Die Gesichter der Branche – Markus Petzold von der DKB

Sport spielt im Leben von Markus Petzold offenbar eine wichtige Rolle. Denn mit einem unverhofften Lottogewinn würde er eine Sportbar eröffnen. Und wie er im Interview verrät, reizt ihn auch einmal ein Blick hinter die Kulissen der Profisportligen. Die Crossfit-Challenge morgens um 4 Uhr (#Ironie) nimmt sich Markus zwar regelmäßig vor. Im Alltag erweist sich das allerdings als schwierig. Dafür sorgen schon seine zwei Kinder, die ihren Papa lieben, obwohl er seinerzeit vergessen hatte, die Aktien von Wirecard zu shorten. 

Dürfen wir vorstellen? Das ist Markus Petzold von der DKB.

Wer bist du, was machst du?

Seit 2017 bin ich Teil der DKB in Berlin und verantworte auf der Businessseite den Retail-Produktkosmos für Konten, Karten und Payment. Gemeinsam mit ganz vielen großartigen Kolleg:innen sowie externen Partnern arbeiten wir an der stetigen Optimierung und Weiterentwicklung des Angebots für unsere Kund:innen. „Banksozialisiert“ wurde ich ab 2006 (Deutsche Bank, norisbank)

Privat bin ich Fan und Ehemann einer engagierten Lehrerin und Papa eines knuffigen gemischten Kinder-Doppels (sechs und drei Jahre).

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Ich nehme mir stets vor, mindestens um 4 Uhr aufzustehen, mit einer intensiven Crossfit-Challenge zu starten, dabei ein Businessbuch zu hören (auf Mandarin versteht sich), danach mit den Kindern eines der aktuell relevanten Think Tank Papers zu analysieren, im Anschluss Frühstück (natürlich Powerfood selbst zubereitet), um dann eine Runde im Job durchzustarten (oder auch zwei). Abends Quality-Time mit der Familie, zum Abschluss den Tag reflektieren und mit Yoga ausfaden…

…das klappt leider nicht immer so. Es kann auch sein, dass der Tag gg. 6.15 Uhr mit den morgendlichen Prozessen beginnt. Hier werde ich mitunter von meinen beiden Kindern gesteuert – manchmal treffe ich somit früh bereits meine Endgegner für den Tag. Das macht es dann für den Job relativ gefasst – entweder im Büro oder alternativ Homeoffice. Meine Frau und ich teilen uns die Nachmittage mit den Kids in der Woche. Mindestens an diesen Tagen folgt eine Job-Abendsession. 

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Letztendlich geht es darum, für unsere Kund:innen und die Firma das beste Ergebnis zu erzielen. In diesem Kontext die VUCA-Welt da draußen (und in der Organisation) einigermaßen zu verstehen und aktiv zu bewältigen. 

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Ich ersetze für mich Fintech mal durch Bank. Da eher nein. Es war 2006 Zufall in die Industrie zu kommen. Im Nachhinein jedoch ein sehr guter Move. Mit Fintechs habe ich, haben wir in der DKB großartige Partnerschaften. Wir können gut über- und voneinander lernen. Für die persönliche und die Transformation der Bank ein wertvoller Input. 

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Sehr gute Frage. Ich denke, da spielt ganz viel mit hinein, wie authentisch jemand ist. Bin ich von der Sache oder dem Thema persönlich überzeugt, reden wir von einer essentiellen Voraussetzung, die Organisation (und) oder externe Partner „mitzunehmen“.

Wie definierst du Erfolg?

Da gibt es ganz viele quantitative Kriterien. Im Business haben wir da eine breite Palette – die Challenge am Ende liegt im Fokus auf die wirklich relevanten KPI’s.
Rein qualitativ betrachtet, halte ich es für enorm wichtig, dass alle Beteiligten mit Leidenschaft dabei sind und Zufriedenheit bzw. Erfüllung für das Ergebnis ihrer Leistung verspüren.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Mit Blick auf die letzten Jahre sicherlich die Erweiterung der Business- um Techskills.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Total langweilig: iphone

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Die Einstellung auf geänderte Situationen bzw. Prioritäten. Da gab es einige innerhalb der beiden Sphären Job und Family in den vergangenen Monaten.

\#Team Homeoffice oder \#Team Büro, warum?

TeamHomeBüro. Das sind die Freunde vom #TeamFlexibilität, #TeamFamilyWorkBalance und #TeamJobPower.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Total gern in einer der großen Profisportligen oder Franchises: wie werden dort die Deals eingefädelt, verhandelt und abgeschlossen. 

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein.

Ich hätte mir zwei gegeben: Markus, überlege irgendwas mit AI „zu machen“ und vergiss nicht Wirecard zu shorten.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

…die Investitionen für #TeamBildung und #TeamFamilie deutlich ausbauen bzw. genehmigen.
PS: Darüber hinaus würde ich mit meinem Parteifreund im Justizministerium auch über eine Anpassung des, dieses einen BGH-Urteils nachdenken – ihr wisst schon welches ich meine.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

… in etwas im Bildungskosmos investieren. Mit einem kleinen Teil würde ich mich dazu als Investor geben, um den inneren Finanzjongleur in mir zu befrieden. Eine eigene Company wäre auch vorstellbar, die das klassische Elternproblem des mobilen Audiokonsums von Drei- bis Sechsjährigen löst (nein, keiner dieser Android-Player oder ein älteres, „ausrangiertes“ iphone löst das Thema). Ach ja, die eigene Sportsbar noch.

Wenn ich jeden Tag das gleiche essen müsste, wäre das …?

Mojito

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

…das Sneaker-Land. Alternativ Canada.

Autor

  • Stephan ist seit Anfang der 90er Jahre online und hat eine ausgeprägte Fintech-Vergangenheit (Star Finanz, Hypoport). Bei der Hypoport-Tochter Dr. Klein war er u.a. für das Produktmanagement und den Bereich Business Development verantwortlich. Seit über 10 Jahren schreibt er über ausschließlich über Tech, Retail, E-Commerce und Insurance.

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