FinTech Podcast #277 – Recap der Banking Exchange 20
Am Anfang stand ein Widersacher: Covid-19, die Pandemie, die alle Events verhinderte – auch die #BEX20, die schon in den Startlöchern stand. Und so entstand ein schier unmöglicher Plan: die Banking Exchange 20 trotzdem stattfinden zu lassen! Und wie sie stattfand.
Wie versprochen und in gewohnter Manier, möchten wir euch auch in diesem Jahr einige der interessanten Diskussionen nicht vorenthalten und stellen sie euch in Gesamtlänge als Podcast und diesmal sogar mit Video zur Verfügung.
Kleine und mittlere Unternehmen brauchen genauso gutes Banking wie alle anderen, und vor allem brauchen sie Banking, das auf sie zugeschnitten ist. Darüber sprachen Philipp A. Pohlmann (Qonto), Jessica Holzbach (Penta), Volker Broer (Senacor), Michael Strauß (KfW) und Tobias Eiss (ClariLab – A SCHUFA Company).
Was ist denn eigentlich „der Mittelstand“? Für Strauß geht genau hier die Frage los: Es gibt gut digitalisierte Startups, aber eben auch den klassischen Handwerksbetrieb, für den schon der Aufbau einer eigenen Website ein echter Fortschritt in Sachen Digitalisierung ist. Gerade die größeren Unternehmen in diesem Bereich sind oft schon besser digitalisiert.
Der Anker kann für viele relativ ähnlich sein“, erklärte Holzbach, „und den Rest passt man an, das ist das Geheimnis, um seine Kunden abzuholen.“
Aber wie sieht dann die Lösung für die KMUs aus – kann es ein „one-fits-all“-Konto geben? Für Broer eher schwer vorstellbar; vor allem dann, wenn die Kunden wachsen und andere Bedürfnisse als früher haben. „Der Anker kann für viele relativ ähnlich sein“, erklärte Holzbach, „und den Rest passt man an, das ist das Geheimnis, um seine Kunden abzuholen.“ So kann man das Produkt allen zugänglich machen und es dennoch individuell anpassen, so wie ihr das bei Penta wichtig ist.
Inzwischen sind FinTechs immer besser aufgestellt, trotzdem ist oft noch die klassische Bank der erste Anlaufpunkt. Gerade Kooperationen können hier helfen, so Pohlmann: „Vertrauen spielt hier eine zentrale Rolle: oft haben die Kunden schon ein jahrelanges Vertrauensverhältnis zu einer Bank, und wir wachsen dann langsam an einer Stelle mit ihnen zusammen.“ So kann vielleicht auch der Schritt gelingen, dass sie irgendwann zum Primärkonto werden. Die Kundenbedürfnisse sind immer wichtig, und erst wenn der Prozess so gelungen ist, dass man nicht nachfragen muss, ist er optimal, hebte Eiss hervor.
Wie kann man sonst an Kunden kommen? Direkte Empfehlungen, „word of mouth“ sind hier wichtig, erklärte Holzbach: „Man muss die Kunden dazu bringen, dass sie über uns sprechen.“ Für Broer haben die großen Banken immer noch den Vorteil der persönlichen Filialen, aber gerade während der Pandemie sind es die Services, die zählen.
Pohlmann erzählte, dass Qonto die Kunden mit zusätzlichen Informationen und Services versorgte, damit sie sich damit leichter an ihre Hausbank richten können. Das wurde positiv angenommen, auch Holzbach machte ähnliche Erfahrungen, dass der Bankberater in der Krise sehr wichtig für die Kunden war.
Tatsächlich gingen die Gründungen während der Krise nicht zurück, es gab sogar mehr davon. Eine breite Produktpalette kann dabei hilfreich sein, allerdings „Es kommt immer aufs Segment an,“ so Strauß, „das Spektrum ist breit.“ Wo ist dann die besondere Chance für die Online-Challenger? Wird alles dann zu fragmentiert, oder schaffen es die klassischen Hausbanken irgendwann doch wieder, alle Bedürfnisse zu erfüllen – oder können sie das gar nicht? Hier ist noch viel offen, aber bei einem ist sich Strauß sicher: „Die Bankenwelt ist dran!“ Und noch ist offen, wer hier wirklich der Gewinner für die KMUs sein kann?
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