In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir seit jeher regelmäßig eine Person aus der Payment- und Banking-Industrie Fragen. Mittlerweile haben über 300 Szene- und Branchen-Köpfe unsere zehn Fragen zur Person und zu ihren Aufgabengebieten beantwortet.

Jetzt haben wir den Fragebogen aktualisiert, ergänzt und erweitert – immer mit dem Ziel, Menschen aus der Finanzindustrie vorzustellen. Denn wer sind die Köpfe und Macher hinter kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum?

Dürfen wir vorstellen? Das ist Sophie Linder von Bling

Wer bist du, was machst du?

Ich bin Sophie Linder, Chief Learning Officer bei Bling. Bling ist ein Family Fintech und die erste pädagogische Taschengeld-Karte & App in Deutschland, um die Finanzkompetenz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Den wenigsten wird mein ungewöhnlicher Titel bekannt sein. Denn auch heute wird die Relevanz von pädagogischen Inhalten unterschätzt, besonders in der Finanzindustrie. Mein Team und ich verantworten den Content bei Bling – in der App und auf allen Kanälen. So stellen wir sicher, dass unsere Funktionen und Inhalte pädagogisch fundiert sind und Familien mit Spaß geldklug machen. Außerdem sorge ich dafür, dass das Bling Team in einem angenehmen und inspirierenden Umfeld arbeitet und sich stets weiterentwickelt.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Da wir in einem dynamischen und schnell wachsenden Umfeld agieren und ich zudem noch zwischen München und Berlin pendel, sieht kein Tag gleich aus. Doch egal wo ich bin und wie stressig es auch sein mag, nach dem Aufstehen starte ich gerne mit Porridge und einer kurzen Yoga-Einheit. Danach plane ich meinen Tag.

Typischerweise besteht der Tag etwa zur Hälfte aus Meetings mit meinen Kollegen und dem Team im Content Bereich sowie unseren externen Partnern. Die andere Hälfte arbeite ich z.B. an der Konzeption von neuen pädagogischen App-Funktionen oder der Erstellung von lehrreichen Inhalten für die Bling App. Und wenn am Abend noch Zeit bleibt, koche ich mit Freunden oder gehe zum Kampfsport.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Bling ist kein klassisches Fintech. Denn wir sehen für Bling einen klaren Bildungsauftrag, dem wir durch altersgerechtes und anwendbares Finanzwissen nachkommen. Ich bin sehr froh darüber, jeden Tag einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen zu können. Es macht mich stolz, dass wir ein zeitgemäßes Produkt entwickeln, welches die ganze Familie befähigt, selbstbestimmt gute Finanzentscheidungen zu treffen. In der aktuellen Phase ist die gemeinsame Skalierung und Weiterentwicklung unseres Start-ups sehr dynamisch – es gibt keinen Alltag.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Nein, aber ich hatte immer den Wunsch, jungen Menschen etwas beizubringen und sie zu ermutigen, über sich selbst hinauszuwachsen. Diesen Antrieb hatte ich schon als Jugendliche. Daher war ich nach meinem Managementstudium für die NGO Teach First Deutschland Lehrerin an einer Brennpunktschule. Später leitete ich die Bildungsinitiative von Finanztip und baute Deutschlands größten TikTok Kanal für Finanzbildung auf.

So habe ich festgestellt, dass sich viele Jugendliche mehr Finanzkompetenz wünschen und schon mit kleinen Lernanstößen motiviert werden. Dass wir mit Bling ein Tool entwickelt haben, mit dem schon Grundschulkinder im Alltag spielerisch und anwendungsbezogen geldklug werden, hat mich sofort motiviert, bei Bling einzusteigen.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Die meisten Menschen wünschen sich und ihren Familien eine bessere finanzielle Bildung – daher ist es meist keine große Herausforderung, andere Menschen für das Thema zu begeistern. Und wenn ich dann noch von meinen ehemaligen Schülern erzähle, die entweder mit ihren Klarna-Schulden geprahlt haben oder noch kein eigenes Konto hatten, wird spätestens allen klar, welches wichtige gesellschaftliche Thema wir mit Bling als FinTech angehen.

Wie definierst du Erfolg?

Erfolg ist für mich ein ausgeglichenes Leben zu haben, meine (Lebens)konten in Balance zu haben, mit mir im Reinen zu sein sowie einen positiven Unterschied in der Welt zu bewirken.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Ein gutes Gespür für Nutzer:innen. Denn als Teil der P&B Bubble vergessen wir leicht, dass Finanzkompetenz für die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland keine Selbstverständlichkeit ist und wir sie Schritt für Schritt empathisch aufklären müssen.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Neben den Essentials wie Schlüssel & Smartphone sind Nüsse, Sonnencreme mit LSF50 und ein kleines Notizbuch für spontane Einfälle meine ständigen Begleiter.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Authentisches Storytelling: wie man zielgruppen-gerecht mit jungen Menschen kommuniziert, um ihnen Finanzbildung schmackhaft zu machen.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Team Büro, weil der persönliche zwischenmenschliche Austausch zwischendurch den Arbeitsalltag viel schöner und produktiver macht.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Einer jungen Sterneköchin wie Maike Menzel oder Julia Komp über die Schulter schauen, mitkochen und beobachten, wie sie ihre Teams führen.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein?

Es kommt nicht nur auf gute Noten an – probier dich noch mehr aus, sei mutig! Und denk daran: Die anderen kochen auch nur mit Wasser. Mach dir nicht zu viele Gedanken darum, was andere von dir denken.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

mich dafür einsetzen, dass ESG Standards für die Finanzbranche einheitlich festgelegt und  kontrolliert werden. Außerdem würde ich in Zusammenarbeit mit den Bildungsministerien eine Strategie für die finanzielle Bildung an Schulen entwickeln.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

  • ein Ferienhaus am Meer kaufen, indem die ganze Familie zusammenkommen kann
  • eine eigene inklusive Schule eröffnen, die junge Menschen befähigt und ihnen Life Management Skills mitgibt, um ein erfolgreiches selbstbestimmtes Leben zu führen
  • und den Rest: gut investieren

Wenn ich jeden Tag das gleiche essen müsste, wäre das …?

Selbstgemachte Tagliatelle mit Bärlauchpesto aus dem Garten, geröstete Ofentomaten und Parmesanspänen – ein unglaublich köstliches & aromatisches Soulfood!

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

Eine der Blue Zones wie Okinawa (Japan), Sardinien (Italien) oder die Nicoya-Halbinsel (Costa Rica), in denen die Menschen besonders alt werden und einen glücklichen und gesunden Lebensstil pflegen.

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