Am 18. November 2025 wurde das Kosmos in Berlin zum Treffpunkt der innovativsten Köpfe der Fintech-Branche. Im Rahmen der DigiFin fand die 11. Verleihung des Fintech des Jahres statt, bei der Sieger:innen in insgesamt sieben Kategorien gekürt wurden.
Die Spannung war groß, da die Nominierten auf der Shortlist bis zuletzt nichts über den Ausgang der Juryentscheidung oder des Publikumsvotings wussten. Die Awards, die bereits seit 2014 von Payment & Banking verliehen werden, würdigen den Mut der Fintechs, die sich jährlich neuen Herausforderungen wie Regulatorik, sich wandelnden Märkten und dem Druck, Innovationen profitabel zu machen, stellen.
Die Geschichte dieses Awards spiegelt die Entwicklung einer ganzen Branche wider: Die ersten Siegerinnen mussten ihre Ideen oft gegen Widerstände und Skepsis verteidigen, von der Finanzierung über Regulatorik bis hin zum Mindset des Marktes.
Was als kleine Bühne vor 11 Jahren begann, auf der Erfolg und Scheitern eng beieinanderlagen, ist heute ein echtes Markenzeichen.
Der Award hat die Erfolgsgeschichten von Auxmoney, Clark, Cashlink, Upvest, Raisin und vielen mehr begleitet. Start-ups, die nach ihrer Auszeichnung nochmal einen Turbo-Gang eingelegt und teilweise international für Furore gesorgt haben. Persönlichkeiten, die mit Haltung und manchmal auch einer Prise Trotz Maßstäbe gesetzt und das Bild von Leadership in unserer Industrie geprägt haben.
Dabei hat sich eines nie geändert: Der Geist der Zusammenarbeit und des Netzwerkens, echte Innovation entsteht immer gemeinsam und auch, weil es Orte gibt, an denen sie sichtbar wird.
Heute, 2025, feiern wir also nicht nur Gewinner*innen einzelner Kategorien.
Wir feiern die Kraft von Ideen, die Magie der Beharrlichkeit und den Spirit dieser Community, die immer wieder beweist, Aufbruch ist keine Frage von Perfektion, sondern von Mut!
Unsere Jury
Über die Awards entschied eine großartige Jury aus Expert:innen mit vielfältigen Perspektiven. Unter der Leitung von Kevin Hackl (NAO) wurden die mehr als 100 Kandidat:innenen von unserer Jury gesichtet, bewertet und ausgezeichnet, unter ihnen: Dr. Lea Siering (Zalando), Stefan Krautkrämer, Jessica Holzbach, Miriam Wohlfarth (Banxware & Payment & Banking), Mickaël Bellaïche (Redstone), Aiga Senftleben (Billie) und Simon Moser (Insurance Monday). Diese Expert:innen sorgten für einen Auswahlprozess, der sowohl Qualität als auch Vielfalt garantierte.
Aber nicht nur die Jury durfte entscheiden, auch das Publikum war gefragt. Denn das “Fintech des Herzens” verleiht das Publikum. Diese Kategorie steht für mehr als nur Wachstum, Funding oder Skalierung – sie steht für Haltung, Wirkung und Nähe zur Community.
Die Moderation des Abends übernahmen Kevin Hackl (Vorsitz der Jury) und Nicole Nitsche (Payment & Banking).
„Ich habe das Gefühl, dass wir gerade in einer guten Marktphase sind. Es gibt wieder gute Finanzierungsrunden und spannende Projekte.“ (Kevin Hackl)
Die Gewinner:innen der Jurypreise 2025:
- Fintech Newcomer des Jahres: AllUnity
- Etabliertes Fintech des Jahres: Klarna
- Unternehmerin des Jahres: Gloria Bäuerlein, Puzzle Ventures
- Unternehmer des Jahres: Ralf Heim, Fincite
- Fincite Investor des Jahres: Puzzle Ventures
- Insurtech des Jahres: Xaver
- Fintech des Herzens: Opago
Ausblick: Ein Ökosystem, das weiter wächst
Die diesjährigen Gewinner:innen zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und kraftvoll das deutsche Fintech-Ökosystem geworden ist. Von regulatorischen Spezialthemen über Infrastruktur bis hin zu Community-getriebenen Erfolgsstories.
Die Branche ist breit aufgestellt und voller Momentum.
Fintech Newcomer des Jahres: AllUnity

AllUnity positioniert sich als dynamischer Neuzugang mit Fokus auf digitale Vermögenswerte und moderne Zahlungsinfrastruktur. Das Fintech verbindet regulatorische Sicherheit mit technologischer Innovation und schafft Lösungen, die insbesondere institutionellen Kunden Zugang zu tokenisierten Assets und Blockchain-basierten Services erleichtern.
Das Joint Venture zwischen DWS (Deutsche Bank), Flow Traders und Galaxy erhielt im Juli 2025 die offizielle BaFin-Lizenz als E-Geld-Institut und launcht mit EURAU Deutschlands ersten vollständig MiCAR-konformen, zu 100% reservierten Euro-Stablecoin. Der Stablecoin ist auf Ethereum verfügbar und soll auf weitere Blockchain-Netzwerke ausgeweitet werden. AllUnity kooperiert mit führenden europäischen Banken als Reserve-Banken und setzt auf strategische Partnerschaften wie mit Chainlink für Cross-Chain-Zahlungen und Tangany für sichere Custody- und Wallet-Infrastruktur.
Etabliertes Fintech des Jahres: Klarna
Klarna bleibt ein Schwergewicht der europäischen Fintech-Szene und zeigt, wie konsequente Produktentwicklung auf Nutzerbedürfnisse einzahlt. Mit seinem Mix aus BNPL, Shopping-App, Loyalty-Features und Banking-Elementen setzt Klarna branchenweite Standards und beweist, dass Skalierung und Profitabilität zusammengehen können Im Q3 2025 verzeichnete Klarna ein Umsatzwachstum von 28% auf 903 Millionen US-Dollar, wobei insbesondere der US-Markt mit einem GMV-Wachstum von 43% beeindruckte.

Die im Juli 2025 eingeführte Klarna Card erreichte bereits 4 Millionen Anmeldungen und macht mittlerweile 15% aller globalen Transaktionen aus. Im September 2025 erfolgte der erfolgreiche Börsengang an der NYSE, der das Unternehmen auf einen klaren Profitabilitätskurs bringt. Klarna hat im Q3 2025 zum fünften Mal in Folge operativen Gewinn ausgewiesen und setzt weiter auf Expansion mit zinsbasierten Finanzierungsprodukten sowie einem Treueprogramm, das binnen eines Monats eine Million Mitglieder gewann.
Unternehmerin des Jahres: Gloria Bäuerlein (Puzzle Ventures)
Gloria Bäuerlein hat sich mit Puzzle Ventures zu einer der prägendsten Stimmen im europäischen Fintech-Ökosystem entwickelt. Sie verbindet tiefes Branchenverständnis mit einem klaren Blick für zukunftsträchtige Geschäftsmodelle. Ihre Haltung, ihr Netzwerk und ihr operativer Ansatz machen sie zu einer der einflussreichsten Investorinnen der Szene. 2023 gründete sie Puzzle Ventures als Solo-GP-Fonds und sammelte 21,5 Millionen Euro ein – damit zählt sie zu den ersten weiblichen Solo-GPs in Europa. Bemerkenswert: 95 von 100 angesprochenen Limited Partners sagten zu. Ihr Investmentfokus liegt auf B2B SaaS und Fintech im Pre-Seed- und Seed-Stadium, mit einem konzentrierten Portfolio von 7-9 Investments pro Jahr. Vor der Gründung von Puzzle Ventures investierte sie als Business Angel in über 25 Start-ups wie Pigment, Procuros und Planetly und war unter anderem COO bei Back sowie Head of Global Strategy bei KRY. Ihre Karriere begann bei renommierten VCs wie Index Ventures und TCV. 2025 wurde sie von der Börsen-Zeitung zur Venture-Capital-Managerin des Jahres gekürt.
Unternehmer des Jahres: Ralf Heim (Fincite)

Ralf Heim treibt seit Jahren die Digitalisierung der Finanzbranche voran. Mit Fincite hat er eine Plattform geschaffen, die Banken und Vermögensverwaltern modulare, hochgradig integrierbare Lösungen für Investmentprozesse bietet. Sein unternehmerischer Weitblick und sein technisches Verständnis machen ihn zu einem echten Taktgeber der deutschen Fintech-Landschaft.
Fincite wurde Ende 2014 von Ralf Heim gemeinsam mit Friedhelm Schmitt und Stefan Post gegründet und beschäftigt heute rund 70 Mitarbeiter. Das Unternehmen erzielt siebenstellige Umsätze und arbeitet mit prominenten Kunden wie der Deutschen Bank, ABN AMRO und weiteren europäischen Finanzinstituten. Fincite setzt auf ein reines B2B-Geschäftsmodell und fokussiert sich auf die Entwicklung eines maximal skalierbaren und anpassungsfähigen Backend-Produkts. 2025 fusionierte Fincite mit der französischen Harvest Groupe und bildet damit einen neuen europäischen WealthTech-Marktführer. Ralf Heim tritt zusätzlich zu seiner Rolle als Co-CEO von Fincite in das Board der Gruppe ein und treibt die europäische Expansion weiter voran.
Investor des Jahres: Puzzle Ventures
Puzzle Ventures hat sich 2024/25 als einer der aktivsten und scharfsinnigsten Investoren im Fintech-Segment etabliert. Mit einer klaren Investmentthese, operativer Unterstützung und einem starken Netzwerk begleitet der Fonds Gründer:innen nicht nur finanziell, sondern auch strategisch – und setzt damit ein Zeichen für modernen, partnerschaftlichen Venture Capital Der 21,5-Millionen-Euro-Fonds von Gloria Bäuerlein fokussiert sich auf audacious European entrepreneurs und hat bereits in mehrere vielversprechende B2B-SaaS- und Fintech-Unternehmen investiert. Puzzle Ventures zeichnet sich durch einen hands-on Ansatz aus, bei dem nicht nur Kapital, sondern auch operative Expertise und Netzwerkzugang bereitgestellt werden.
Insurtech des Jahres: Xaver

Xaver gilt als Speerspitze einer neuen Insurtech-Generation, die KI und moderne User Experiences sinnvoll kombiniert. Das Unternehmen baut skalierbare Vertriebs- und Beratungsplattformen für Versicherer und schafft damit mehr Effizienz sowie bessere Kundenzugänge. Ein Tech-first-Ansatz, der das traditionelle Versicherungsgeschäft spürbar modernisiert. Das Kölner Start-up wurde im März 2024 gegründet und sicherte sich direkt 5 Millionen Euro in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde.
Xaver integriert personalisierte digitale Funnels und KI-gesteuerte Agenteninteraktionen in die Beratungs- und Vertriebsprozesse von Banken, Versicherern und Maklern. Die proprietäre KI „Nova“ ist speziell für Finanzdienstleistungen trainiert und sorgt für Compliance-Sicherheit, während sie administrative Aufgaben übernimmt und Vorschläge macht. Xaver bereitet zudem den Launch eines white-labeled Pan-European Pension Product (PEPP) vor, um Partnern kostengünstige Rentenprodukte anzubieten. 2025 ging das Insurtech eine Partnerschaft mit Die Bayerische ein und ist damit der erste Versicherer, der personalisierte Sales Journeys und KI-Agenten für die direkte Kundenberatung einsetzt.
Opago: Fintech des Herzens
Opago ist ein Anbieter moderner Bezahllösungen, der Unternehmen jeder Größe Bitcoin-Lightning-Transaktionen ermöglicht. Die Lösung bietet blitzschnelle, kostengünstige und sichere Zahlungen in Echtzeit – ohne Wartezeiten oder Bankverzögerungen. Opago richtet sich an Einzelhändler, Restaurants, Cafés und E-Commerce-Plattformen und integriert sich nahtlos in bestehende Kassensysteme und Zahlungsabwicklungsplattformen.

Für größere Unternehmen bietet opago eine Enterprise API, die sich auch in SAP S/4HANA integrieren lässt. Das Unternehmen unterstützt Zahlungen in Bitcoin, Tether und Stablesats, mit flexibler Auszahlung in Bitcoin oder automatischer Umrechnung in Euro. Opago ist vollständig GDPR-konform und erfüllt alle europäischen Regulierungsanforderungen. Dass die Community Opago zum „Fintech des Herzens“ gewählt hat, zeigt: Hier trifft zukunftsweisende Zahlungstechnologie auf ein Verständnis für reale Bedürfnisse von Händlern und Unternehmen. Mit über 2.500 abgegebenen Stimmen beim Publikumsvoting setzte sich Opago klar gegen die Konkurrenz durch und zeigte damit, wie stark die Resonanz in der Community ist.
Ausblick: Ein Ökosystem, das weiter wächst
Die diesjährigen Gewinner:innen zeigen eindrucksvoll, wie vielfältig und kraftvoll das deutsche Fintech-Ökosystem geworden ist. Von regulatorischen Spezialthemen über Infrastruktur bis hin zu Community-getriebenen Erfolgsstories. Die Branche ist breit aufgestellt und voller Momentum.
Wir gratulieren erneut von Herzen und freuen uns, die Gewinner:innen in den nächsten Wochen weiter zu begleiten.



