Sophie Akhibi von Raisin spricht daüber, wie wichtig Netzwerke sind – und warum sie jetzt wieder öfter einen Geldbeutel dabei hat.
Sophie Akhibi ist im Partnermanagement der Raisin Bank AG tätig und erste Ansprechpartnerin für Banking- und Lending-Partner. Im Interview spricht sie über ihre Vision für den Finanzmarkt, ihre Leidenschaft für Netzwerke und warum Tap-to-pay ihr Favorit an der Kasse ist.
Wer bist Du und was machst Du?
Hi, ich bin Sophie Akhibi und steuere im Partnermanagement der Raisin Bank AG die Zusammenarbeit mit unseren Banking- und Lending-Partnern. Ich bin die erste Ansprechpartnerin für alles rund um Bestandsprozesse – intern wie extern – und gestalte die Weiterentwicklung mit unseren Partnern.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
30 Euro – aber auch nur, weil ich den Anteil einer gemeinsamen Rechnung in bar zurückbekommen habe. Ich bin ein großer Tap-to-pay-Fan und deshalb oft bargeldlos unterwegs. Mein Portemonnaie nehme ich wieder öfter mit, nachdem ich letztens meinen Einkauf zurück räumen musste, weil die letzten zwei Prozent Akku dann doch nicht mehr bis zur Kasse gereicht haben.
Wie bist Du im Payment & Banking-Sektor gelandet?
Über ein duales Studium bei einer Bank in Duisburg. Es konnte übrigens keiner so richtig nachvollziehen, weshalb ich dafür aus meiner Heimat, dem Rhein-Main-Gebiet, ins Ruhrgebiet gezogen bin. Am Ende überzeugte mich das Konzept „Duales Studium” und ein sehr gutes Bauchgefühl im Assessment Center. Der Banking-Sektor war für mich zu dem Zeitpunkt sekundär. Die Kombination aus Theorie, Praxis und abwechslungsreichen Einblicken ins Backoffice der Bank war rückblickend genau der richtige Start für mich.
Wie möchtest Du den Payment & Banking-Bereich verändern?
Ich möchte meinen Beitrag zur Demokratisierung des Finanzmarktes leisten. Das bedeutet für mich, Barrieren abzubauen und mit einfachen, guten Produkten mehr Menschen und Unternehmen die Möglichkeit zu geben, aktiv am Finanzmarkt teilzuhaben. Damit stärken wir nicht nur die finanzielle Gesundheit von Endkundinnen und -kunden, sondern auch den Finanzmarkt.
Ich finde es großartig, wie „cool“ die Branche im Vergleich zu 2013 geworden ist, hierzu leisten Fintechs und Finanzmedien wie Payment & Banking absolut ihren Beitrag. Gleichzeitig braucht es deutlich mehr Vielfalt an Entscheidungstischen, in Panels und Führungsteams, um Innovation, Resilienz und Kreativität zu fördern. Am Ende geht es auch hier um Demokratisierung und Teilhabe, damit nicht nur eine kleine homogene Gruppe die Branche lenkt. Mit Blick auf den Fachkräftemangel und den Anforderungen einer immer dynamischeren und vielfältiger werdenden Gesellschaft ist Diversität ein Muss für die Zukunftsfähigkeit des Finanzsektors!
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Weder noch, sie sind viel mehr Evolution – Survival of the fittest. Wir haben in den letzten Jahren erlebt, dass sich die Fintechs etablieren, die den besten Product-Market-Fit haben, ein mittelfristig profitables Set-up aufweisen und die Balance zwischen Wachstum und einer regulatorisch soliden Grundlage meistern.
Wenn Du Finanzminister*in wärst, was würdest Du sofort ändern?
Wir haben oft kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Ich würde einen Can-Do-Spirit fördern, das Altersvorsorgedepot einführen, Finanzbildung in die Lehrpläne aufnehmen und die Kapitalmarktunion vorantreiben. Außerdem würde ich Ideen aus Wirtschaft- und Zivilgesellschaft stärker einbinden.
Werden wir persönlich: Was machst Du in Deiner Freizeit – und sag jetzt nicht „Lesen und Freunde treffen”.
Wenn mich Menschen das erste Mal treffen, vor allem nach Video-Calls, staunen sie meist über meine Größe – ich bin 1,87 Meter groß. Ich spiele aber kein Basketball, sondern Volleyball. Ich bin außerdem seit mehr als vier Jahren ehrenamtlich als Community Managerin des afrodiasporischen Netzwerks „ADAN e.V.” tätig. Ich habe selbst erlebt, welche Hebel Netzwerke haben können und wie wichtig Vorbildfunktionen und Mentoring im beruflichen Kontext sein können. Mit unterschiedlichen Formaten und Initiativen unterstützen wir die persönliche sowie berufliche Weiterentwicklung von Black People of Colour (BPoC) und setzen uns für die Sichtbarkeit von Vielfalt in den Bereichen Unternehmertum, Politik, Kultur und Wirtschaft ein.
Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse?
Mit Tap-to-pay.
Welche Finanz-Apps sind Deine drei beliebtesten? (Info für Interviewpartner*in: Bitte nicht nur die eigene Firma vorschieben.)
PayPal, meine Banking Apps und Trade-Republic.