Dürfen wir vorstellen: Konstantin Werhahn Chief Product Officer bei Bitwala
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weitverbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche beantwortet jeden Monat eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Heute Konstantin Werhahn von Bitwala.
Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegenen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir ab heute in einer ganz eigenen Kategorie kurz portraitieren und vorstellen und haben dazu einen immergleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Konstantin Werhahn von Bitwala unsere Fragen.
Wer bist Du, was machst Du?
Meine Name ist Konstantin Werhahn und ich verantworte seit Oktober letzen Jahres das Thema Produkt sowie Operations bei Bitwala. Vorher habe ich die Produktentwicklung bei der FinTech Group AG verantwortet und war bei Barzahlen als Head of Produkt tätig. Das bedeutet, dass ich einen Payment, Banking und neuerdings auch einen Cryptohintergrund habe.
Was waren deine ersten Berührungen mit der Payment- und Bankingindustrie?
Mein erste Berührung mit dem Thema Payment war bei Barzahlen.de. Dort habe ich damals als Head of Product alle Produktthemen verantwortet. Nach Barzahlen bin ich dann in die Bankenwelt zur FinTech Group gewechselt, da diese einer der besten Beispiele in Deutschland für die Verschmelzung von Banking und Tech ist.
Wann hast du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?
In 2012/2013 habe ich es zum ersten Mal auch aktiv in der Presse und meinem Umfeld wahrgenommen.
Wie definierst du FinTech?
FinTech hat über die Jahre etwas die Bedeutung gewechselt. Anfangs war es die Bezeichnung für Startups, die sich im Finanzbereich angesiedelt haben. Mittlerweile wird der Begriff etwas mehr für einen Trend verwendet, der nicht mehr nur die FinTech Startups einbezieht sondern alle Unternehmen die aktiv Finance und Tech vereinen. Darunter fallen z.B. auch die GAFAs, die ja keine Startups mehr sind
Was glaubst Du, machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?
Das ist sehr schwer zu verallgemeinern. Unter den etablierten gibt es viele gute Bespiele aber eben auch genauso viele weniger Gute. Was oft unterschätzt wird von Startups ist der große Erfahrungsschatz von etablierten Unternehmen über den Markt und die Kunden sowie die Erfahrung von Krisen und die Erfahrung mit Technologiezyklen. An der Stelle sei aber auch gesagt, dass diese Stärken schnell zu Schwächen werden, wenn man vergisst, dass es sich hier um Prinzipien handelt und nicht um in Stein gemeißelte Fakten.
Was kann man von FinTechs lernen?
Das gilt nicht nur für Fintechs sondern für Startups generell: Wie man in einem globalisiertem und digitalen Umfeld Produkte für den Kunden entwickelt und das nicht als Wasserfallprojekt sondern mit hoher Geschwindigkeit und iterativ. Außerdem gehören hier sachlich auch Dinge wie moderne Arbeitskultur, Umfeld und moderne Methodiken hinzu.
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?
Fundamental gesehen mag der Mensch Veränderung und Unsicherheit generell nicht. Die Digitalisierung bringt Veränderung und damit einhergehend die Unsicherheit bei den etablierten und das auf globaler Ebene und mit großer Geschwindigkeit. Hinzu kommt, dass viele etablierte, sehr große Unternehmen aufgebaut worden sind in einer Zeit, wo es das Internet noch nicht gab und andere Methodiken und Vorgehensweisen gefragt waren. Bis man diese zementierten Strukturen gelöst hat, vergeht viel Zeit. In verschiedenen Kulturkreisen geht die Digitalisierung aber unterschiedlich gut bzw. schlecht voran. Der Deutsche hat den Pessimismus und die Skepsis perfektioniert und ist besonders resistent was Veränderung angeht.
Was würdest du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking – Industrie arbeiten würdest?
Eine Crypto Bank zu bauen ist das spannendste was ich mir aktuell vorstellen kann, deswegen habe ich darüber nicht wirklich nachgedacht. Es würde auf jeden Fall etwas in der Techbranche sein. Ich bewundere die Projekte Space X und Blue Origin. Mit meinem Maschinenbau Hintergrund und meiner Vorliebe für Software wäre das eine super Herausforderung dort zu arbeiten.
Bei welchem Unternehmen würdest du gerne mal einen Tag arbeiten?
Wie schon erwähnt würde ich gerne einmal bei Space X oder Blue Origin arbeiten und das möglichst nah mit Jeff Bezos oder Elon Musk um etwas von deren atemberaubenden Unternehmergeist zu lernen. Außerdem interessieren mich die Probleme dieser Unternehmen und wie diese gelöst werden.
Mit wem würdest du gerne mal ein Bier trinken?
Ray Dalio, dessen Buch Principles: Life and Work ich gerade lese. Sehr beeindruckender Mann mit einer Beeindruckenden Karriere und zeitlosen Prinzipien.
Ihr habt Lust Euer Gesicht ebenfalls vorzustellen, oder kennt jemanden der dies unbedingt sollte, dann schreibt eine Mail an: [email protected]