Wie sich finAPI nach der Fabrick-Übernahme neu aufstellt

Florian Hagen im Gespräch über die Zukunft von Open Finance und FinAPI's Entwicklung.

Früher Schufa, heute Fabrick: Vor Kurzem hat Fabrick die Übernahme von finAPI bekannt gegeben. Was das für das Fintech bedeutet und wie es um die Zukunft von Open Finance bestellt ist.

In der neuesten Ausgabe des Payment & Banking Fintech Podcasts begrüßt Maik Klotz Florian Haagen, den Gründer von finAPI. Gemeinsam diskutieren sie über Open Banking, die Entwicklungen seit der Einführung der PSD2 und welche Zukunftstrends im Finanzsektor zu erwarten sind. Florian teilt zudem die Herausforderungen und Erfolge von finAPI und die kürzliche Übernahme durch das italienische Unternehmen Fabrick.

Von der Gründung bis zur PSD2

Florian Haagen und sein Mitgründer Martin Lacher gründeten finAPI im Jahr 2008, lange bevor der Begriff „Fintech“ populär wurde. Ursprünglich als Anbieter eines Personal Finance Management Systems (PFM) konzipiert, stießen sie bald auf erhebliche Herausforderungen im Verkauf an Banken. Diese Schwierigkeiten führten zur Entscheidung, sich auf APIs zu konzentrieren. Mit dem Aufkommen der PSD2 im Jahr 2019, die den Zugang zu Bankdaten für Drittanbieter regelte, fand finAPI seine Nische im Open Banking.

Herausforderungen und Innovationen

Die Einführung der PSD2 markierte einen Paradigmenwechsel im Bankensektor. Banken mussten nun Drittanbietern Zugang zu Kundendaten gewähren, was für finAPI neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnete. Florian erklärt, dass trotz der Vorteile auch Herausforderungen wie die Migration zu neuen Schnittstellen gemeistert werden mussten. Frühzeitige Kooperationen mit großen Banken wie der ING und DKB halfen dabei, Fuß zu fassen und das Vertrauen der Kunden zu gewinnen.

Internationaler Ausbau und Kooperationen

finAPI begann zunächst in Deutschland und Österreich, erweiterte jedoch schnell seine Aktivitäten nach Osteuropa, getrieben durch Kundenprojekte. Die Übernahme durch die Schufa im Jahr 2018 brachte weitere Stabilität und ermöglichte es finAPI, weiterhin unabhängig zu agieren. Durch die Übernahme durch Fabrick wird finAPI zukünftig der Zugang zu neuen Märkten und Technologien eröffnet. Diese Fusion soll die europäische Expansion vorantreiben und neue Synergien schaffen.

Regulierung und Marktanpassung

Ein zentrales Thema des Gesprächs war die Rolle der Regulierung im Open Banking. Florian betont, dass die PSD2 einen bedeutenden Einfluss auf die Branche hatte, indem sie die Macht über die Daten von den Banken zu den Verbrauchern verlagerte. Dies führte zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und einem Anstieg der Akzeptanz von Open Banking-Diensten. Ein herausragendes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der VR Bank Hessenland, die bei der Vergabe von Immobilienkrediten bereits erfolgreich Open Banking einsetzen. Über einen sogenannten Kontoblick erfolgt eine Analyse der Einnahmen und Ausgaben. Mitdiesem digitalen Check können Kredite einfacher, schneller und sicher genehmigt werden.

Zukunftsaussichten: Open Finance und neue Use Cases

Die nächste große Entwicklung ist die Einführung von Open Finance, das weit über Open Banking hinausgeht und den Zugang zu einer breiteren Palette von Finanzdaten ermöglicht. Florian ist optimistisch, dass dies zu einem weiteren Schub für Innovationen führen wird, insbesondere im Bereich der Versicherungen und Anlagen. finAPI plant, diese neuen Möglichkeiten zu nutzen und gleichzeitig seine Rolle als technischer Dienstleister für Banken und andere Finanzinstitute auszubauen.

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Autor

  • Maik Klotz ist Berater, Sprecher und Autor zu den Themen Banking, Payment, Digital Identity, E-Commerce und Retail mit starkem Fokus auf „mobile“. Seit vielen Jahren berät Maik Unternehmen zu kundenzentrierten Innovationsmethoden und der Fokussierung auf den Nutzer. Er wurde von der Süddeutschen Zeitung in der Serie „Impulsgeber“ der Branche portraitiert und moderiert und spricht auf vielen Branchen-Events. Maik ist Imker.Maik ist Co-Founder von Payment & Banking und ist im Team mitverantwortlich für Marketing, Strategie und Events, insbesondere der Transactions.io

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