Die junge Generation fühlt sich alleingelassen: Warum es jetzt eine Wirtschafts- und Finanzbildung für alle braucht

Verena von Hugo, Sylvia Hüls und ein Unterstützer präsentieren den Socken-Adventskalender für die Initiative ‚Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland‘ vor einem festlichen Weihnachtsbaum.

Vielversprechende Impulse für die Wirtschafts- und #Finanzbildung in Deutschland gab es in diesem Jahr. Im Rahmen der „Initiative Finanzielle Bildung“ kam Bewegung in die gute Sache. Die im September veröffentlichten Empfehlungen der OECD lieferten eine solide Grundlage für die Entwicklung einer nationalen Finanzbildungsstrategie. Doch mit der bitteren Bruchlandung der Ampelkoalition kommt nun der wirtschafts- und finanzbildungspolitische Winter.

Dies gibt Anlass zur Sorge: Die Bedeutung der #Ökonomischen_Bildung ist nicht nur unbestritten, sondern auch drängender denn je. Die junge Generation selbst will mehr Ökonomische Bildung auf dem Stundenplan. Sie fühlt sich alleingelassen.

Warum Wirtschafts- und Finanzbildung so wichtig ist

Ökonomische Bildung befähigt Menschen, in einer komplexen Welt fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie umfasst – logisch – Finanzwissen für einen sachorientierten und verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Finanzielle Bildung hilft, Risiken zu vermeiden, sich finanziell gut aufzustellen, für das Alter vorzusorgen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie spielt in jeder Lebensphase eine Rolle. Ökonomische Bildung geht dabei über reines Finanzwissen hinaus: Verbraucherbildung, unternehmerisches Denken sowie ein Verständnis für die Soziale Marktwirtschaft gehören ebenfalls dazu.

Wer über ökonomisches Grundwissen verfügt, ist mittendrin statt nur dabei, ist weniger anfällig für Fake News und Scharlatanerie.

Wer nichts weiß, muss alles glauben: Ohne ein fundiertes Verständnis von wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenhängen sind Menschen anfälliger für populistische und extreme Positionen.

In diesen unsicheren, turbulenten Zeiten – mit schrumpfender Wirtschaft, seit Jahren abnehmender Produktivität, belastetem Bildungssystem, Klimakrise, demografischem Wandel, geopolitischen Spannungen und politischer Radikalisierung – ist Ökonomische Bildung in vielerlei Hinsicht ein entscheidender Faktor, der dazu beiträgt Wohlstand zu sichern, die gesellschaftliche Mitte zu stabilisieren und unsere Demokratie zu stärken. Sie ist eine Voraussetzung, damit Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen und aktiv Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit entwickeln und umsetzen können.

Eine Bilanz der Versäumnisse

Die aktuelle Situation zeigt jedoch, dass die Vermittlung dieser Kompetenzen in Deutschland stark zu wünschen übriglässt. Die aktuelle OeBiX-Studie verdeutlicht die Missstände eindrucksvoll: Viele Schulen erfüllen nicht die geforderten Standards. Zehn von 16 Bundesländern erfüllen nicht einmal 50 Prozent der Anforderungen für ein Nebenfach Wirtschaft. Der Anteil der angebotenen Fortbildungen, die ausschließlich Ökonomische Bildung oder wirtschaftsdidaktische Inhalte zum Gegenstand haben, liegt auf Bundesebene bei 15,6%. Entrepreneurship Education spielt beispielsweise in Fortbildungen für Wirtschaftslehrkräfte fast keine Rolle, ebenso wie Finanzbildung. Diese Schwächen haben weitreichende Konsequenzen: Ohne einheitliche Bildungsstandards bleibt der Kompetenzerwerb vieler Schülerinnen und Schüler lückenhaft.

Schule als Dreh- und Angelpunkt: Sechs Gelingensbedingungen für die Stärkung der Ökonomischen Bildung

Den zukünftigen Regierungsverantwortlichen muss klar sein: Mit einem Stillstand bei der Wirtschafts- und Finanzbildung wird eine große Chance vertan, diese Defizite systematisch anzugehen. Die Grundvoraussetzung: Ökonomische Bildung muss in der Schule ansetzen und diese miteinbeziehen. Damit dies bestmöglich gelingt, braucht es klare politische Weichenstellungen:

  1. Einheitliche Standards in allen Bundesländern
  2. Feste Verankerung in der Schulbildung
  3. Lehrkräftebildung
  4. Förderung von Forschung
  5. Eine nationale Strategie für Finanzbildung
  6. Teilnahme am Finanz-PISA-Text

Der Blick nach vorne: Ökonomische Bildung in der Schule ist ein MUSS!

Die nächste Bundesregierung ist aufgefordert, den Ball wieder ins Spiel zu bringen. Es liegt in der Verantwortung der Politik, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Dafür setzt sich das @Bündnis_Ökonomische_Bildung_Deutschland, eine von über 100 überwiegend institutionellen Mitgliedern getragene gemeinnützige Initiative aus #Lehrkräften, #Verbänden, #Stiftungen, #Wissenschaft und #Wirtschaft, auch 2025 weiter mit Leidenschaft ein.

Den vollständigen Artikel lesen Sie hier: https://boeb.net/wp-content/uploads/2024-12-23-BOeB_Gastbeitrag-Payment-and-Banking_FB.pdf

In diesem Sinne: Auf ein gutes Neues und volle Schubkraft voraus!

Wir danken herzlichst für die großartige Unterstützung unserer Arbeit, für den gelungenen digitalen Adventskalender und die Spendenkampagne rund um den Socken-Adventskalender.

Verena von Hugo
Vorsitzende des Vorstands des Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland

Sylvia Hüls
Geschäftsführerin des Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland

#boeb_net

Autor

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