Hinter dem alltäglichen Bezahlen im Supermarkt steckt ein ganzes Ökosystem von internationalen Großkonzernen und Fintechs. Paymentandbanking bietet eine Übersicht über die wichtigsten Player und einige Schlaglichter zu Veränderungen.
In der deutschen Payment-Branche tut sich gerade einiges: Während neue Zahlungsmethoden wie Wero oder Request-to-pay in den Startlöchern stehen, geht gerade die Ära von Giropay zuende. Gleichzeitig müssen Banken wegen neuer Gesetzgebung der Europäischen Union den Weg für kostenfreie Echtzeit-Überweisungen freimachen.
Vor allem unbare Zahlungsmethoden werden immer beliebter: Rund 44 Prozent der Deutschen bevorzugten im Jahr 2023 laut einer Studie der Europäischen Zentralbank elektronische Zahlungsmittel. Auch die Akzeptanz für unbare Zahlungsmittel ist mittlerweile auf rund 80 Prozent gestiegen.
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Hinter den rege genutzten Zahlungsmethoden steht eine ganze Reihe von Banken und Fintech, die diese ermöglichen. Allein an der Abwicklung einer Kartenzahlung sind mindestens vier Parteien beteiligt:
Der Karteninhaber, der bezahlen möchte, seine Bank, die die Karte ausgestellt hat, eine Acquiring-Bank und das Handelsunternehmen, bei dem eingekauft wird. Hinzu kommen die Anbieter von Zahlungsterminals sowie Debit- und Kreditkarten, ohne die Kartenzahlung gar nicht möglich wäre.
Unsere Infografik zeigt die wichtigsten Player der Payment-Branche in Deutschland. Darunter sind sowohl große internationale Unternehmen wie Mastercard oder Visa als auch Fintechs wie Sumup oder Klarna. Ein paar Schlaglichter:
Die beliebtesten Payment Service Provider
Wer online einkauft, hat im Check-out meistens die Wahl zwischen mehreren Payment Service Providern. Die EZB hat in ihrer Umfrage zum Zahlungsverhalten der Deutschen ermittelt, welche mobilen Wallets und Internetbezahlverfahren die Befragten kennen. Am bekanntesten ist Paypal. 88 Prozent der Befragten kannten 2023 den US-Anbieter. Darauf folgen Klarna mit 74 Prozent Bekanntheit sowie Google Pay und Apple Pay mit jeweils 55 Prozent. Eher noch unbekannt ist dagegen mit elf Prozent der chinesische Anbieter Alipay, der hierzulande während der Fußball-EM viel Werbung gemacht hat. Ende des Jahres wird mit Paydirekt ein Payment Service Provider seinen Dienst einstellen. Das Zahlungsverfahren Giropay wird dann nicht mehr verfügbar sein.
Girocard bleibt unangefochten
Rund 97 Prozent der Deutschen besitzen eine Debitkarte, die meisten eine Girocard. Kreditkarten hatten im Jahr 2023 52 Prozent der Deutschen in der Brieftasche, der Wert ist seit 2020 um 6 Prozentpunkte gesunken. Bei der Akzeptanz haben Visa und Mastercard die Girocard im vergangenen Jahr überholt.
Echtzeitzahlungen sind bereits weit verbreitet
Vor gut einem Jahr hat die Europäische Union beschlossen, dass alle Banken ab 2025 Echtzeitüberweisungen anbieten müssen. Schon damals war der Zugang zu dieser Bezahlungsmethode gut: In der EZB-Studie zum Zahlungsverhalten der Deutschen gaben 80 Prozent der Befragten an, dass ihnen Echtzeitüberweisungen zu Verfügung stehen. Unterschiede bei der Verfügbarkeit gab es bei verschiedenen Institutsgruppen. Während die Kunden von Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen und Landesbanken sowie Cash-Group-Banken wie die Deutsche Bank, Unicredit und die Commerzbank eine wahrgenommene Verfügbarkeit von über 80 Prozent hatten, waren es bei Cashpool-Banken wie der Targobank und den Sparda-Banken sowie bei Direktbanken nur jeweils 68 Prozent.
Das dürfte sich mittlerweile geändert haben: Ein Blick in die Teilnehmerliste des European Payments Councils zeigt, dass über 1.100 Banken in Deutschland nun am SEPA Instant Payment teilnehmen. Bei unserer Kategorie in der Grafik handelt es sich daher nur um eine Auswahl der größten und bekanntesten Banken.
Nur wenige Anbieter für Request to pay
Noch unter dem Radar ist hingegen die Bezahlmethode Request to pay, bei der der Zahlung eine Zahlungsaufforderung vorgeschaltet wird. Wenn der Kunde sie bestätigt, löst sie automatisch eine Überweisung aus. Die Zahlungsmethode könnte sich als Alternative zur SEPA Lastschrift etablieren.
Uns sind bisher nur drei Teilnehmer bekannt, die in Deutschland Request to pay anbieten. Das spanische Start-up Monei, das auch in Deutschland tätig ist, das Münchner Start-up Gini sowie Wero.
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Übersicht der Payment-Unternehmen in Deutschland
Hinter dem alltäglichen Bezahlen im Supermarkt steckt ein ganzes Ökosystem von internationalen Großkonzernen und Fintechs. Paymentandbanking bietet eine Übersicht über die wichtigsten Player und einige Schlaglichter zu Veränderungen.
In der deutschen Payment-Branche tut sich gerade einiges: Während neue Zahlungsmethoden wie Wero oder Request-to-pay in den Startlöchern stehen, geht gerade die Ära von Giropay zuende. Gleichzeitig müssen Banken wegen neuer Gesetzgebung der Europäischen Union den Weg für kostenfreie Echtzeit-Überweisungen freimachen.
Vor allem unbare Zahlungsmethoden werden immer beliebter: Rund 44 Prozent der Deutschen bevorzugten im Jahr 2023 laut einer Studie der Europäischen Zentralbank elektronische Zahlungsmittel. Auch die Akzeptanz für unbare Zahlungsmittel ist mittlerweile auf rund 80 Prozent gestiegen.
Hinter den rege genutzten Zahlungsmethoden steht eine ganze Reihe von Banken und Fintech, die diese ermöglichen. Allein an der Abwicklung einer Kartenzahlung sind mindestens vier Parteien beteiligt: Der Karteninhaber, der bezahlen möchte, seine Bank, die die Karte ausgestellt hat, eine Acquiring-Bank und das Handelsunternehmen, bei dem eingekauft wird. Hinzu kommen die Anbieter von Zahlungsterminals sowie Debit- und Kreditkarten, ohne die Kartenzahlung gar nicht möglich wäre.
Unsere Infografik zeigt die wichtigsten Player der Payment-Branche in Deutschland. Darunter sind sowohl große internationale Unternehmen wie Mastercard oder Visa als auch Fintechs wie Sumup oder Klarna. Ein paar Schlaglichter:
Die beliebtesten Payment Service Provider
Wer online einkauft, hat im Check-out meistens die Wahl zwischen mehreren Payment Service Providern. Die EZB hat in ihrer Umfrage zum Zahlungsverhalten der Deutschen ermittelt, welche mobilen Wallets und Internetbezahlverfahren die Befragten kennen. Am bekanntesten ist Paypal. 88 Prozent der Befragten kannten 2023 den US-Anbieter. Darauf folgen Klarna mit 74 Prozent Bekanntheit sowie Google Pay und Apple Pay mit jeweils 55 Prozent. Eher noch unbekannt ist dagegen mit elf Prozent der chinesische Anbieter Alipay, der hierzulande während der Fußball-EM viel Werbung gemacht hat. Ende des Jahres wird mit Paydirekt ein Payment Service Provider seinen Dienst einstellen. Das Zahlungsverfahren Giropay wird dann nicht mehr verfügbar sein.
Girocard bleibt unangefochten
Rund 97 Prozent der Deutschen besitzen eine Debitkarte, die meisten eine Girocard. Kreditkarten hatten im Jahr 2023 52 Prozent der Deutschen in der Brieftasche, der Wert ist seit 2020 um 6 Prozentpunkte gesunken. Bei der Akzeptanz haben Visa und Mastercard die Girocard im vergangenen Jahr überholt.
Echtzeitzahlungen sind bereits weit verbreitet
Vor gut einem Jahr hat die Europäische Union beschlossen, dass alle Banken ab 2025 Echtzeitüberweisungen anbieten müssen. Schon damals war der Zugang zu dieser Bezahlungsmethode gut: In der EZB-Studie zum Zahlungsverhalten der Deutschen gaben 80 Prozent der Befragten an, dass ihnen Echtzeitüberweisungen zu Verfügung stehen. Unterschiede bei der Verfügbarkeit gab es bei verschiedenen Institutsgruppen. Während die Kunden von Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen und Landesbanken sowie Cash-Group-Banken wie die Deutsche Bank, Unicredit und die Commerzbank eine wahrgenommene Verfügbarkeit von über 80 Prozent hatten, waren es bei Cashpool-Banken wie der Targobank und den Sparda-Banken sowie bei Direktbanken nur jeweils 68 Prozent.
Das dürfte sich mittlerweile geändert haben: Ein Blick in die Teilnehmerliste des European Payments Councils zeigt, dass über 1.100 Banken in Deutschland nun am SEPA Instant Payment teilnehmen. Bei unserer Kategorie in der Grafik handelt es sich daher nur um eine Auswahl der größten und bekanntesten Banken.
Nur wenige Anbieter für Request to pay
Noch unter dem Radar ist hingegen die Bezahlmethode Request to pay, bei der der Zahlung eine Zahlungsaufforderung vorgeschaltet wird. Wenn der Kunde sie bestätigt, löst sie automatisch eine Überweisung aus. Die Zahlungsmethode könnte sich als Alternative zur SEPA Lastschrift etablieren.
Uns sind bisher nur drei Teilnehmer bekannt, die in Deutschland Request to pay anbieten. Das spanische Start-up Monei, das auch in Deutschland tätig ist, das Münchner Start-up Gini sowie Wero.
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