Die Startups, die sich auf den Versicherungsbereich fokussieren, sind nicht weniger umtriebig als Fintechs, bekommen nur seltener öffentliche Aufmerksamkeit. Was so in der Insurtech-Welt in den vergangenen zwei Wochen passierte, fassen wir hier kurz zusammen. Die wichtigsten Fundings, Kooperationen, Personalien und technische Entwicklungen kompakt zusammengestellt.
14 Mio. Euro für Seyna
Das Insurtech Seyna hat in Frankreich eine Lizenz für das Versicherungsgeschäft erhalten und spezialisiert sich auf Sach- und Unfallversicherungen. Nach eigenen Angaben hat das Startup bereits ein eigenes Kernsystem entwickelt, das via API von Dritten genutzt werden kann. Das Geschäftsmodell (zu den ersten Anwendern gehört beispielsweise Decathlon) ist B2B2C orientiert, beim Vertrieb baut Seyna also auf Partner. Angeführt von Global Founders Capital sichert sich das junge Unternehmen eine Seed-Finanzierung in Höhe von 14 Mio. Euro. Weiterlesen (Englisch)…
Signal Iduna steigt bei Penta ein und setzt auf KI
Gleich zwei Neuigkeiten gibt es von der Signal Iduna. Zum einen will die Gesellschaft stärker auf Automatisierung setzen und eingehende Mails, Briefe und Faxe automatisch vorsortieren lassen. Zum Einsatz kommt eine Lösung von Insiders Technologies, deren KI im Vorfeld umfassend trainiert wurde. In unseren Fintech-News hatten wir auch bereits vom Abschluss einer Kooperation mit dem Fintech Penta berichtet. Die Zusammenarbeit umfasst die gegenseitige Nutzung der Vertriebswege, wobei die Neo-Bank für KMU und Selbstständige auch Produkte zur Absicherung von privaten Risiken vertreiben wird. Zudem wurde vertraglich verabredet, dass die Signal Iduna im Laufe des Jahres zum Anteilseigner von Penta werden wird. Über die finanziellen Details wurde allerdings Stillschweigen vereinbart. Nach aktuellen Gerüchten lässt sich die Versicherung die Anteile einen mittleren einstelligen Millionenbetrag kosten. Weiterlesen…
4,2 Mio. Franken für Helvengo
Eine Seed-Finanzierung unter Führung von TX Ventures in Höhe von 4,2 Mio. Franken erhält das Insurtech Helvengo aus Zürich. Unter den weiteren Geldgebern befinden sich auch Postfinance Ventures und das deutsche Fintech-Urgestein Hypoport. Mit dem Geld möchte das Insurtech seine Produkte weiterentwickeln und nach Deutschland expandieren. Das junge Unternehmen wendet sich an KMU, denen es nach einer automatisierten Risikoanalyse Policen u. a. zu Berufshaftpflicht-, Cyber- und Rechtsschutz anbietet. Weiterlesen…
Neodigital baut Nachhaltigkeitsstrategie aus
Nachhaltigkeit ist ein Teil der Unternehmensstrategie der Neodigital Versicherung. Die hat ihren CO₂-Abdruck weiter verringert. Zudem hat sie das Zertifizierungsverfahren auf Basis von ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) des Deutschen Institut für Nachhaltigkeit und Ökonomie durchlaufen. Am Ende erhielt der Neo-Versicherer das Prüfsiegel „Gesicherte Nachhaltigkeit 2022“. Im Zuge dessen kündigte die Neodigital Versicherung an, ein eigenes Nachhaltigkeitsprojekt ins Leben zu rufen. Hierbei unterstützt das Unternehmen die Aufforstung des hessischen Forsts. Voraussichtlich im März 2022 soll dafür eine Fläche von 2.500 m² bepflanzt werden. Weiterlesen…
32 Mio. Dollar für 180° Seguros
Hinter dem Insurtech 180° Seguros stecken u. a. ehemalige Mitarbeiter der Nubank. Das Unternehmen arbeitet an einem B2B2C-Modell, will also Partnerunternehmen in die Lage versetzen, Versicherungen digital anzubieten. 8VC führt die Serie-A-Finanzierung in Höhe von 31,4 Mio. Dollar an. Das Geld will das Insurtech in weitere Produkte und die Expansion stecken. Auf Basis der eigens entwickelten Technologie, sollen den Kund:innen der Partner optimal auf sie zugeschnittene Versicherungen entlang der jeweiligen Customer Journey offeriert werden. Weiterlesen (Englisch)…
35 Mio. Dollar für Sayata
Sayata aus Israel entwickelt eine Plattform, die Vermittlern bei der Risikobewertung von KMU unterstützt. Das Beratungstool schlägt dann passende Tarife und Verträge vor. Das Insurtech vermeldet eine Erweiterung seiner Serie-A-Finanzierung. Pitango Growth und Hanaco führen diese zusätzliche Runde in Höhe von 35 Mio. Dollar an. Das Gesamtvolumen beläuft sich somit auf 52 Mio. Weiterlesen (Englisch)…
Betterfly wird Unicorn
Wenn ein Insurtech zum Unicorn wird, ist das auf jeden Fall eine Meldung wert, auch wenn das Unternehmen, um das es geht, im fernen Chile aktiv ist. Genau das will Betterfly aber mit dem neuen Funding ändern und in sechs weitere Länder (Südamerikas) expandieren. Möglich macht dies die von Glade Brook Capital angeführte Serie-C-Finanzierung in Höhe von 125 Mio. Dollar. Die Bewertung des Insurtechs liegt jetzt bei über 1 Mrd. Dollar. Betterfly verbindet das Versicherungsgeschäft mit dem Thema Prävention. Die Mitarbeitenden eines Unternehmens sollen via App eine gesündere Lebensweise erlernen. Die Tarife der damit verbundenen Lebensversicherung hängen von den Fortschritten in der App ab. Weiterlesen (Englisch)…
Smart Insurtech erweitert Tarifbewertung
Das zu Hypoport gehörende Insurtech Smart Insurtech hat den Tarifvergleich der eigenen Plattform ausgeweitet. Was zunächst wie ein unscheinbares Detail klingt, erleichtert Vermittlern aber die Arbeit. Denn ab jetzt können diese in 15 Produktsparten aus Sach-, Kranken-, Kfz- und Lebensversicherungen nicht nur nach Verbraucherschutzkriterien (Tarife, Risiken) vergleichen, sondern auch weitere Merkmale einbeziehen. Im Bereich Kranken etwa nach „Naturheilkunde“ oder „Ambulante Physiotherapie“ suchen. Weiterlesen…
Claimsforce verstärkt Produktmanagement
Das Hamburger Insurtech Claimsforce, 2020 mit einer Finanzierung über 7 Mio. ausgestattet, bietet eine Lösung, die Versicherern und Gutachtern die Schadensregulierung erleichtern soll. Mit Alexander Yanakiev ernennt das Insurtech einen neuen Leiter für das Produktmanagement („Vice-President Product“). Vorherige Arbeitsstationen des studierten Informatikers, der das Produktmanagement von Claimsforce auch strategisch weiterentwickeln soll, waren Deposit Solutions und Aboutyou. Weiterlesen…