Digitale Zahlungsmethoden weiter auf dem Vormarsch

Im Auftrag von Mastercard hat das Marktforschungsinstitut GfK zum fünften Mal in Folge die aktuellen Bezahltrends in Deutschland untersucht. Und hier zeigt sich, dass die Akzeptanz von Kartenzahlungen für den stationären Handel inzwischen Pflicht ist. 

Laut der Umfrage finden 89 Prozent der Befragten, dass Kartenzahlungen in jedem Einzelhandelsgeschäft möglich sein sollten. Vier von zehn Kund:innen haben schon einmal ein Geschäft verlassen oder gar nicht erst betreten, weil ausschließlich Bargeld akzeptiert wurde. Im Jahr 2021 hatten dies erst 28 Prozent getan. Es zeigt sich also ein deutlicher Trend zur Ablehnung von Bargeld als alleinige Zahlungsmethode.

Auch beim Online-Shopping zeigen die Deutschen eine Vorliebe für digitale Zahlungsmethoden. Jede zweite befragte Person bezahlt bevorzugt mit Karte. Dabei gibt es jedoch Unterschiede bei den Kartentypen.

Laut GfK-Umfrage zahlen zwei Drittel der deutschen Bevölkerung am liebsten mit Debitkarten, während 19 Prozent Kreditkarten bevorzugen. Insbesondere die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen und die Generation 60 plus greifen gern zur Kreditkarte.

Was die Kund:innen von Karten erwarten

Zu den wichtigsten Kartenfunktionen, die für die Deutschen relevant sind, zählt das kontaktlose Bezahlen (55 Prozent), gefolgt vom weltweiten Abheben von Bargeld (54 Prozent) und der Akzeptanz im Ausland (48 Prozent). Großen Wert legen die Befragten auch auf die Haftungssicherheit bei unautorisierten Zahlungen (43 Prozent) und die Zahlungsfähigkeit der Karte im Internet (41 Prozent).

„Unser Leben wird zunehmend digitaler. Auch unsere Bezahlkarten entwickeln sich ständig weiter und müssen die Ansprüche der heutigen Zeit erfüllen. Verbraucher:innen erwarten heute, dass Bezahlverfahren durchgehend funktionieren – beim Onlineshopping, mit dem Smartphone in einer Wallet, im In- und Ausland.“

Dr. Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland

Kontaktloses Bezahlen beliebt

Kontaktloses Bezahlen wird immer stärker in der Gesellschaft verankert. Laut der Studie betrachten bereits 63 Prozent der Befragten kontaktloses Bezahlen als Standard. Vor allem jüngere Menschen zwischen 18 und 39 Jahren nutzen die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlen mindestens einmal täglich (34 Prozent). Insgesamt zahlen 80 Prozent der Befragten mindestens einmal pro Woche kontaktlos. Dabei greifen 75 Prozent am liebsten zur physischen Karte.

Das Bezahlen per Smartphone oder Smartwatch gewinnt ebenfalls an Beliebtheit. In den vergangenen zwölf Monaten haben bereits 26 Prozent der Deutschen mindestens einmal per Mobile Payment bezahlt, während weitere 19 Prozent Interesse daran haben, es auszuprobieren.

Was sich Kund:innen von Bankdienstleistungen wünschen

Die MasterCard-Studie untersuchte auch die Wünsche der Kund:innen in Bezug auf Bankdienstleistungen. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten möchten Optionen zur Verwaltung von Abonnements über ihr Online-Banking haben. Offensichtlich ist der Wunsch nach digitaler Bequemlichkeit stark.

Etwa zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten interessieren sich dafür, den Einsatzbereich ihrer Karten stärker zu kontrollieren, sei es geografisch, online oder in Geschäften. Zudem möchten 67 Prozent die Benachrichtigungen, die sie nach Transaktionen über die Online-Banking-Plattform erhalten, individuell und flexibel anpassen.

Drei von vier Befragten wünschen sich elektronische Kassenzettel zu ihren Kartentransaktionen, die in ihrem Online-Banking abrufbar sind. Das dürfte alle Unternehmen freuen, die sich mit dem digitalen Bon beschäftigen.

Für die Studie „Bezahlen als Teil des Einkaufserlebnisses 2023“ wurden insgesamt 1.001 Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren online befragt. Die Befragung fand im Zeitraum vom 17. bis 21. August 2023 statt.

Autor

  • Stephan ist seit Anfang der 90er Jahre online und hat eine ausgeprägte Fintech-Vergangenheit (Star Finanz, Hypoport). Bei der Hypoport-Tochter Dr. Klein war er u.a. für das Produktmanagement und den Bereich Business Development verantwortlich. Seit über 10 Jahren schreibt er über ausschließlich über Tech, Retail, E-Commerce und Insurance.

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