Dürfen wir vorstellen: Jessica Holzbach
Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weitverbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Jessica Holzbach unsere Fragen.
Dürfen wir vorstellen…
Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir ab heute in einer ganz eigenen Kategorie kurz portraitieren und vorstellen und haben dazu einen immergleichen Fragenkatalog entworfen. Diesmal beantwortet Jessica Holzbach unsere Fragen. Jessica Co-Founder und CCO von Penta, dem digitalen Geschäftskonto-Anbieter für die digitale Industrie. Zusammen mit Lukas Zörner (CPO) und Luka Ivicevic (CoS) bildet sie das Management Team.
Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?
Mich hat die Banking-Industrie schon immer interessiert. Mein erstes Praktikum wollte ich unbedingt in einer großen Bank machen. Nach den ersten zwei Monaten habe ich jedoch festgestellt, das traditionelle Banken nicht das Richtige für mich sind. Für meinen Geschmack war alles etwas zu umständlich und viel zu langsam.
Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?
2016 wollte ich zusammen mit zwei Mitgründerinnen ein Business Konto für unser damaliges Foodtech eröffnen. Da beide aus Kanada kamen, hat sich dies als sehr schwierig dargestellt. Wir haben es nicht geschafft, ein Onlinekonto für unser Unternehmen zu eröffnen, da wir einen Termin in der Filiale ausmachen mussten und die Anreise aus verschiedenen Ländern super zeit- und kostenintensiv war. Bei der Recherche bin ich dann das erste Mal auf das Wort FinTech aufmerksam geworden und dachte, dass in diesem Bereich noch so viel Potential für Innovationen liegt.
Wie definierst Du FinTech?
Fintech bedeutet für mich, mit Hilfe von Technik traditionelle Finanzprodukte genau auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden anzupassen und ihnen somit das richtige Produkt, zur richtigen Zeit und zum richtigen Preis anbieten zu können.
Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?
Etablierte Unternehmen haben meist eine lange Tradition und daher eine bestehende Kundenbeziehung. Insbesondere für ältere Kunden, die gerne den persönlichen Kontakt in der Filiale suchen, ist die bestehende Infrastruktur ein Vorteil. Allerdings bauen derzeit immer mehr Banken ihre Filialen ab, so dass dieser Vorteil zusehends schwindet.
Was kann man von FinTechs lernen?
Schnelligkeit, Innovation – und konstantes Lernen. Fintechs sind wegen ihrer flachen Hierarchien und ihrer agilen Teams enorm schnell in der Entwicklung von neuen Innovationen. Sie können schneller neue Dinge ausprobieren, MVP-Projekte aufsetzen und dabei aus Fehlern lernen. Dabei scheuen sie nicht davor zurück, auch etwas zu riskieren oder gar zu scheitern. Das Wichtige ist, daraus zu lernen und es beim nächsten Projekt besser zu machen.
„Fintechs sind wegen ihrer flachen Hierarchien und ihrer agilen Teams in der Entwicklung von neuen Innovationen sehr schnell.“
Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?
Ich denke, es liegt hauptsächlich an den konzerneigenen Strukturen. Bevor ein neues digitales Produkt den Kunden angeboten wird, wird es so lange entwickelt und intern getestet, dass die Konkurrenz schon längst auf dem Markt ist. Es fehlt der Mut, auch erst mal nur mit einem MVP rauszugehen und es dann sukzessive den Kundenwünschen anzupassen, wie das viele Fintechs machen. Da nützt es auch nichts, wenn Manager plötzlich Turnschuhe tragen oder im hippen Open Space Office sitzen. Am besten sind noch diejenigen aufgestellt, die mit einem großen Fintech-Partner zusammen neue Produkte entwickeln.
Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?
Ich hatte ja bereits ein Startup in der Food Branche. Mir ist jedoch sehr schnell klar geworden, dass Influencer Marketing und Instagram nichts für mich sind. Der Gedanke, eine alt eingesessene Industrie, wie die Finanzszene, neu aufzumischen gefällt mir. Glücklicherweise gibt es noch einiges zu tun und wir haben große Pläne mit Penta :)
Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?
SpaceX
Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?
Eins mit jedem unserer Kunden ;)
Ihr habt Lust Euer Gesicht ebenfalls vorzustellen, oder kennt jemanden der dies unbedingt sollte, dann schreibt eine Mail an: [email protected]