Robin Binder ist CEO der gehypten App NAO. Mit ihr will Private Equity und Co. zugänglich machen für alle. Im Interview verrät er seine Geheimnisse.
Vom klassischen Bankgeschäft über Family Offices bis hin zu Venture Capital: Robin Binder kennt die Finanzbranche von innen und wird darüber auch auf der kommenden Banking Exchange in Frankfurt sprechen. Mit NAO will er den Zugang zu alternativen Investments für breite Bevölkerungsschichten öffnen. Im Interview spricht er über seinen Weg vom Banker zum Fintech-Gründer, was ihn am Private-Market-System nervt und warum die Rente von morgen auf mehr als nur gesetzliche Sicherheiten setzen sollte.
Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Robin, Gründer und CEO von NAO. In dieser Rolle baue ich gerade gemeinsam mit meinem Team die führende mobile Plattform für Private und Alternative Market Investments auf.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
95 Euro und viel Plastik.
Wie bist Du im Payment und Banking-Sektor gelandet?
Eigentlich ganz klassisch: Mein erster richtiger Job war ein duales Studium bei einer Bank. Dort bin ich gelandet, da mein Dad ebenfalls einige Jahre bei einer Bank gearbeitet hat und meinte: Das sei ein solider Start. Nach zwei Praktika sah ich das auch so. Danach war ich als Relationship Manager im Corporate Banking tätig, habe im Anschluss eine Position als Managing Director in einem Family Office inne gehabt und vor gut drei Jahren gründete ich mit NAO schließlich meine eigene Firma.
Wie möchtest Du den Payment und Banking-Bereich verändern?
Ich möchte die Art und Weise, wie Menschen investieren können, grundlegend verändern und jedem die gleichen Chancen bei der Geldanlage bieten. Mein Fokus liegt dabei auf dem Zugang zu Private Markets. Selbst im Jahr 2025 sind diese Anlageklassen immer noch extrem elitär. Mit NAO möchte ich Menschen dabei helfen, den gleichen Zugang zu erhalten und das unabhängig vom Vermögen. Denn die „1 Prozent“ machen es vor: Man kann sein Renditepotenzial erhöhen und gleichzeitig das Risiko reduzieren, aber nur, wenn man den richtigen Zugang hat.
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Ich finde, die traditionelle Finanzbranche ist immer noch zu sehr auf sich selbst und zu wenig auf die Nutzer:innen konzentriert. Eine komplett andere Perspektive, bei der jede:r Einzelne im Fokus steht und das Erlebnis von Payment und Banking grundlegend verändert wird, ist für mich klar eine Revolution. Das klappt aber nur im Schulterschluss mit etablierten Playern. Gemeinsam ist man stärker und kann wirklich etwas verändern.
Wenn Du Finanzminister:in wärst, was würdest Du sofort ändern?
Aufgrund des maroden Rentensystems ist es längst überfällig, private Investitionen in Finanzinstrumente zu subventionieren. Dann können auch die Menschen von der Wertsteigerung profitieren, die sonst nicht so viel investieren könnten. Zusätzlich würde ich mich stark für finanzielle Bildung einsetzen, denn ohne geht es nicht! Aber leider scheint sich bei der Initiative Finanzielle Bildung nichts mehr weiterzubewegen.
Werden wir persönlich: Was machst Du in Deiner Freizeit – und sag´ jetzt nicht „Lesen und Freunde treffen”.
Ich mache super gerne Sport, vor allem gehe ich sehr oft joggen. Dazu stehen häufig Gym oder Schwimmen auf dem Programm. Ansonsten liebe ich es, zu kochen und Leute einzuladen.
Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse?
Apple Pay.
Welche Finanz-Apps sind Deine drei beliebtesten?
DKB, Moss, TradeRepublic.