Fabit-Gründerteam um Susanne Krehl allerdings auf weitere Monetarisierungsmodelle setzen, darunter beispielsweise auf die Vermittlung von Anlageprodukten.

Paymenttools

Die Technologietochter der REWE Gruppe Paymenttools entwickelt eine eigene B2B-Bezahlplattform für Kunden und Partner.  Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Digitalisierungsprojekten angeschoben und Tochterunternehmen aufgebaut. Bereits seit neun Jahren betreibt Rewe ein eigenes Bezahlnetzwerk. Auf dieser Basis geht es jetzt darum, eine neue skalierbare Payment-Plattform für den Handel aufzubauen. Die neue Technologietochter mit Sitz in Köln soll das Payment-Service-Portfolio in den kommenden Jahren weiter ausbauen. „Strategisch gesehen ist paymenttools ein wichtiger Schritt im Hinblick auf unsere Diversifizierungsstrategie“, so Jan Kunath, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Rewe Group.

Autor

  • Die studierte Soziologin und Medienwissenschaftlerin beobachtet, analysiert und schreibt als Journalistin seit vielen Jahren über die Startup- und Fintechszene. In der Vergangenheit arbeitete sie für führende on- und offline Gründer- und Wirtschaftsmedien im In- und Ausland, moderiert und schrieb mit Kollegen ein Buch über Unternehmen im Ruhrgebiet. Seit 2019 arbeitet sie für Payment & Banking, seit 2020 ist sie festes Redaktionsmitglied und ist in dieser Position verantwortlich für alle Themen Content, Planung und Entwicklung neuer Medienformate. In ihrer Zeit bei Payment & Banking ist sie zudem eine eifrige Podcasterin geworden.

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