Dürfen wir vorstellen: Gerhard Jarosch von SKAPA Invest

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche  stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Gerhard Jarosch unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Gerhard Jarosch unsere Fragen. Gerhard ist Geschäftsführer der SKAPA Invest GmbH, der Finanzplattform für Impact Investing.

Wer bist Du, was machst Du?

Hallo, ich bin Gerhard Jarosch, Geschäftsführer von SKAPA Invest. SKAPA Invest setzt sich dafür ein, dass der Anteil nachhaltiger Investmentprojekte am Markt stetig wächst. Zum einen sind sogenannte Social Impact Investments gefragter denn je. Zum anderen gilt: Je mehr Anleger in nachhaltig ökologische oder soziale Projekte investieren, desto mehr Initiativen entstehen, um Zukunft aktiv mitzugestalten.

Gesichter Gerhard Jarosch

Wie sieht ein klassischer Tag in Deinem Leben aus?

Den klassischen Tag gibt es nicht. Jeder Tag ist anders und das mag ich. Mal beschäftige ich mich mit strategischen Themen wie der Weiterentwicklung unserer Plattform, halte Ausschau nach neuen nachhaltigen Projekten und führe Gespräche mit potenziellen Partnern. An anderen Tagen unterstütze ich wiederum sehr Hands on mein Team. Abends freue ich mich auf die Zeit mit meiner Familie. Wenn ich mit meinen Kindern spiele, bin ich ganz im Moment und kann wunderbar abschalten.

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Ich habe schon viele Jahre meines Berufslebens in der Branche verbracht. Unter anderem verantwortlich als Geschäftsführer für den Vertrieb eines Fonds mit mehreren Millionen Euro Volumen.

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Im Endeffekt gab es schon vor der Verwendung des Begriffs FinTech junge und dynamische Unternehmen, die die Geschäftsprozesse etablierter Finanzdienstleister neu definierten und weiterentwickelten. Mit der fortschreitenden Digitalisierung kristallisierte sich zunehmend dieser Begriff heraus.

Wie definierst Du FinTech?

Der Begriff FinTech fällt häufig, wenn es um junge Unternehmen oder Startups in der Finanz- und Paymentindustrie geht. FinTech-Unternehmen versuchen, alternative Lösungen im Finanzmarkt zu schaffen. Es geht dabei vor allem um die Neu- und Weiterentwicklungen von Geschäftsprozessen im Finance Services Umfeld. Ziel dabei ist es, die Abwicklungen des Finanzgeschäfts mithilfe moderner Technologien zu digitalisieren.

„Es geht vor allem um die Neu- und Weiterentwicklungen von Geschäftsprozessen im Finance Services Umfeld.“

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Ich glaube, ein Denken in den Kategorien besser oder schlechter ist hier der falsche Ansatz. Vielmehr sollte es darum gehen, gegenseitig voneinander zu lernen, sowohl etablierte Finanzdienstleister von FinTechs als auch andersherum. Dazu gehört auf Seite der etablierten Unternehmen sicher die Offenheit und Flexibilität, alternative Ansätze sowie innovative Lösungen auszuprobieren. Umgekehrt brauchen aber auch FinTechs ausgereifte und erfolgreiche Geschäftsprozesse, um mittel- bis langfristig Stabilität und Kundenvertrauen aufzubauen. Dabei hilft immer auch eine Orientierung an bestehenden Geschäftsprozessen etablierter Unternehmen aus der Branche. 

Was kann man von FinTechs lernen?

Ein weiterer Punkt, den man von FinTechs lernen kann, ist das Arbeiten in flachen Hierarchien sowie eine enge und direkte Abstimmung zwischen den einzelnen Abteilungen. Auch das Treffen schneller Entscheidung sowie eine gewisse Hands-On-Mentalität sind Vorteile dynamischer FinTechs.

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Große Unternehmen haben natürlich ganz andere, mächtige Strukturen, die über Jahre oder Jahrzehnte gewachsen sind. Diese geben einerseits Stabilität, andererseits sind sie oft hinderlich, wenn es darum geht, neue Prozesse zu etablieren. Was sich bewährt hat, löst man nicht so einfach ab. Außerdem dauert es aufgrund längerer Entscheidungswege schlichtweg länger, bis digitale Ideen realisiert werden.

Was macht deinen Job täglich interessant?

Der Austausch mit vielen unterschiedlichen Menschen, die vom Nachhaltigkeitsgedanken geeint werden, seien es Kollegen, seien es unsere Anleger.

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

Berufsfußballer, leider hat es nur bis zur C-Klasse gereicht und dann musste ich verletzungsbedingt den Sport mit Mitte 20 aufgeben.

Worauf bist du stolz?

Gesichter Gerhard Jarosch

Ich bin stolz als Geschäftsführer von SKAPA das weitere Wachstum nachhaltiger und zukunftsfähiger Investments voranzutreiben. Wir konnten verstärkt beobachten, dass für Anleger nicht nur Renditen ausschlaggebend sind, sondern sie auch den Wunsch haben, mit ihrer Investition Gutes zu tun. Impact Investments, wie wir sie vermitteln, leisten diesem Wunsch Folge:

Anleger erhalten dadurch die Chance, mittelbar Einfluss auf die Gestaltung von Klima, Umwelt und Gesellschaft auszuüben. Solidität, Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit sind deshalb unsere wichtigsten Kriterien.

Wieso gibt es nicht mehr Frauen in der Tech-Branche?

Zu den Gründen, warum Frauen wenig in der Tech-Branche vertreten sind, zählen vermutlich immer noch die Sozialisierung sowie unser veraltetes Bildungssystem. Zum Glück ist hier jedoch ein Wandel zu beobachten. Es wäre ein großer Vorteil, wenn mehr Frauen in der Tech-Branche arbeiten würden. Diverse Teams mit unterschiedlichen Ideen und Ansätzen sind für Innovation und Wachstum unabdingbar.

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Gerade kann ich mir kein besseres Unternehmen vorstellen als SKAPA Invest. Vielleicht würde ich mich einige Tage als Lehrer ausprobieren, um in Zeiten von Homeschooling das Lernen mit digitalen Methoden voranzutreiben.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Lothar Matthäus, der Fußball lässt mich nicht los.

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