Matteo Benedetti ist Co-Founder bei Debtist und arbeitet daran, ein Thema neu zu denken, das viele lieber ignorieren: Inkasso. Was ihn antreibt, erzählt er im Interview.
Smart, automatisiert und digital: Mit viel Lust auf Veränderung und einem Blick für das, was schiefläuft, will Matteo Benedetti Innovation genau dort vorantreiben, wo sie lange überfällig war. Im Interview spricht er über verstaubte Faxgeräte, smarte Lösungen, seine Liebe zu guter Pasta – und warum „geht nicht“ für ihn kein Argument ist.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
Gute Frage – müsste ich nachschauen. Wahrscheinlich nicht viel, weil ich fast alles digital bezahle. Aber hin und wieder findet sich doch noch ein alter Zwanziger irgendwo zwischen den Karten.
Was reizt dich an deiner Tätigkeit?
Ich liebe es, Dinge voranzutreiben, die sich viel zu lange nicht bewegt haben. Inkasso ist da das perfekte Beispiel: ineffizient, veraltet, intransparent. Wir machen es digital, automatisiert und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz – und das begeistert mich jeden Tag.
Wie bist du im Payment- und Banking-Sektor gelandet?
Ich wollte immer in einem Bereich arbeiten, der sich radikal verändert und in dem es noch so viel Potenzial gibt. Payment und Banking ist genau das. Hier trifft Technologie auf alte Strukturen – und ich sehe es als Challenge, genau da Innovation reinzubringen.
Wie möchtest du den Payment- und Banking-Bereich verändern?
Inkasso muss endlich als das gesehen werden, was es ist: ein essenzieller Teil des Zahlungsprozesses. Wir bei Debtist machen das so einfach wie eine API-Integration – keine Altlasten, keine Faxgeräte, keine unnötigen Mahnungen. Stattdessen: smart, automatisiert und mit einer Experience, die für alle funktioniert.
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Revolution? Nein. Evolution? Absolut. Die Player, die echten Mehrwert liefern, setzen sich durch – der Rest verschwindet. Das Banking der Zukunft gehört denen, die Probleme lösen, nicht denen, die sie nur hübscher verpacken.
Was kann man von dir besonders gut lernen?
Wie man groß denkt, aber pragmatisch bleibt. Innovation heißt nicht, das Rad neu zu erfinden – sondern die Dinge so zu bauen, dass sie einfach funktionieren. Und ja, wer mit mir arbeitet, lernt auch, dass „geht nicht“ keine valide Antwort ist.
Wenn du Finanzminister wärst, was würdest du sofort ändern?
Ich würde Deutschland fit für die Zukunft machen: Ein digitales, effizientes Finanzsystem aufbauen, das Unternehmen und Bürger*innen entlastet. Weniger Hürden, mehr Automatisierung, ein Steuer- und Zahlungssystem, das so intuitiv funktioniert wie eine gute App. Die Technologien dafür gibt es längst – es wird Zeit, sie konsequent zu nutzen.
Werden wir persönlich: Was machst du in deiner Freizeit – und sag jetzt nicht “Lesen und Freunde treffen”.
Arbeit fühlt sich für mich oft nicht wie Arbeit an – aber Spaß beiseite: Ich genieße gutes italienisches Essen, am liebsten eine richtig gute Pasta oder Pizza. Danach? Ab ins Gym oder eine Joggingrunde, um das Ganze wieder auszugleichen. Und wenn ich wirklich mal abschalten will, dann im Spa – da gibt’s keine Meetings, keine E-Mails, nur pure Entspannung.
Wie bezahlst du an der Supermarktkasse?
Immer mit dem Smartphone.
Welche Finanz-Apps sind deine drei beliebtesten? Bitte die Wahrheit und nicht nur die eigene Firma vorschieben.
Revolut – Da nutze ich alles von A bis Z.
Splitwise – Ich reise viel mit Freunden, so lässt es sich am besten teilen.
Fineco – Italienisches, digitales Bankendepot – Fintech gibt es auch in Italien!