Das Arbeiten der FinTech Branche gleicht einem Kommen und Gehen, setzt ein hohes Maß an Professionalität in einem lockeren Arbeitsumfeld voraus und ist primär geprägt von Innovationen sowie guten, klugen und zukunftsorientierten Ideen, so der weitverbreitete Konsens. Doch wer sind eigentlich die Köpfe und Macher hinter diesen kreativen Denkprozessen, an der Schnittstelle zwischen Finanzen, digitalen Technologien und Gründertum? Heute: Johannes Schmitt von Bloxxon.

In unserer Reihe: Die Gesichter der FinTech Branche stellen wir regelmäßig einer Person aus der Payment- und Banking-Industrie die gleichen zehn Fragen. Diesmal beantwortet Johannes Schmitt von Bloxxon unsere Fragen.

Dürfen wir vorstellen: Johannes Schmitt von Bloxxon

Wer bist Du, was machst Du?

Ich bin Johannes, Co-CEO der Bloxxon AG in Berlin. Wir sind ein FinTech, das sich vor allem auf Blockchain-Lösungen fokussiert und die zweite in Deutschland zugelassene Verwahrplattform für Krypto-Assets ist.

Wie sieht ein klassischer Tag in Deinem Leben aus?

Wenn ich morgens etwas Zeit habe, öffne ich meine Meditations-App oder gehe mit unserem Hund spazieren. Was auch nicht fehlen darf, ist der selbst gebrühte Kaffee. Ich bin ein Kaffee-Fan. Dann beginnt die Arbeit. Ab 19 Uhr mache ich entweder Sport oder versuche mit Freunden zu sprechen. Spät abends gehe ich manchmal dem Laster nach, mir Talkshows im (deutschen) Fernsehen anzuschauen.

Was waren Deine ersten Berührungen mit der Payment- und Banking-Industrie?

Beruflich kamen die ersten Berührungen nachdem ich 2013 als Quereinsteiger in die Krypto-Szene gewechselt bin und durch meine Position bei Kraken mit Banken zu tun hatte. Da ich aber schon immer an Finanzthemen interessiert war, war das Thema für mich kein unbekanntes.

Wann hast Du das Wort FinTech das erste Mal wahrgenommen?

Ich glaube, das kam in großem Stil so 2014/2015 auf.

Wie definierst Du FinTech?

Ein FinTech baut eine Softwarelösung, mit der entweder eine neue finanzielle Dienstleistung zur Verfügung gestellt wird oder mit der eine bestehende Dienstleistung aus Kundensicht verbessert wird.

Was glaubst Du machen etablierte Unternehmen besser als FinTechs?

Ihr großer Vorteil ist, dass sie sehr viele Ressourcen und gesammelte Erfahrungen haben, auf die sie zurückgreifen können.

Was kann man von FinTechs lernen?

Schnelligkeit, starke Visionen und der unbedingte Wunsch, etwas zu verändern.

Wieso tun sich etablierte (große) Unternehmen bei der Digitalisierung eigentlich so schwer?

Gut eingespielte Prozesse werden ungern aufgegeben, da alle Beteiligten befürchten, für sie könne mehr Aufwand entstehen. Zudem gibt es eine Resistenz gegenüber Veränderungen in der menschlichen Psychologie.

Was macht deinen Job täglich interessant?

Ich lerne jeden Tag etwas Neues, entweder über die Branche, unsere Technologie oder die Menschen, mit denen ich arbeite. Die spezielle Mischung macht das Ganze so spannend.

Was würdest Du beruflich machen, wenn Du nicht in der Payment- und Banking-Industrie arbeiten würdest?

Ich würde der Technologiesparte treu bleiben. Persönlich finde ich die Biotechnologie sehr spannend. Gerade die Startups, die es sich zum Ziel gesetzt haben, psychische Krankheiten zu bekämpfen oder die menschliche Lebensspanne zu verlängern

Worauf bist du stolz?

Ehrlicherweise schon darauf, dass meine Branche trotz der vielen Unkenrufe so stark gewachsen ist in den letzten Jahren.

Wieso gibt es nicht mehr Frauen in der Tech-Branche?

Ich glaube, das liegt zu 70-80% an Entscheidungen, die Männer und Frauen recht früh im Leben treffen, z.B. die Entscheidung ein MINT-Fach zu studieren. Die restlichen 20-30% sind auf die klassischen unter Männern bestehenden Karriere -und Kommunikationsnetzwerke zurückzuführen, bei denen Frauen außen vor sind. Ich habe lange für ein amerikanisches Unternehmen gearbeitet, in den USA ist es seit Jahren indiskutabel, bei der Arbeit sexistische Sprüche zu klopfen. In europäischen FinTechs habe ich das leider oft anders wahrgenommen, hier wurden sexistische Witze und Bemerkungen oft noch vor wenigen Jahren gefeiert, auch von Menschen meiner Generation.

Bei welchem Unternehmen würdest Du gerne mal einen Tag arbeiten?

Amazon– gerne auch zwei Wochen.

Mit wem würdest Du gerne ein Bier trinken?

Ganz klar Satoshi Nakamoto – wer auch immer er oder sie ist.

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