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Alex Müller verantwortet als Country Director DACH bei Holvi das Geschäft in Deutschland und Österreich – und bringt dabei seine Leidenschaft für digitales Banking und Unternehmertum zusammen.
Vom Strategieberater über FinTech-Investor bis zum Gründer kennt er die Branche aus allen Perspektiven. Im Interview erzählt der ehemalige Profi-Skispringer, warum er ELSTER abschaffen würde, was Agentic AI mit der Zukunft von Finanzen zu tun hat und wieso Geschäftsbanking dringend ein UX-Upgrade braucht.
Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Alex, ehemaliger Profi-Skispringer und Landbub aus Österreich, der vor vier Jahren in Berlin gelandet ist. Aktuell bin ich Deutschland-Österreich-Chef bei Holvi und sorge dafür, dass Selbstständige und kleine Unternehmen in beiden Kernmärkten die optimale Banking Experience haben. Außerdem bin ich begeisterter Paragleiter, Kitesurfer und Nerd für Corporate Finance, VC & Investments und Banking-Regulatorik.
Wie viel Kohle hast Du gerade im Portemonnaie?
Das habe ich vor zwei Jahren verloren und nie ersetzt.
Wie bist Du im Payment & Banking-Sektor gelandet?
Als Student habe ich das erste Mal gegründet. Danach habe ich als Strategieberater für CFOs internationaler Großkonzerne Treasury, AP und AR optimiert. Schon damals waren die internationalen Währungsgeschäfte Kernthema meines Berufsalltags.
Über diesen Schwenk bin ich vor knapp fünf Jahren bei Speedinvest eingestiegen – dort war ich Teil des Fintech Teams. Mit Airbank und später dann Friday Finance kam der KMU-Fokus in den Bereichen Multibanking und Ausgabenmanagement dazu. Nach dem erfolgreichen Exit von Friday Finance habe ich mich dazu entschlossen, mich selbständig zu machen – so bin ich schließlich zur guten Mischung aus Finanzen und KMU gekommen: Holvi.
Wie möchtest Du den Payment & Banking-Bereich verändern?
Retail-Banking ist dem Geschäftsbanking noch um Welten voraus. Vor allem in puncto Benutzerfreundlichkeit ist noch ziemlich viel Luft nach oben. Geschäftsbanking muss so intuitiv werden wie im Consumer-Bereich. Wir brauchen einfaches Onboarding, smarte Automatisierung und nutzerfreundliche Interfaces, damit Finanzmanagement für Unternehmen so reibungslos funktioniert wie eine Banking-App für Privatkunden.
Sind Fintechs die große Revolution – oder doch eher nur eine kleine Revolte?
Fintechs haben den Sektor zweifelsohne revolutioniert. Aber inzwischen ist wieder Ruhe eingekehrt – der Fokus liegt jetzt auf Konsolidierung. Und da wird deutlich, dass es momentan schlichtweg an bahnbrechenden Ideen mangelt.
Es gibt aber einen Bereich, auf den ich meine Karten setze: Agentic AI und deren Infrastruktur. Sie verbindet Finanzen mit Up- und Downstream-Prozessen in Procurement, Supply Chain, Vertrieb, Buchhaltung, Legal und HR miteinander. Sowohl das Front-End als auch das Plumbing können hier noch enorm viel bewegen.
Wenn Du Finanzminister*in wärst, was würdest Du sofort ändern?
ELSTER. Hier geht Wirtschaftskompetenz in Milliardenhöhe verloren.
Werden wir persönlich: Was machst Du in Deiner Freizeit – und sag´ jetzt nicht „Lesen und Freunde treffen”.
Vespa-Touren in Berlin, Wakeboarden in Greifswald und mindestens 3 – 4 Mal pro Woche zum Sport, sonst werd’ ich unrund.
Wie bezahlst Du an der Supermarktkasse?
Mit der Apple Watch.
Welche Finanz-Apps sind Deine drei beliebtesten? (Info für Interviewpartner*in: Bitte nicht nur die eigene Firma vorschieben.)
N26, Trade Republic und Bitpanda.
