Ein Vergleich erhaltener Beträge bei internationalen Überweisungen mit Revolut, TransferWise und WesternUnion
Also was ist der Grund für dieses Wachstum? Gibt es noch einen weiteren Use Case oder benutzen die User die Karte tatsächlich so intensiv im Ausland, um dort zu bezahlen und Geld zu günstigen Raten abzuheben? Interessant ist auch das Business Model: Die Mastercard, die verschickt wird, ist derzeit umsonst und es ist eine Pre-Paid-Karte, d.h. aber dass Geld nur über den Foreign Exchange verdient werden kann und gerade da ist Revolut günstiger als alle Anderen (oder die Anderen haben immer noch einen wahnsinnigen Hebel auf FX…). Obwohl Wechselkurse einigermaßen transparent sind, scheinen die Endkunden nicht zu sehr drauf zu achten. Beste Voraussetzungen für versteckte Margenpositionen. Sowohl beim „Hinweg“ des Geldes, als auch ggf. beim „Rückweg“. Seit Februar 2016 sind die kostenlose Abhebungen auf £500 pro Monat limitiert, danach wird eine 2%ige Gebühr erhoben. Außerdem werden auf illiquide Währungen wie den russischen Rubel und den thailändischen Bhat keine interbanklichen Kurse gewährt, sowie Gebühren für Transaktionen am Wochenende erhoben. Aber reicht das zur Finanzierung eines Kartenproduktes oder eine Company ? Kann das wirklich so funktionieren und was kommt danach? Eine Möglichkeit wäre eine richtige Kreditkarte, aber die kostet auch wieder Geld. Und braucht die Zielgruppe tatsächlich eine Kreditkarte? Immerhin ist ja die Hauptfunktion Geld ins Ausland zu schicken und dafür braucht man keine Kreditkarte. Oder man erweitert auf andere Kontoprodukte. Nur da ist dann die Frage, wie man v.a. in UK die „Challengerbanken“ aushebeln will. An sich ist die App und das Produkt sehr gut durchdacht, im Detail geplant und einfach zu benutzen, was an der ein oder anderen Stelle doch Maßstäbe für die User Experience und den Customer Journey setzt. Doch letztendlich ist es eine Pre-Paid-Karte ein Produkt mit dem man schwer Geld verdient (Aussage eines großen Issuers in DE, der mit einer hohen sechstelligen Zahl von PrePaid Karten mehr oder wenig zu Selbstkosten fährt). Wenn Revolut groß werden will, muss da noch mehr kommen… das Produkt kann und darf nur der Anfang sein…. doch wohin geht die Reise? Eine Variante wäre die Internationalisierung – das Produkt bleibt gleich, aber man vergrößert den Markt. Das wird allerdings schwierig zu managen. Oder man verlässt sich darauf, dass der Pre-Paid-Markt groß genug ist und man versucht die bestehenden Karten via Remittance und Foreign Exchange zu verdrängen. Oder doch ein echtes Wallet? Die Karte nur als Vehikel? Wir werden sehen wie sich Revolut macht und wie sich weiterentwickeln. Die Basis ist da… und gut, dass man mit einem „langweiligen“ Basisprodukt (=PrePaid Karte) doch noch an den Markt kommt.