„Die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs hat mich von Anfang an fasziniert,“ betont David Klemm, der bei Mastercard für das Geschäft auf der Händlerseite in Central Europe verantwortlich ist, während unseres Gesprächs über seine beeindruckende Karriere im FinTech-Sektor. Angefangen bei der Deutschen Bank direkt nach seiner Ausbildung, hat Klemm sich durch Innovation und Weitsicht einen Namen gemacht und ist heute eine treibende Kraft bei Mastercard.

Dürfen wir vorstellen? Das ist David Klemm von Mastercard

Wer bist du, was machst du?

Ich bin David und aktuell zuständig für das Geschäft von Mastercard auf der Händlerseite in Central Europe.

Wie sieht ein klassischer Tag in deinem Leben aus?

Meine aktuelle Rolle bedeutet vor allem: mit vielen Menschen aus der eigenen Organisation und auf der Kundenseite sprechen. Daher bin ich an einem typischen Tag irgendwo in einem der Länder in Central Europe unterwegs, treffe Acquirer, PSPs und Händler oder tausche mich mit den Mastercard Kollegen vor Ort aus.

Was reizt dich an deiner Tätigkeit?

Das spannende an meinem Job ist der Überblick über ein ganzes Ökosystem über Ländergrenzen hinweg. Bei jedem Gespräch und jedem Besuch lerne ich viele neue Ansätze und Strategien kennen und kann daher in jeder Diskussion auch Anregungen und Perspektiven aus anderen Ecken des Geschäftes teilen. Ich glaube, das Ideenteilen aus der globalen (oder zumindest regionalen) Übersicht heraus stellt ein Mehrwert für unsere Partner wie Retailer oder Payment Companies dar.

Wolltest du schon immer in einem Fintech arbeiten?

Ich habe gleich nach der Ausbildung im Corporate Banking der Deutsche Bank angefangen und bin dort direkt in der Sparte gelandet, die Zahlungsverkehr digitalisiert hat. Ich war damals schon technisch interessiert und hatte das Gefühl, dass durch die technischen Entwicklungen die interessanten Veränderungen passieren.

Das war 1996 und es ging noch darum Schecks oder papierhafte Überweisungen durch Kartenzahlungen und elektronische Dateien zu ersetzen. In der damaligen Zeit war das Fintech.

Wie begeisterst du andere Menschen von deinem Job?

Ich war bisher immer selber davon begeistert. Ich glaube das färbt ab.

Wie definierst du Erfolg?

Gleichermaßen Anerkennung zu erfahren von Familie, Chef, Kunden und Teamkollegen. Wenn nur eine Partei zufrieden ist, dann läuft was falsch.

Welche Fähigkeiten in der Payment- und Banking Industrie erachtest du für wichtig?

Vom Nutzer (also in meinem Fall dem Unternehmenskunden) her zu denken. Was für ein Problem hat er? Welche unserer Lösungen können hier helfen? Das ist gar nicht so einfach, weil das Feld so groß, und die Probleme oft auch sehr branchenspezifisch sind.

Was hast du immer in deiner Tasche dabei?

Ladekabel und eine große Powerbank. Und Reiseadapter. Allein für die Länder in meinem Zuständigkeitsbereich gelten schon drei verschiedene Stecker.

Was kann man von dir besonders gut lernen?

Da ich schon relativ lange im Bereich Payment tätig bin, kann ich oft jüngeren Kollegen erklären, warum bestimmte Dinge heute so sind wie sie sind.

#Team Homeoffice oder #Team Büro, warum?

Team persönliche Interaktion! Ich glaube keine eMail oder Chat-Nachricht kann das persönliche Gespräch und die persönliche Beziehung wirklich ersetzen. Das kann aber auch – wie in meinem Fall oft – bedeuten, sich beim Kunden, auf Veranstaltungen oder zum gemeinsamen Spaziergang o.ä. zu treffen. Ich bin inzwischen eher selten in meiner Heimatbasis, dem Frankfurter Büro, und sicher 3 Tage+ pro Woche bei Kunden oder in den Büros in den anderen Ländern unserer Region.

In welchem Unternehmen würdest du außerhalb unserer Industrie gerne einmal Mäuschen spielen?

Ich tue mich schwer mit einer Antwort. Durch meine Rolle sehe ich so viele verschiedene Unternehmen… Banken, Acquirer, Supermarktbetreiber, Hotels, Airlines und eCommerce Player. Vielleicht habe ich da schon genug Abwechslung.

Wenn du dich vor zehn Jahren treffen würdest: Welchen Tipp würdest du dir mitgeben, um beruflich erfolgreich zu sein?

Ich würde mir sagen, dass wir meisten überschätzen, was wir in einem Jahr erreichen können aber immer unterschätzen, was sich innerhalb von 5 Jahren oder mehr verändern kann und wird.

Wenn ich im Finanzministerium etwas zu entscheiden hätte, dann würde ich ….?

…entschiedener gegen Steuerbetrug vorgehen. In den meisten Ländern müssen kritische Branchen inzwischen neben Bargeld auch elektronische Zahlungen anbieten. Freie Wahl für den Kunden aber eben auch nicht alles „cash only“ und potentiell vorbei am Finanzamt. Ich finde das fair, wenn alle nach den Regeln spielen müssen.

Wenn ich einen nennenswerten Betrag im Lotto gewinnen würde, würde ich …?

…hoffentlich nicht viel ändern aber vielleicht noch mehr Zeit und Geld in meine Kinder und meinen Garten investieren.

Wenn ich jeden Tag das Gleiche essen müsste, wäre das …?

…die Hölle. Ich koche gerne und in der Regel jeden Tag. Abwechslung und immer was Neues ausprobieren gehört dazu.

Wenn ich dauerhaft in einem anderen Land leben dürfte, dann wäre das …?

…ein Land in welchem die Gesellschaft noch nicht in unüberbrückbare ideologische Lager zerfallen ist. Wo wirtschaftliche,  soziale und ökologische Herausforderungen noch optimistisch mit tragfähigen Kompromissen angegangen werden. Und wo Minderheiten nicht Verfolgung, Hass und Diskriminierung ausgesetzt sind. Wenn es in dem Land viel Wasser zum Segeln gibt, dann nehme ich das als Bonus dazu.

Schlagwörter
Newsletter
open close

Der beste Newsletter ever.

Wir versorgen dich täglich mit News, ausgewählten Artikeln und Kommentaren zu aktuellen Themen, die die Finanz-Branche bewegen. Jetzt anmelden!