Andreas KubliUm die Jury zum FinTech des Jahres 2015 noch besser kennenzulernen, beantworten die Mitglieder alle zehn Fragen. Auch Andreas war bereits im letzten Jahr dabei und hat in den letzten Jahren in der Schweiz für die UBS das Thema Digitalisierung an vielen Stellen vorangebracht.

Wer bist Du und was machst Du?

Andreas Kubli, Leiter Multichannel Management & Digitization bei der UBS Switzerland AG. Früherer McKinsey Partner.

Deine Berührungen mit FinTech?

Mit Fintech-Unternehmen bin ich primär im Rahmen meiner Arbeit in Kontakt, wo ich laufend nach Kooperationsfeldern suche. Ausserdem spreche ich häufig mit Fintech-Unternehmen an spezifischen „Förderungsanlässen“, an Wettbewerben wie der Future of Finance Competion von UBS oder im Rahmen von Digital Zurich 2025.

Wie war das Jahr 2015 für die FinTech Branche?

Wie erwartet haben wir bei vielen FinTech Start-ups ein Jahr der Entscheidung gesehen. Einige haben sich durchgesetzt und erfüllen mit ihren innovativen Angeboten Kundenbedürfnisse, für die Kunden die Start-ups entschädigen. Andere Start-ups sind verschwunden. Bei den Banken haben wir gesehen, dass die Investitionen in Digitalisierung und Multikanal Früchte tragen, z.B. im Zahlungsverkehrbereich.

Was erwartest Du im Jahr 2016 im Bereich FinTech?

Aus meiner Sicht werden wir 2016 noch mehr Kooperationen zwischen Start-ups und Incumbents sehen.

Über welches FinTech-Modell wüsstest Du gern noch mehr?

Mich interessiert, welche Bereiche sich API-sieren werden.

Was unterscheidet FinTech von anderen Tech-Bereichen?

In der Finanzbranche ist Vertrauen eine ganz wichtige Voraussetzung. Ihr Geld wollen Sie ja schliesslich nicht einer komplett unbekannten Firma anvertrauen. Ausserdem gibt es im FinTech-Bereich oft nationale Grenzen mit länderspezifischen Vorschriften, was eine rasche internationale Verbreitung erschwert. Als weiteres Merkmal kommt dazu, dass Innovationen im FinTech-Bereich kaum geschützt werden können.

Welche Bank hat bisher die beste Strategie im Umgang mit der wachsenden Digitalisierung und ggf. in der Zusammenarbeit mit FinTechs?

Viele Banken haben in diesem Jahr viele Fortschritte im digitalen Bereich gemacht. Bei UBS haben wir in diesem Jahr nach der Zusammenarbeit mit SumUp eine strategische Kooperation mit Bexio abgeschlossen. Dabei können Kleinunternehmer ihre Buchhaltungssoftware von Bexio direkt mit ihrem UBS-Konto verbinden. Eine weitere Zusammenarbeit sind wir bzw. SIX mit Mobino im Kontext der Bezahlapp Paymit eingegangen.

Werden Retailbanken in der Form von heute im Jahr 2020 noch da sein?

Aus meiner Sicht nicht. Einfache Produkte wie Konti, Zahlungsverkehr und Karten werden in absehbarer Zeit primär digital vertrieben und abgewickelt. Anders ist die Situation bei komplexeren Anliegen wie z. B. bei der Vorsorgeberatung oder beim erstmaligen Finanzieren einer Wohnung oder eines Hauses. Hier ist die Multikanalbank gefragt, die den Kunden überzeugende, nahtlose Kundenpfade über die Kanäle hinweg anbietet und die Online-Welt (z. B. E- & Mobile Banking) mit der Offline-Welt (Geschäftsstellen, Kunden Contact-Center, Multimat) verbindet.

Welche Bereiche der Bank werden in Zukunft über die Blockchain abgewickelt?

Wir erwarten die ersten disruptiven Veränderungen im Clearing und Settlement für bestimmte Wertpapiere und Zahlungen.

Wo trifft man dich im Jahr 2016?

In der Schweiz bin ich am 9. März an der Finance 2.0 und in der Jury des Swiss FinTech Awards in Zurich. Ausserhalb der Schweiz bin ich an der Money 20/20 und in der Jury der European FinTech Awards 2016 in Amsterdam.

1 Kommentar

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5. Februar 2016
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