Bitcoin erreicht eine neue Bestmarke, die Branche bereitet sich auf Trump vor und neue Produkte kommen, unter anderem in Europa: Die wichtigsten Krypto-Nachrichten aus dem jüngsten Monat.
Bitcoin, Blockchain, Digitaler Euro: Die Krypto-Welt wird immer vielfältiger und komplizierter. Wer kann da schon konsequent am Ball bleiben? Das Team des Podcasts „Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll“ fasst die zehn wichtigsten Meldungen rund um das traditionelle und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie aus dem November 2024 zusammen.
Bitcoin strebt Richtung Rekordhoch
Der Bitcoin-Kurs nähert sich der 100.000-Dollar-Marke, auch angetrieben durch Trumps Wahlsieg und seine Vision, die USA zur globalen Krypto-Hauptstadt zu machen. Die Kryptowährung verzeichnete seit Jahresbeginn eine Wertsteigerung von über 95 Prozent, wobei allein in den zwei Wochen nach der Wahl ein Plus von 40 Prozent erreicht wurde.
Krypto-Industrie positioniert sich für die Trump-Ära
Reuters berichtet über Trumps geplanten Krypto-Expertenrat, der voraussichtlich direkt dem Nationalen Wirtschaftsrat unterstellt sein und mit dem Aufbau einer strategischen Bitcoin-Reserve betraut werden soll. Die Branche bereitet sich intensiv auf die angekündigten Regulierungsreformen vor, wobei führende Unternehmen und Verbände aktiv um Positionen in Trumps geplantem Krypto-Expertenrat kämpfen. Zentrale Themen sind dabei die Entwicklung eines nationalen regulatorischen Rahmens und die Integration von Kryptowährungen in das traditionelle Finanzsystem.
BlackRock erreicht Meilenstein mit ihrem Bitcoin ETF
Der Bitcoin-ETF von BlackRock übertrifft erstmals das Volumen des hauseigenen Gold-ETFs, was einen bedeutenden Wendepunkt in der institutionellen Akzeptanz von Bitcoin markiert. Die Zuflüsse in Bitcoin-ETFs erreichten Rekordwerte von 1,4 Milliarden US-Dollar an einem einzigen Handelstag.
Personelle Veränderungen in der Regulierungslandschaft
Der Rücktritt des SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, bekannt für seine kritische Haltung gegenüber Kryptowährungen, gilt als weiterer positiver Faktor für die Entwicklung des Kryptomarktes. Die Neubesetzung dieser Position unter der Trump-Regierung verspricht einen Kurswechsel zugunsten der Krypto-Industrie. Für die Nachfolge von Gensler sind viele Namen genannt worden, darunter die bisherigen SEC-Mitglieder Mark Uyeda und Hester Peirce. In jedem Fall werden Peirce oder Uyeda nach Trumps Amtsantritt zum amtierenden Vorsitzenden ernannt, bis der Senat den Nominierten bestätigen kann. Es ist das Ende einer Ära, und die Kryptowirtschaft blickt nicht zurück.
JP Morgan Coin auf Onyx heißt nun Kinexys Digital Payments
Die Blockchain-Einheit Onyx wurde in Kinexys by JP Morgan umbenannt. Auch der populäre aber nicht unumstrittene Name “JP Morgan Coin” ist Geschichte – man spricht nun viel mehr von “Blockchain Deposit Accounts”. Im ersten Quartal nächstes Jahr soll auch die Fähigkeit dazu kommen, Euro in Dollar zu wechseln und somit FX-Zahlungen in den zwei größten Währungen zwischen JP-Morgan-Kunden auf der Blockchain abzuwickeln.
Fintech-Gigant Stripe kauft Stablecoin-Start-up Bridge
Die 1,1-Milliarden-Dollar-Übernahme gilt als die größte Krypto-Akquisition durch einen im traditionellen Zahlungsverkehr operierenden Zahlungsdienstleister. Die Ankündigung kommt weniger als zwei Wochen, nachdem Stripe Stablecoin-Zahlungen in seinen Zahlungsakzeptanz-Service über den Circle-USD-Stablecoin (USDC) integriert hat. Bridge ermöglicht es Unternehmen, Stablecoins zu erstellen, zu speichern, zu versenden und zu akzeptieren, was einige Branchenexperten als die Web3-Antwort auf Stripe bezeichnen. Es stellt auch eine einfache On- und Off-Ramping Lösung für Stablecoins dar. Bekannte Unternehmen, die bereits Bridge als Zahlungsabwicklungssystem nutzen, sind das von Elon Musk geführte SpaceX.
Paxos übernimmt Membrane Finance
Der Stablecoin-Emittent, der die Angebote von PayPal und früher Binance technisch begleitete und selber den Pax Dollar oder den Global Dollar Stablecoin aus Singapur ausgibt, kauft nun ein in Finnland lizenziertes E-Geld-Institut, das für seinen EUROe bekannt ist. Paxos darf somit offiziell im europäischen Markt operieren und MiCAR-regulierte Stablecoins in Europa emittieren. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt einer behördlichen Genehmigung
Coinbase-Wallet führt Verzinsung auf USDC ein
USDC-Bestände in der Coinbase-Wallet werden zukünftig monatlich mit 4,7 Prozent verzinst – allerdings gilt dieses Angebot nicht in der EU, wo die MiCAR Verzinsungen von regulierten E-Geld-Token verbietet. Verzinsung auf Stablecoins sind unter Krypto-Marktteilnehmern bereits seit langem sehr nachgefragt – bisher jedoch ohne Angebot. Dies beflügelte starkes Wachstum im Segment der tokenisierten Geldmarktfonds, wie etwa BUIDL von Blackrock. Nun steigt Coinbase mit Circle ins Rennen ein. Der Schritt ist für die DeFi-Industrie nicht zu unterschätzen: Wenn die Verzinsung auf Stablecoins mit der Zeit zur neuen Norm wird, könnten die Stablecoin-Zinssätze zu einem Basiszinssatz in DeFi führen, auf den sich andere Zinsen beziehen.
BBVA und UBS setzen auf tokenisierte Fonds
BBVA Asset Management und UBS haben innovative tokenisierte Fonds eingeführt, die Blockchain-Technologie nutzen. BBVA testet im Rahmen eines regulatorischen Sandbox-Programms in Spanien einen kurzfristigen Rentenfonds auf der privaten Allfunds Blockchain, der zunächst nur Mitarbeitern zur Verfügung steht. UBS hat mit dem uMINT-Fonds einen auf Ethereum ausgegebenen Geldmarktfonds für akkreditierte Investoren eingeführt, der schnelle und flexible Transaktionen ermöglicht. Beide Initiativen zeigen den Trend zur Nutzung von Blockchain in der Vermögensverwaltung, um Effizienz und Zugänglichkeit zu erhöhen.
SEC definiert erstmals Ausnahmekriterien für umstrittene SAB-121-Regelung
Die SEC hat Kriterien für Ausnahmen von der umstrittenen SAB-121-Regelung festgelegt, die vorschreibt, dass Banken Krypto-Assets, die sie für Kunden verwahren, in ihren Bilanzen ausweisen müssen. Unter bestimmten Bedingungen können nun Ausnahmen gewährt werden. Kritiker bemängeln, dass SAB 121 die Sicherheit von Krypto-Assets beeinträchtigen könnte, da größere, erfahrene Verwahrstellen dadurch benachteiligt werden und Start-ups wie Coinbase dominieren.