Die Startups, die sich auf den Versicherungsbereich fokussieren, sind nicht weniger umtriebig als Fintechs, bekommen nur seltener öffentliche Aufmerksamkeit. Was so in der Insurtech-Welt in den vergangenen zwei Wochen passierte, fassen wir hier kurz zusammen. Die wichtigsten Fundings, Kooperationen, Personalien und technische Entwicklungen kompakt zusammengestellt.
Amazon ist jetzt auch Versicherungsmakler
In den vergangenen Jahren hat das Tech-Unternehmen Amazon immer mal wieder Vorstöße im Versicherungssegment unternommen. Bereits seit rund 6 Jahren können Kund:innen für gekaufte Elektrogeräte eine Absicherung gegen Schäden und Diebstahl dazubuchen. Mit der offiziellen Eintragung des Unternehmens in das Vermittlerregister in Luxemburg werden die Bemühungen zielstrebiger. Denn dank der Lizenz kann das Unternehmen nun auch in Deutschland die gesamte Versicherungspalette (ausgenommen Produkte aus dem Bereich Leben) vertreiben. Und das könnte dem einen oder anderen Versicherungsmanager schon Falten auf die Stirn zaubern.Weiterlesen …
Ottonova wächst mit Minus und bringt betriebliche Krankenversicherung
Wie läuft es denn so in der privaten Krankenversicherung? Dieses Thema beschäftigt das Versicherungsmagazin einmal im Jahr. Besonders gut schlagen sich demnach LKH, DKV, Generali und Universa. Ein Unternehmen am Markt schreibt aber nach wie vor satte Verluste. Und das ist der „Neo-Versicherer“ Ottonova, der allerdings für den Vergleich des Versicherungsmagazins keine direkten Zahlen lieferte. So bleibt also nur der Rückschluss aus anderen Quellen. Demnach steigerten sich die Einnahmen rechnerisch um 61 Prozent, mit den Bruttobeiträgen von 14,6 Mio. Euro ist das Unternehmen aber immer noch deutlich kleiner als so mancher Spezialanbieter. Zudem geht das Wachstum auch auf Kosten von Verlusten. Ein Minus von 2,1 Mio. Euro sollen in den Büchern stehen (immerhin ein Rückgang um rund 1 Mio.). Produktseitig gibt es allerdings eine positive Meldung. Ottonova steigt in die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ein. Der neue Budgettarif „ottonova CrewCare“ gibt es über die Plattform von Xempus. Arbeitgeber und Vermittler:innen können das Produkt auch unter eigenem Namen anbieten. Weiterlesen (Produktnews) …
Xempus mit zahlreichen Anbietern in der bKV
Das neue Produkt von Ottonova leitet auch ganz elegant zu Neuigkeiten von Xempus über. Denn pünktlich zur Branchenmesse DKM ist das Unternehmen mit seiner Plattform in den Vertrieb der betrieblichen Krankenversicherung eingestiegen. Zu den Produktpartnern der ersten Stunde gehören neben Ottonova u. a. auch die ARAG und die Hallesche. Weiterlesen …
70 Mio. Dollar für Cover Genius
Unter Führung von Dawn Capital sichert sich das Insurtech Cover Genius 70 Mio. Dollar in einer Serie-D-Runde. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen noch in seiner Serie-C die Summe von 100 Mio. Dollar erhalten. Bestehende Investoren legte ebenfalls nach. Cover Genius, das neben den USA bereits in 60 verschiedenen Ländern verfügbar ist, hat sich auf Embedded Insurance spezialisiert. Es bietet u.a. Fluggesellschaften, Reise- und Vermietungsunternehmen und dem Einzelhandel die Möglichkeit, Versicherungslösungen zusammen mit ihren Produkten zu vertreiben. Das frische Kapital will das Insurtech zur Entwicklung weiterer Lösungen und die Ausweitung der unterstützten Branchen einsetzen. Weiterlesen (EN) …
Luko streicht Stellen und fokussiert sich auf das Kerngeschäft
Auch beim französischen Insurtech Luko, das, wie an dieser Stelle berichtet, im März Coya übernommen hatte, kommt die negative wirtschaftliche Entwicklung an. Das Gebot der Stunde lautet, die Rentabilität zu steigern und sich auf Kerngeschäfte zu fokussieren. Entsprechend musste das Unternehmen auch bereits Stellen streichen und legt langfristige Projekte erst einmal auf Eis. Weiterlesen (Paid) …
Vesttoo wird zum Unicorn
Das israelische Insurtech Vesttoo meldet den erfolgreichen Abschluss einer Serie-C-Finanzierung in Höhe von 80 Mio. Dollar. Die Runde hat Mouro Capital unter Beteiligung von Gramercy Ventures, Black River Ventures (BRV) und Hanaco Ventures geleitet. Besonders bemerkenswert ist, dass der Abschluss zu einer Bewertung von 1 Mrd. Dollar erfolgt ist: vor der augenblicklichen wirtschaftlichen Situation alles andere als selbstverständlich. Zudem wurde das Insurtech bei seiner letzten Runde vor rund einem Jahr noch mit knapp 300 Mio. bewertet. Vesttoo betreibt einen Marktplatz für Rückversicherer und Kapitalgeber, wobei es einen prozentualen Anteil an jeder Transaktion erhält. Nach eigenen Angaben arbeitet das Insurtech auch bereits profitabel. Weiterlesen (EN) …
6,6 Mio. Euro für Evy
Mit deutlich weniger Geld muss sich das französische Startup Evy zufriedengeben. Sequoia ist Lead-Investor einer Funding-Runde in Höhe von 6,6 Mio. Euro. Ziel des Insurtechs ist es, Handelsunternehmen Annex-Versicherungen (Diebstahl, Reparatur, Bruch) für deren Produkte anzubieten. Zum Anspruch des jungen Unternehmens gehört es, das Kundenerlebnis in den Vordergrund stellen zu wollen. Evy ist bereits in Italien, Spanien und Deutschland aktiv und will im kommenden Jahr auch nach Großbritannien expandieren. Das Geld wird in den Ausbau des Angebots fließen, um so auch im stationären Handel Fuß zu fassen. Weiterlesen (EN) …
Element mit Sales-Chef für Deutschland
Das Insurtech Element ernennt Fabian Fischer zum „Head of Sales Deutschland“. Er hatte zuletzt das Insurtech Mass Up, eine End-to-End-Plattform für den Vertrieb von Sachversicherungen, aufgebaut und geleitet. Er soll insbesondere die Märkte der Garantieversicherungen, der Fahrradversicherungen und der Tierversicherungen vorantreiben. Die Gesamtverantwortung für den Vertrieb wird bei Philipp Hartz liegen. Neben seiner Position als Chief Operating Officer wird er damit auch die Rolle des Chief Sales Officers übernehmen. Weiterlesen …