„Modernes Banking muss nicht langsam und teuer sein“

CEO von Vivid Money im Interview über modernes, digitales Banking

Als Geschäftsführer von Vivid Money will Jörg Geiben Banking, Trading und Alltagsservices neu denken, mit Tempo, Technologie und einem klaren Blick auf echte Kundenbedürfnisse.

Er war Anwalt an der Wall Street, Jurist bei Großbanken und ist heute CEO eines der am schnellsten wachsenden Fintechs Europas: Vivid Money. Mit Sitz in Berlin und Lizenz in Luxemburg bietet die App Banking, Investments, Steuer-KI und sogar rechtliche Beratung – digital, skalierbar und alles aus einer Hand. Im Interview spricht der Geschäftsführer darüber, wie es ist, sich Bargeld von den eigenen Kindern zu leihen, was er von Sparkassen hält und warum ihm der Gedanke an Freiheit wichtiger ist als jede Regulierungsdebatte.

Wer bist du & was machst du?

Ich bin Geschäftsführer der Vivid Money GmbH, die 2019 in Berlin gegründet wurde. Vivid Money bietet ein umfassendes Banking per App und Desktop für Privat- und Geschäftskunden an. Darüber hinaus können unsere Kunden in Aktien, ETFs und Crypto investieren. Unser Zahlungsinstitut in Luxemburg ist von der CSSF beaufsichtigt und unser Wertpapierhaus wird von der niederländischen Marktaufsicht reguliert.

Obgleich international aktiv, stehen wir zu unseren deutschen Wurzeln, da wir in Deutschland gestartet und zur Zeit mehr als 80% unserer Kunden (Selbstständige, Unternehmen und Privatkunden) in Deutschland beheimatet sind. 

Vor Vivid habe ich in US-amerikanischen Großkanzleien gearbeitet, war dann lange bei der Deutschen Bank und der Commerzbank. Es waren spannende und abwechslungsreiche Zeiten, aber es ist „slow motion“ im Vergleich zu Vivid Money. Die Geschwindigkeit, mit der wir neue Produkte lancieren, ist unschlagbar. Das Kundenwachstum von 4.000 bis 5.000 Neukunden pro Monat zeigt einen unmittelbaren Erfolg und nun bieten wir sogar unseren Kunden KI-unterstützten Service bei Steuererklärungen und der rechtlichen Beratung an. Das alles passiert in einem robusten System, in dem wir von den nationalen Aufsichten streng überwacht werden. 

Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie? 

Nicht einen Cent. Daher muss ich mir öfters von meinen Kindern Bargeld leihen. Aber das passiert nur in Deutschland, wobei auch hier die Akzeptanz der Kartenzahlung besser wird. Ansonsten selbstverständlich die Vivid Money Karte, die mich noch nie im Stich gelassen hat, obwohl ich weltweit unterwegs bin. 

Wie bist Du im Payment und Banking-Sektor gelandet?

Im Banking-Sektor aufgrund meiner vorherigen Tätigkeit als Rechtsanwalt in einer typischen Wall Street Kanzlei in New York. 

Im Payment Sektor bin ich durch Zufall gelandet. Ich hatte mich bei Vivid Money beworben, weil mich die Idee faszinierte, ein umfassendes Ökosystem zu bauen, in dem ich Bankangelegenheiten mit Investitionen in Aktien, ETFs und Crypto verbinden kann. Dass nun auch noch weitere Serviceleistungen, wie Steuererklärungen, Reisebuchungen, Legal AI etc. hinzukamen, konnte ich nicht ahnen. Aber umso besser!

Wie möchtest Du den Payment und Banking-Bereich verändern?

Ich verstehe die Daseinsberechtigung der Sparkassen und Volksbanken nicht mehr. Hohe Gebühren für Kunden, grottenschlechter Service und Kosten für den Steuerzahler, insbesondere wenn mal wieder eine gerettet werden muss! Das erinnert mich an die Hutindustrie aus dem 19. Jahrhundert.

Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?

Die Revolution ist in vollem Gange. Zur Zeit wird jedes zweite Girokonto bei einer Neo- oder Direktbank eröffnet. Langsam erkennen die Leute, dass die staatlich subventionierten Sparkassen und Volksbanken ihre Daseinsberechtigung verloren haben. Vivid Money hat eine weitaus höhere Kundenzufriedenheit und reagiert mit innovativen Produkten auf die stetig ändernden Kundenbedürfnisse. Wir sind streng überwacht, die Kundengelder werden getrennt aufbewahrt und die Kundenportale sind voll des Lobes. Nicht umsonst wurden wir vom Handelsblatt mit dem Gütesiegel „Bestes digitales Geschäftskonto 2025“ ausgezeichnet. Wofür braucht man dann noch die Sparkassen und Volksbanken?

Wenn Du Finanzminister wärst, was würdest Du sofort ändern/machen?

Den Bundeskanzler anrufen und ihm sagen, dass die Leute darauf warten, dass er endlich die Kettensäge auspackt. (Ich glaube, das weiß er schon!)

Dem Verteidigungsminister einen Blankocheck zusenden (Ich bin ja der Kassenmeister!), damit er unsere Freiheit verteidigen kann, denn wir haben nur eine.

Den Justizminister anrufen und ihm sagen, dass die deutsche Regulierungswut übergriffig ist. Stichwort: Datenschutzverordnung, KI-Regulierung, Arbeitsrecht, Mietrecht … (Freiheit ist etwas Schönes!)

Herrn Branson von der BaFin Bescheid geben, dass die BaFin Fintechs unterstützen sollte, da sie ansonsten aus dem Ausland die deutschen Kunden bedienen (Ist das jetzt schon übergriffig?)

Unseren neuen Chief Investment Officer Martin Blessing anrufen und fragen, ob er einen 1-Euro Job für mich hat, da ich ihn gerne unterstützen möchte. (Packen wir es an!)

Werden wir persönlich: Was machst Du in Deiner Freizeit – und sag´ jetzt nicht „Lesen und Freunde treffen”.

Ich habe zwei Herzen in meiner Brust. Ich bin ein typischer Familienmensch und gleichzeitig könnte ich jeden Tag meine Koffer packen und verreisen. 

Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse? 

Ich benutze die Vivid Money Karte. Die Cashback Angebote sind einmalig im Markt. 

Welche Finanz-Apps sind Deine drei beliebtesten? 

Die Nr. 1 ist selbstverständlich die Vivid Money App. Neben meinen Bankgeschäften kann ich auch in Aktien, ETFs und Crypto investieren, das gefällt mir. 

Ebenfalls verwende ich die App von Trade Republic, da Vivid Money leider noch keine Derivate anbietet. In Fernost kann ich die Super-App von Grab empfehlen – eine Finanz-App, die Uber und Delivery Hero verbindet. Uber, Bolt, Booking sind für mich alltäglich und selbstverständlich.

Und in unserem Garten verwende ich die Merlin Bird ID App. 

Autor

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