Peter Großkopf ist neuer Chief Technology & Operating Officer von Allunity. Im Interview erzählt er, wie er in die Payment & Banking Bubble gerutscht ist und warum er sich auch in die Politik einbringt.
Seit Ende Oktober ist Peter Großkopf bei Allunity für die Entwicklung der Technologiestrategie sowie für die Überwachung des Betriebs verantwortlich. Das Start-up hat, mit unter anderem der DWS im Rücken, großes vor. Es will einen Euro-Stablecoin auf den Markt bringen und so langfristig die Brücke zwischen der dezentralen und der traditionellen Finanzwelt schließen. Das dürfte auch für Großkopf Neuland sein. War er zuvor doch unter anderem Mitbegründer und CTO von Unstoppable Finance GmbH, wo er die Entwicklung der selbst gehosteten Wallet-App Ultimate leitete. Davor war er CTO und Geschäftsführer der Börse Stuttgart Digital Exchange sowie Mitbegründer und CTO der Solarisbank.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
Ich gehe maximal alle zwei Monate zum Geldautomaten und hole 300 Euro ab. Die halten dann für eine Weile. Jetzt gerade sind es noch 50 Euro.
Was reizt Dich an deiner Tätigkeit?
Sie ist sehr vielseitig. Ich habe täglich mit Engineering, Regulatorik, Geschäftsführung, Management, Menschen zu tun. Es wird nie langweilig. Und ich finde es faszinierend, in die Zukunft zu schauen.
Wie bist Du im Payment & Banking-Sektor gelandet?
Eher zufällig. Nach meiner ersten Firmengründung habe ich mich einem Company Builder im Advertising Sektor angeschlossen. Dieser expandierte in den Fintech-Bereich und startete Finleap. Da kam das eine zum anderen, mit Solaris und allem danach.
Wie möchtest Du den Payment & Banking-Bereich verändern?
Ich arbeite kontinuierlich an neuen Themen und treibe sie voran. Außerdem bringe ich mich in der Politik ein, um neue regulatorische Maßnahmen mitzugestalten. In meinen Augen ist das der Schlüssel. Innovation im Finanzbereich wird vor allem dann möglich sein, wenn wir sie gesellschaftlich zulassen und Unternehmer das Heft in die Hand nehmen.
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Fintech war ein großes Buzzword, ist aber auch schnell verpufft. Es gibt nicht viele Firmen, die ihren Bereich wirklich auf den Kopf gestellt haben. Grund dafür ist in meinen Augen, dass viele „Fintech-Innovationen“ Dinge nur auf der Frontend-Ebene verbessert haben. Im Hintergrund arbeitet die gleiche Finanzinfrastruktur, und oft sind auch die gleichen Intermediäre involviert wie vorher. Mit Stablecoins, Decentralized Finance, Tokenized Real World Assets und so weiter rückt nun eine neue Welle von Fintechs an, die auf einer komplett neuen Infrastruktur basieren, die anders funktionieren, teilweise wahnsinnige Skaleneffekte und Kostenvorteile haben. Ich glaube, die große Revolution kommt erst noch.
Was kann man von Dir besonders gut lernen?
Wie man immer nach vorne schaut. Getreu dem Motto „Forward ever, backward never“
Wenn Du Finanzminister*in wärst, was würdest Du sofort ändern?
Der Job ist in diesen Zeiten nicht einfach. Gibt leider zu viele Probleme zu lösen, so dass vorwärts gerichtete Initiativen zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Die steuerlichen Veränderungen für Mitarbeiterbeteiligungen sind ein guter Schritt. Ich selber würde noch stärker die Agenda für digitale (tokenisierte) Wertpapiere vorantreiben.
Werden wir persönlich: Was machst du in deiner Freizeit – und sag jetzt nicht “Lesen und Freunde treffen”.
Kinder sind das schönste Hobby. Ansonsten gehe ich gerne Laufen. Und wenn es die Zeit zulässt, dann schaue ich mir die Spiele von Fortuna Düsseldorf an, am liebsten (leider zu selten) im Stadion.
Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse?
Apple Pay via Apple Watch. Ich habe die meiste Zeit noch nicht mal eine Geldbörse dabei.
Welche Finanz-Apps sind deine drei beliebtesten? Bitte die Wahrheit und nicht nur die eigene Firma vorschieben.
Ich nutze seit ewigen Zeiten Outbank. Die Apps von Deutschen Bank und der Comdirect werden auch oft benutzt. Ansonsten Coinbase und Metamask. Aber stimmt, Ultimate war auch ein super Produkt, R.I.P.
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