In der aktuellen Folge von Alles Legal – Fintech-Recht kompakt spricht Dana Wondra mit Frank Müller von Annerton über zwei Regelwerke, die den Zahlungsverkehr grundlegend verändern werden.
PSD3 und PSR sind zwei Kürzel, die den europäischen Zahlungsmarkt in naher Zukunft prägen werden. Gemeinsam sollen sie für mehr Einheitlichkeit, besseren Verbraucherschutz und höhere Sicherheit im digitalen Zahlungsverkehr sorgen. Während PSD3 als Richtlinie die PSD2 ablöst, bringt die PSR erstmals eine europaweit direkt geltende Verordnung ein.
Im Gespräch ordnet Frank Müller die geplanten Regelwerke ein, erklärt die Hintergründe der Aufteilung in Richtlinie und Verordnung und zeigt, welche regulatorischen Lücken damit geschlossen werden sollen. Besonders wichtig: Forum-Shopping soll künftig vermieden werden, indem zentrale Vorgaben in allen EU-Staaten einheitlich gelten – ohne nationale Auslegungsunterschiede.
Auch das Thema Betrugsprävention und Kundenschutz wird neu aufgestellt. Die Anforderungen an die starke Kundenauthentifizierung (SCA) werden verschärft, und Zahlungsdienstleister tragen künftig mehr Verantwortung: Bei unautorisierten Zahlungen müssen sie nachweisen, dass Kund:innen grob fahrlässig gehandelt haben.
Zudem ist vorgesehen, dass mit PSD3 und PSR erstmals Zahlungsdienste- und E-Geld-Institute gemeinsam reguliert werden. Der Schritt soll auf EU-Ebene für mehr Klarheit sorgen und die Aufsicht vereinfachen.
Noch sind die Gesetzestexte nicht final beschlossen, befinden sich aktuell im EU-Trilogverfahren. Doch Frank Müller gibt einen klaren Ausblick: Unternehmen sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen. Nach Inkrafttreten ist mit Übergangsfristen zu rechnen, dennoch wird eine frühzeitige Vorbereitung entscheidend sein, um neue Anforderungen rechtzeitig umzusetzen.
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