Dürfen wir vorstellen: Torben Rabe von Qonto

Das Arbeiten in der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem durchaus lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist vor allem geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weit verbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Torben Rabe unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen…

Während unseres Arbeitsalltags begegnen uns immer wieder spannende Menschen, die im gleichen Umfeld tätig sind, die uns nur einmal oder immer mal wieder begegnen oder uns sogar schon privat sehr ans Herz gewachsen sind – jeder von Ihnen hat eine eigene Geschichte. Wir haben ein paar dieser Menschen aus unserem nächsten FinTech-Umfeld interviewt, um ihnen ein Gesicht zu geben. Um zu teilen, warum diese Branche für sie viel mehr ist als eine weitere Art, seine Miete zu bezahlen. Diese Menschen und deren Vita möchten wir in einer ganz eigenen Kategorie kurz porträtieren und vorstellen und haben dazu einen immer gleichen Fragenkatalog entworfen.

Diesmal beantwortet Torben Rabe unsere Fragen. Torben leitet als Country-Manager das Deutschlandgeschäft der Neobank Qonto.

Wer bist Du, was machst Du?

Ich bin Torben und leite seit 2020 das Deutschlandgeschäft der europäischen B2B Neobank Qonto. Wir befähigen kleine und mittlere Unternehmen, Startups, Gründer und Freelancer ihr Finanzmanagement zu vereinfachen und auf Autopilot umzustellen. Zusammen mit unserem Deutschland-Team arbeite ich daran, unser Wachstum aus 2020 fortzusetzen und unser Produkt noch stärker auf die Bedürfnisse unserer deutschen Kunden abzustimmen.

Gesichter Torben Rabe

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Das war weit nachdem ich bereits FinTech-Lösungen genutzt habe. Als eBay User habe ich früh PayPal genutzt, als Reisender war ich ein früher Nutzer von TransferWise (oder jetzt Wise). Das Wort Fintech ist mir so ungefähr 2008 in einem Artikel untergekommen,  2014 habe ich dann das erste mal in einem FinTech im Bereich P2P Lending gearbeitet. In meiner Zeit bei Oliver Wyman habe ich oft mit etablierten Banken zu tun gehabt. Dort stellte sich häufig die Frage, wie man mit digitalen Herausforderern aus dem FinTech Bereich umgeht.

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Auf der Kundenseite war das wahrscheinlich als Kind bei der Eröffnung meines ersten Sparbuchs. Ich wollte mein erstes gespartes Geld zur Seite legen und kam mit Aktenkoffer, ein paar Mark und Mickey Maus Schlips zur Sparkasse. Mein erstes Praktikum während des Studiums hab ich dann auch in einer Bank gemacht und konnte den Trading-Bereich kennenlernen. Die Begeisterung für das Thema Banking ist immer noch genauso groß. Die Krawatte habe ich aber inzwischen an den Nagel gehängt.

Wie definierst Du FinTech?

FinTechs entwickeln neue, transparente und automatisierte Lösungen, die Nutzern das Finanzleben einfacher machen. Dabei geht es nicht nur um die Verbesserung und Digitalisierung von Bestehendem, sondern auch um die kreative Entwicklung von etwas Neuem. Die Technologie hilft dabei Kunden optimal zu unterstützen und die Rolle des Finanzpartners auszufüllen – auf Augenhöhe.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Etablierte Unternehmen sind Experten in ihrem Bereich, den sie über lange Zeit geformt und optimiert haben. Damit haben sie Erfahrung und vor allem auch lokale Kundenbeziehungen aufgebaut. Damit haben sie ein Vertrauen in ihre Marken geschaffen, das häufig schon länger existiert als die Fintechs selbst.

„Etablierte Marken haben Vertrauen geschaffen, das häufig schon länger existiert als die Fintechs selbst.“

Allerdings bauen derzeit immer mehr Banken ihre Filialen ab, so dass dieser Vorteil, zusammen mit dem Hausbankprinzip, zusehends schwindet. Gleichzeitig bieten viele FinTechs zunehmend eine bessere, digitale, direkte Interaktion mit Kunden. Die Corona-Krise hat diese Tendenz noch verstärkt.

Was kann man von FinTechs lernen?

FinTechs bringen sowohl eine neue Sichtweise auf bestehende Strukturen als auch die Bereitschaft, Neuland zu betreten. Durch eine konsequente Kundenzentriertheit, Agilität und Innovationskraft sind FinTechs in der Lage, Produkten eine eigene Identität zu geben. Dies unterscheidet sie von etablierten Unternehmen, die über lange Zeit anders agiert haben und sich mit dem notwendigen Kulturwandel schwer tun.

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Die klassische etablierte Bank hat häufig eine hohe technische und geschäftliche Altlast, oft durch Zukäufe, die selbst viel Aufmerksamkeit und Ressourcen beanspruchen, um das Kerngeschäft am Laufen zu halten. Es ist häufig ein “Innovator’s Dilemma”, in dem etablierte Unternehmen bestehende Produkte mit hohen Umsätzen priorisieren was zu Lasten neuer, innovativer Lösungen geht.

Es fällt ihnen schwer, sich aus den über Jahre gewachsenen Prozessen zu lösen. Dies eröffnet Chancen für FinTechs, die die nächste Generation von Produkten und Lösungen entwickeln können und vor allem Kunden in den Fokus rücken. Digitalisierung heißt ja nicht möglichst viel Tech aufzubauen, sondern die richtige Tech zu nutzen um Prozesse zu automatisieren und somit zu vereinfachen. Vor allem auch für den Kunden. Etablierte Unternehmen kämpfen da eher mit sich selbst.

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

Gesichter Torben Rabe

Ich würde wahrscheinlich im Mobility Bereich arbeiten, da Menschen sich immer bewegen werden. Unsere Städte werden immer voller, verstopfter und verschmutzter. Neue Konzepte und Technologien sind hier mehr gefragt denn je. Und ähnlich wie im FinTech Bereich hat man es mit alteingesessenen Wettbewerbern zu tun, deren Vormachtstellung angekratzt wird.

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Generell gibt es viele tolle junge Unternehmen, die das Potential haben, die Welt für uns ein Stück weit zu verbessern und auch wollen. Dabei drücke ich besonders deutschen Deep Tech Unternehmen wie Lilium und Isar Aerospace die Daumen.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Mit meinen Team-Kollegen! Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fehlt das persönliche Zusammenkommen mit den Qontoers außerhalb der Arbeit schon sehr.

Über Torben Rabe

Torben Rabe ist Country Manager Deutschland von Qonto – eine der erfolgreichsten B2B-Neobanken Europas. Der Absolvent der Universität Mannheim und HEC Paris

begann seine Karriere in der Unternehmensberatung bei Oliver Wyman, wo er sich auf die Geschäfts- und Digitalstrategie von Banken & Versicherungen konzentrierte. Über weitere Stationen bei Lendico und Bird fühlt er sich sowohl in der Finanz- wie auch in der Tech-Welt zu Hause.

Über Qonto

Qonto ist das ideale Geschäftskonto für KMU, Start-ups und Selbstständige in Europa. Innerhalb von drei Jahren hat Qonto über 120.000 Unternehmen zu einem digitalen Geschäftskonto verholfen. Mit Qonto haben Unternehmen volle Kontrolle über ihre Ausgaben, können ihren Teams eigene Zahlungskarten zur Verfügung stellen und haben eine bessere Cash-flow Übersicht. Qonto überzeugt zudem mit seinem ausgezeichneten Kundenservice und transparenten Preisen. Das Unternehmen wurde 2020 mit den FinTech Germany Award ausgezeichnet. Ferner ist Qonto ein Tech5Startup und wurde von LinkedIn als „3rd hottest Startup“ eingestuft. Bullhound bezeichnet Qonto als “most promising Start-up to become a billion dollar company in the next 3 years”.

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