Fatima Hussain, Head of Legal bei LIQID, verrät, warum sie für mehr Chancengleichheit und finanzielle Bildung kämpft.
Fatima Hussain hat eine steile Laufbahn hinter sich: Von internationalen Kanzleien über Audi und Tesla bis hin zu ihrer aktuellen Rolle bei LIQID. Im Interview spricht sie über die Bedeutung von Sparplänen, den Einfluss von Fintechs und warum Diversität die Basis für bessere Entscheidungen ist.
Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Fatima Hussain, Rechtsanwältin und Head of Legal bei LIQID.
Zuvor war ich als Senior Legal Counsel bei der Trade Republic Bank GmbH und bei der Tesla SE sowie bei der AUDI AG als Syndikusrechtsanwältin tätig. Dort habe ich vielfältige Themen beraten: Aufsichtsrecht, privates Baurecht und Produkthaftungsrecht. Außerdem habe ich Dieselverfahren in Deutschland und in Südamerika und weitere Zivilverfahren in den USA geführt.
Meine berufliche Laufbahn begann in Frankfurt bei Linklaters, Clifford Chance und Freshfields Bruckhaus Deringer, wo ich in den Bereichen Capital Markets, Litigation und Arbitration tätig war. Zusätzlich berate ich Rechtsabteilungen und Kanzleien zu Innovationsthemen, mit einem besonderen Fokus auf Female Empowerment und Diversität. Ich biete Workshops an, bin Mentorin und veröffentliche regelmäßig Artikel und Podcasts.
Für mein Engagement wurde ich 2022 vom Capital Magazin als eine von „Deutschlands Top 40 unter 40″ und vom Business Insider als eine der „25 Zukunftsmacherinnen“ ausgezeichnet.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
Ich habe gerade 50 Euro und etwa 40 US-Dollar von meiner Reise nach LA und San Diego vor kurzer Zeit im Portemonnaie. In den USA braucht man oft noch Bargeld für das Trinkgeld. Aber eigentlich zahle ich alles mit der Karte.
Wie möchtest Du den Payment & Banking-Bereich verändern?
Mir ist es wichtig, als Vorbild voranzugehen und vielen anderen zu zeigen, dass dieser Bereich nicht weißen Männern vorbehalten ist. Wir brauchen vielfältige Denkansätze und Lösungen, um die Innovation in diesem Bereich zu ermöglichen und zu beschleunigen. Diversität führt zu besseren Entscheidungen, und das ist genau das, was die Branche braucht, um wirklich zukunftsfähig zu sein.
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Ich denke, dass wir schon bewiesen haben, dass sie eine große Revolution sind. Sie haben insbesondere ermöglicht, dass der Zugang deutlich erleichtert wurde und die Technologien, die uns aktuell zur Verfügung stehen, so eingesetzt werden, dass sie den größtmöglichen Impact haben. Sie haben traditionelle Strukturen aufgebrochen und die Macht der Kund*innen gestärkt, was ich als essenziell sehe.
Wenn Du Finanzminister*in wärst, was würdest Du sofort ändern?
Finanzielle Bildung muss zwingend mehr Aufmerksamkeit bekommen. Wir brauchen mehr Zugang zu Wissen, insbesondere für Menschen mit schwachem sozial-ökonomischen Hintergrund. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Gesellschaft die notwendigen Werkzeuge hat, um die eigenen Finanzen zu verstehen und dadurch auch oft die eigenen Möglichkeiten zu erweitern. Finanzielle Bildung ist einer der Schlüssel für mehr Chancengleichheit.
Werden wir persönlich: Was machst Du in Deiner Freizeit – und sag´ jetzt nicht „Lesen und Freunde treffen”.
Ich lese aber wirklich sehr gerne! Insbesondere Bücher zu Female Empowerment (an dieser Stelle: bitte unbedingt Untamed von Glennon Doyle lesen). Aber ich nutze meine Freizeit oft, um Vorträge zu den Themen Female Empowerment und Diversität zu halten, spreche mit meinen Mentees, bereite Workshops und Coachings vor. Außerdem reise ich unglaublich gerne und lerne dadurch viele Menschen und Kulturen kennen. Von Chile und Brasilien, über Marokko und USA, Kuwait und Libanon – je unterschiedlicher, desto besser! Mir wird auf jeden Fall nicht langweilig.
Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse?
Mit der Karte, um auch direkt in meinen ETF-Sparplan zu investieren.
Welche Finanz-Apps sind Deine drei beliebtesten?
Die Apps der Banken, bei denen ich Konten oder Depots habe.