Kinderdepot und Robo-Advisor: Das sind die wichtigsten Angebote für Kinder

Kinderdepot-Vergleich mit Logos von Anbietern

Seit der Ankündigung einer Frühstart-Rente durch die schwarz-roten Koalition ist das Thema Investieren für Kinder im Trend. Wir vergleichen die derzeitigen Angebote.

Ab dem nächsten Jahr möchte die neue Bundesregierung für Kinder zwischen sechs und 18 Jahren einen monatlichen Zuschuss von zehn Euro zu einem Altersvorsorgedepot zahlen. Obwohl die genauen Rahmenbedingungen noch gar nicht feststehen, führen als Reaktion auf die Ankündigung immer mehr Anbieter Kinderdepots ein: Im Mai hat Scalable Capital ein Angebot bekannt gegeben. Seitdem können sich interessierte Eltern auf eine Warteliste setzen lassen, der offizielle Start ist jedoch noch nicht erfolgt. Mitbewerber Trade Republic bietet sein Kinderdepot dagegen schon seit Ende Mai an. Wenige Tage später führte Finanzen.net Zero ebenfalls ein Kinderdepot ein.

Durch den aktuellen Hype erwächst der Eindruck, dass Vermögensaufbau für Kinder ein neues Phänomen ist. Dabei sind Anbieter wie die Consorsbank, Bling und Quirion schon ein paar Jahre am Markt. Wir haben verschiedene Angebote verglichen, darunter klassische Depots und Robo-Advisors. Insgesamt haben wir 20 Anbieter von Kinderdepots und 10 Robo-Advisor für Kinder untersucht. Neben den monatlichen Mindestinvestitionswerten für Sparpläne haben wir auch die Auswahl an Investitionsmöglichkeiten, die Gebühren für die Depotführung, das Onboarding und die Besonderheiten der Anbieter unter die Lupe genommen. Außerdem haben wir erhoben, ob Eltern ein eigenes Konto beim jeweiligen Anbieter brauchen und ob Großeltern, Paten und Freunde für das Kind mitsparen können. 

Die monatliche Mindestinvestition für Sparpläne liegt in unserer Übersicht zwischen 1 Cent bei Finvesto und maximal 25 Euro bei verschiedenen Anbietern. Für die Kinderdepots entfällt die Führungsgebühr bei fast allen Anbietern bis mindestens zum 18. Lebensjahr – Comdirect verlangt dafür jedoch regelmäßige Einzahlungen und die Commerzbank limitiert das Depotvolumen auf 20.000 Euro. Die Konditionen der Angebote der Hypovereinsbank, der Commerzbank und dem Genobroker gelten sogar bis zum 26 bzw. 30. Lebensjahr. Einige der Robo-Advisor wie Bevestor, Ginmon und Minveo erheben dagegen Servicegebühren.

Einige Anbieter setzen voraus, dass ein oder beide Elternteile bereits ein eigenes Depot oder Konto dort besitzen, darunter die DKB, Finanzen.net Zero, Scalable Capital und Trade Republic. Viele Anbietern ermöglichen bereits ein volldigitales Onboarding, bei manchen bedarf es allerdings noch analoge Schritte, wie zum Beispiel eine Identitätsverifikation in einer Filiale oder die Zusendung der Geburtsurkunde. Viele bieten auch Möglichkeiten für Verwandte und Freunde an, das Kinderdepot mitzubesparen. 

An der großen Zahl an derzeit stattfindenden befristeten Aktionen der Anbieter zeigt sich, wie sehr der Kampf um Marktanteile nach der Ankündigung der Bundesregierung entbrannt ist. Die Deutsche Bank wirbt damit, dass Gebühren für bestimmte Produkte bis Ende des Jahres teilweise oder ganz entfallen. Die DKB bietet für die Eröffnung eines Depots bis Ende August 2025 einen Frühstart-Bonus von 50 Euro für Sparpläne auf bestimmte Fonds und ETFs. Finanzen.net zero lockt mit einer monatlichen Prämie in Höhe der künftigen Frühstart-Rente von zehn Euro bis Ende des Jahres. Voraussetzung ist, dass im Kinderdepot jeden Monat ein ETF-Sparplan von mindestens 25 Euro erfolgreich ausgeführt wird. 

Ihr kennt noch mehr Angebote für Kinder rund um die Themen Investieren? Schreibt uns gerne eine E-Mail an [email protected]

Autor

  • Sophie Deistler berichtet als freie Journalistin vor allem über Themen aus der Finanzwelt. Sie studiert Sozioökonomie im Master an der Universität Duisburg-Essen, hat einen Bachelor in Sozialwissenschaften von der Universität zu Köln und hat eine journalistische Ausbildung an der Kölner Journalistenschule abgeschlossen.

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