Nachrichten rund um den Krypto-Space, Blockchain-Technologie und das Finanzwesen nehmen in der Berichterstattung einen immer größeren Stellenwert ein. Wie geht es mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) weltweit weiter? Wie agieren Banken und andere Unternehmen im Krypto-Space? Dabei den Überblick zu behalten, wird zunehmend schwerer.

Aber keine Sorge! Wir vom Podcast „Bitcoin, Fiat & Rock’n’Roll“ übernehmen das für euch und fassen an dieser Stelle monatlich die wichtigsten Meldungen rund um das traditionelle und Krypto-native Finanzwesen sowie die Blockchain-Technologie zusammen.


Bank-Runs und Stablecoin-Runs

Im März sind gleich drei US Banken geschlossen worden, die wichtig für den Kryptosektor waren: Silicon Valley Bank, Signature Bank und Silvergate Bank. Es folgt eine kurze Übersicht der immer noch sehr dynamischen Lage mit einigen interessanten Links:

  • Die Silicon Valley Bank (SVB) war v.a. eine Bank für den US-Startup und VC-Sektor. Mit dem Kryptomarkt war sie durch den Stablecoin USDC verbunden. Circle, der Mutterkonzern des USDCs, hatte $3.3 Milliarden als Einlagen bei der SVB liegen. Die Gründe für die Probleme bei der SVB lagen vor allem in schlechtem Risikomanagement. Zwischenzeitlich verlor USDC seinen 1-zu-1 Peg zum USD, erholte sich aber wieder nachdem die Einlagen bei SVB durch den amerikanischen Staat (Fed, Treasury und FDIC) garantiert wurden.

  • Die Silvergate Bank schloss bereits einige Tage vor der SVB ihre Pforten. Im Vergleich zu SVB handelte es sich hier allerdings um eine geplante und koordinierte Abwicklung, die sich schon angekündigt hatte und bei der die Einlagen der Kunden zu keiner Zeit in Gefahr waren. Die Silvergate Bank betrieb das sogenannte Silvergate Exchange Network (SEN), welches eine wichtige USD on-/off-ramp für den Kryptosektor war. Dadurch könnte es in Zukunft schwieriger und teurer werden USD gegen Kryptowährungen zu tauschen.

  • Die Schließung der Signature Bank wirft am meisten Fragen auf. Am Freitag vor dem Wochenende, an dem die Bank geschlossen wurde, verzeichnete Signature Bank einen Abfluss von $17.8 Milliarden an Kundeneinlagen. Gleichzeitig hielt die Bank allerdings $4.5 Milliarden an Cash und $26.4 Milliarden an liquiden Assets. Der ehemalige Kongressabgeordnete Barney Frank und heutiges Aufsichtsratsmitglied der Signature Bank sagte Regulatoren hätten die Signature Bank geschlossen, um ein Zeichen gegen das Geschäft mir Kryptofirmen zu setzen.

Krypto

Fidelity Crypto ist seit März für die Öffentlichkeit zugänglich und ermöglicht Nutzern Bitcoin- und Ether-Investitionen. Das Retail-Produkt war bisher nur über eine Warteliste zugänglich. Alle Nutzer auf der Warteliste haben nun Zugang. Bitcoin- und Ether-Transaktionen über die App sind provisionsfrei. Fidelity Digital Assets erhebt einen Spread von maximal 1 %. 

Trotz des Durchgreifens der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC gegen Staking-Dienste von CeFi-Anbietern, hat Coinbase seinen Kunden gegenüber bekräftigt, dass Staking weiterhin angeboten wird und sogar noch zunehmen könnte.

Eine auditierte Version des ERC-4337-Standards der Ethereum Foundation ist jetzt im Ethereum Mainnet verfügbar. Der Standard wurde durch den Smart Contract EntryPoint implementiert, der bereits seit ein paar Wochen läuft. Das Upgrade führt die Account Abstraction auf Ethereum ein. Ethereum könnte dadurch schon bald von sogenannten Smart Accounts profitieren. Diese sollen u. a. die Verwaltung und Wiederherstellung von Wallets erleichtern. Der neue Standard könnte die Nutzerakzeptanz in Zukunft erhöhen.


Regulierung

In einem Tweet bietet Uniswap explizit für Interessenten aus Deutschland einen Link für eine Wallet zum Download an. In Deutschland dürfen Anbieter nach dem Kreditwesengesetz jedoch ohne Erlaubnis der Bafin keine Finanzdienstleistungen vertreiben. Es ist unklar, ob der Wallet-Betrieb einen hinreichenden Inlandsbezug hat und es ein oder mehrere Betreiber gibt, denen der Betrieb zuzuordnen ist. Daher steht die Bafin erst am Anfang der Ermittlungen.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler fragte die Bundesregierung an, wie viele Tage zwischen Antragseingang bei der Bafin und Erteilung oder Versagung der Erlaubnis für ein Kryptoverwahrgeschäft vergehen. Die Antwort laut FAZ: durchschnittlich 482 Tage. In einer jungen Branche wie der Kryptobranche sei das laut Schäffler eine halbe Ewigkeit.

Gensler bekräftigt seine Meinung, dass Proof-of-Stake (PoS)-Token die Definition von Wertpapieren im Rahmen des Howey-Tests erfüllen könnten. Damit würden PoS-Token in den Zuständigkeitsbereich seiner Behörde fallen. Wertpapiergesetze fänden Anwendung, weil Investoren eine Rendite erwarten, wenn sie Token kaufen, die durch einen PoS-Konsensmechanismus gestützt werden.

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