Welche Apps nutzen die Deutschen am liebsten?

Fast die Hälfte der Deutschen nutzt die Möglichkeit mobil auf dem Smartphone Bankgeschäfte zu erledigen – so eine Umfrage von Statista aus dem Jahr 2015. Auch wenn eine jüngst veröffentlichte Umfrage von Blumberg Capital ein anderes Ergebnis zeigt, dort kommt man auf nur 28 Prozent. scheint es den Downloads von Banking Apps keinen Abbruch zu tun. Im Jahr 2016 wurden fast 7,5 Millionen* Banking Apps der unterschiedlichen Anbieter geladen. Über die Nutzung sagt dies natürlich nichts aus, trotzdem geben die Downloadzahlen einen interessanten Einblick.

Banking Apps 2016: Sparkasse auf dem ersten Platz

Mit über 40 Millionen Girokonten in Deutschland belegt die Sparkasse auch im App-Ranking den ersten Platz. 34 Prozent der Banking Apps kommen daher von der Sparkasse. Dabei wird die kostenlose Variante der Sparkassen App ungleich häufiger geladen, als die kostenpflichtige Variante. Die kostenpflichtige Variante macht nur 4 Prozent der Downloads aus, was die Frage aufwirft ob Multibanking, also der Möglichkeit auch Fremdkonten in der Sparkassen App anzuzeigen, einen großen Mehrwert darstellt. Augenscheinlich nicht.
Online-Banking Apps Deutschland 2016 from Maik Klotz
Die ersten 10 Plätze werden ausschließlich von Banken angeführt. Die Apps von Drittanbietern wie Numbrs, finanzblick oder Outbank kommen erst danach. Outbank bildet zwar das Schlusslicht, dies kann aber dem Relaunch der neuen App geschuldet sein, denn die Downloadzahlen für die alte Outbankversion konnten für 2016 nicht mehr ermittelt werden. Trotzdem kann es keine Drittanbieter-App mit denen der Banken aufnehmen, was verschiedene Gründe haben kann. Entweder fehlt das Vertrauen in die Apps Dritter oder der Funktionsumfang bzw. Mehrwert gegenüber den Bankenlösungen scheint nicht hoch genug zu sein. In Anbetracht dessen, das mit der kommenden Neuregulierung PSDII und damit einhergehend auch der Zugriff auf Kontoinformationsdienste und dem Zugriff auf das Girokonto (XS2A) neu reguliert wird, stellt sich die Frage, inwiefern der Kunde, es Drittanbietern erlauben wird, künftig auf diese Daten zuzugreifen? Möglich ist dies ja schon heute über verschiedene Schnittstellen und trotzdem macht der Nutzer davon, zumindest in Form von Banking Apps Dritter, nur wenig Gebrauch.

Banking Apps - welche nutzen die Deutschen am liebsten?

FinTech fast gleich auf mit Retailbank

Bemerkenswert sind die Downloadzahlen von N26. Mit 224.000 Downloads im Jahr 2016 war N26 fast gleichauf mit der Targobank. Spätestens jetzt sollten sich die Retailbanken darüber Gedanken machen, ob sie mit ihren mobilen und digitalen Lösungen so super gut aufgestellt sind. Denn auch der Abstand von N26 zu anderen Retailbanken ist zwar noch immer vorhanden, allerdings liegen zwischen den Zahlen auch keine Welten mehr.

Fazit

Auch wenn die hochgerchneten Downloadzahlen nichts über die echte Nutzung aussagen: Banking Apps erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und Banking ist am Smartphone längst angekommen. Gerade und vorallem deshalb, tut sich eine Bank gut sich mit der Digitalisierung der Kunden auseinanderzusetzen, das Smartphone ist schließlich ein Teil davon. Es gilt sich dem Thema mit entsprechender Professionalität anzunehmen, denn wenn schon das Smartphone nicht vernünftig adressiert wird, wie sieht es dann mit den kommenden Entwicklungen wie z.B. digitalen Sprachassistenten aus? Konsumenten sind nicht mehr auf einem Kanal unterwegs, sondern springen beliebig zwischen den Kanälen und eine nahtlose Nutzererfahrung ist gefragt. Dass das leider nicht immer der Fall ist, sieht man am Beispiel der Targobank. Eine mobile Webseite in eine App zu packen ist alles andere als zielgruppenorientiert. Banking Apps - welche nutzen die Deutschen am liebsten? *Die mit dem Analytics Unternehmen priordata ermittelten Zahlen sind Hochrechnungen und keine echten Downloadzahlen. Stichproben haben aber ergeben, dass die Trefferquote von priordata recht gut ist. Ermittelt wurden ausschließlich Apps für das Smartphone. iPad-Varianten wurden nicht in die Betrachtung mit einbezogen.

2 Kommentare

Marc

die Frage ist doch nicht die Anzahl der Downloads, sondern wieviele dauerhafte Nutzer.

10. Juli 2017
    Maik Klotz

    total.

    10. Juli 2017
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