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Bitcoin, Blockchain, Digitaler Euro: Die Krypto-Welt wird immer vielfältiger und komplizierter. Wer kann da schon konsequent am Ball bleiben? Das Team des Podcasts „Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll“ fasst die zehn wichtigsten Meldungen rund um das traditionelle und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie aus dem Oktober 2024 zusammen.
Kryptowerte spielen eine Rolle bei US-Wahlen am 5. November 2024:
Eine aktuelle Grayscale-Umfrage zeigt, dass Krypto-Themen für viele US-Wähler bei der Wahlentscheidung von Bedeutung sind. Ein empfehlenswerter Tweet analysiert dazu detailliert die Positionen von Biden, Harris und Trump. Während Trump zweifellos vorteilhafter für die Branche ist, besteht eine Chance, dass Harris möglicherweise unterstützender sein könnte, als Biden es bisher war. Insbesondere Vorwürfe, wonach die Biden-Administration mittels einer sogenannten „Operation Choke Point 2.0” aktiv versucht habe, krypto-freundliche Banken wie Silvergate zu schwächen, könnten den Demokraten im Wahlkampfabschluss schaden.
Visa startet Plattform für Banken zur Ausgabe von Stablecoins:
Visa hat eine neue Plattform eingeführt, die es Banken ermöglicht, eigene Fiat-gedeckte Token auszugeben. Diese Initiative zielt darauf ab, Finanzinstituten die Teilnahme am wachsenden Stablecoin-Markt zu erleichtern. Die Plattform unterstützt verschiedene Blockchain-Netzwerke und bietet Banken die nötige Infrastruktur für die Stablecoin-Ausgabe.
Bitcoin-ETFs überschreiten 20-Milliarden-Dollar-Marke:
Die im Januar 2024 zugelassenen Bitcoin-ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit. Daten von Farside Investors zeigen, dass die Nettozuflüsse für Bitcoin-ETFs 20,2 Mrd. US-Dollar erreicht haben. Dabei sind die 20 Milliarden Dollar berücksichtigt, die aus dem Grayscale-Fonds abgeflossen sind. Besonders der ETF von Blackrock verzeichnete starke Zuflüsse und trug maßgeblich zu diesem Meilenstein bei.
JP Morgan setzt JPM Coin für Abwicklung von digitalem Commercial Paper ein:
Die deutsche Swiat-Blockchain war in den vergangenen Monaten für zahlreiche digitale Anleiheemissionen verantwortlich. Jetzt hat sie eine digitale Commercial-Paper-Emission von Siemens unterstützt, die mit dem JPM Coin von JP Morgan in einer Delivery-versus-payment-Transaktion abgewickelt wurde. Swiat ist die von der DekaBank gegründete Blockchain-Infrastruktur, zu der unter anderem auch die LBBW und Standard Chartered als Joint-Venture-Partner gehören.
Paypal führt erste B2B-Transaktion mit Stablecoin durch:
Paypal hat seine erste Enterprise-Transaktion unter Verwendung seines hauseigenen Stablecoins PYUSD abgeschlossen. Die Zahlung ging an Ernst & Young. Paypal nutzte Berichten zufolge den Digital Currency Hub der SAP, eine Plattform, die sofortige Zahlungen mit digitalen Währungen rund um die Uhr ermöglicht. Dieser Schritt demonstriert das Potenzial von Stablecoins im Enterprise-Umfeld. Im Gegensatz zu Kryptowerten, die Preisschwankungen unterliegen, sind Stablecoins mittels stabilem Wert besonders für Payments geeignet.
SEC legt Berufung im Ripple-Fall ein:
Die US-Börsenaufsicht SEC hat Berufung gegen eine Gerichtsentscheidung von 2023 eingelegt, nach der XRP beim Verkauf an Privatanleger nicht als Wertpapier einzustufen sei. Trotz einer Geldstrafe von 125 Millionen US-Dollar für institutionelle Verkäufe hatte Ripple, der größte XRP-Inhaber, dies als teilweisen Sieg gefeiert, da die SEC ursprünglich Milliarden gefordert hatte. Ripple-CEO Brad Garlinghouse bezeichnete die Berufung als „enttäuschend, aber nicht überraschend” und zeigte sich kampfbereit.
Coinbase plant Delisting nicht-konformer Stablecoins in der EU bis Ende 2024:
Coinbase, eine der weltweit führenden Kryptobörsen, hat angekündigt, bis Ende 2024 alle Stablecoins von ihrer Plattform zu entfernen, die nicht den MiCA-Richtlinien der EU entsprechen. Diese Entscheidung betrifft voraussichtlich auch USDT von Tether, den derzeit größten Stablecoin mit einer Marktkapitalisierung von 120 Milliarden US-Dollar, da Tether bislang keine E-Geld-Lizenz in der EU besitzt. Während Tether eine „technologiebasierte Lösung“ für den europäischen Markt plant, haben andere große Börsen wie Bitstamp, OKX, Kraken und Binance bereits ähnliche Schritte unternommen und USDT eingeschränkt oder entfernt.
Erster Player erhält Genehmigung unter EU-DLT-Pilotregime:
Nach 19 Monaten hat die Zentralverwahrungsstelle (CSD) Prag als erste Einrichtung in der EU die Genehmigung erhalten, eine DLT-basierte Infrastruktur unter dem DLT-Pilotregime zu betreiben. Dieser Meilenstein markiert den Beginn der praktischen Erprobung von Blockchain-Technologie im regulierten Finanzmarkt, wobei sich das System der CSD Prag auf die Emission und Abwicklung von Anleihen konzentrieren wird.
Tradias erhält Bafin-Lizenz und plant europäische Expansion:
Das Frankfurter Finanzunternehmen Tradias hat eine Wertpapierhandelsbankenlizenz von der Bafin erhalten, die es ihm nun ermöglicht, unabhängig vom Bankhaus Scheich zu operieren und Kryptowerte selbstständig anzubieten. Gleichzeitig sicherte sich Tradias eine Finanzierung im zweistelligen Millionenbereich von Family Offices, um seine geplante Expansion in Europa voranzutreiben. Das Unternehmen fungiert derzeit als Krypto-Partner für Trade Republic, DWP Bank und T-Systems sowie für mehrere Bundesländer, die ihre Krypto-Bestände über Tradias verkaufen.
FTX-Auszahlungsplan trotz Kritik genehmigt:
Der US-Insolvenzrichter John Dorsey genehmigte am 7. Oktober 2024 den Liquidationsplan für FTX, der vorsieht, dass 98 Prozent der Nutzer etwa 119 Prozent ihres beanspruchten Kontowertes zurückerhalten sollen, was bis zu 16 Milliarden US-Dollar ausmachen könnte. Kritiker bemängeln jedoch, dass der Plan die erheblichen Kursgewinne von Kryptowährungen seit dem Insolvenzantrag im November 2022 nicht berücksichtigt, wodurch Nutzer möglicherweise nur 10-25 Prozent des aktuellen Wertes ihrer Assets zurückerhalten könnten.
