So war die Money20/20 in Amsterdam – Ein Rückblick aller Beteiligten…
Drei Tage Amsterdam – drei Tage Payment und Banking auf allen Ebenen. Der Löwenanteil des Teams war auf der diesjährigen Money20/20 Europe diesmal erstmalig in Amsterdam, die sich als das “größte globale FinTech-Event” beschreibt, als Medienparter, Gäste, Zuhörer und scheinbar „Party-Hopper“ zugegen. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch eine hochkarätige Veranstaltung, mit den besten Speakern, Keynotes und einmaligem Ambiente vorzufinden. Ob diese erfüllt wurden, was wir gesehen und wie wir dieses „Monster-place-to-be“-Event wahrgenommen haben und ob wir nächstes Jahr wieder in Amsterdam dabei sind, wollen wir euch anhand der nachfolgenen Fragen kurz vorstellen und haben in die Runde der Anwesenden gefragt:Miriam
- Die Money20/20 wird immer größer – manche Speaker wurden ähnlich spektakulär wie Popstars gefeiert- das Drumherum war eine große Show.
Das Motto der Money20/20 war „create the future of money“ daher ist es schon schade, dass man die klassischen Deutschen Banken hier kaum gesehen hat, zumindest nicht als Aussteller. Ausnahmen sind hier Wirecard und Solaris. Die Zeiten ändern sich eben und bei dem aktuellen Börsenkurs von Wirecard bekommt man ein Gefühl dafür welche Banken die Zukunft des Geldes verstehen.
Diese Themen/ Thesen sind mir besonders aufgefallen.
Beim Thema Blockchain gibt es keine einheitliche Meinung: die einen sagen, dass echte Applikationen noch weit weg sind und wir diese in den nächsten 10 Jahren nicht sehen werden. Andere Stimmen, wie z.B.Ralph Hamers von der ING sagte das Gegenteil. Er war der Meinung, dass es aufgrund der Tatsache, dass die Banken jetzt echt daran arbeiten zu einem gemeinsamen Standard in 5-6 Jahren kommen könnte. Ich bin gespannt.
Voice-Commerce is taking off! Virgin Trains ist hier sehr erfolgreich mit Amazon Pay und Alexa am Start. Mastercard hat announced daran zu arbeiten, seine Technologie in die Voice Assistenten von Google und Amazon zu integrieren.
Die Übermacht der chinesischen Plattformen lässt die Branche zittern- wenn man die Wachstumsraten anschaut, muss man sich schon fragen wie das weitergeht?
Cybercrime und Datasecurity werden immer dominanter. Laut dem Ethical Hacker Ralph Echemendia werden jede Minute 1080 Menschen gehackt. An der hohen Anzahl der Austeller aus den Bereichen Fraudprevention, kann den Bedarf hier gut sehen.
Meine größten Gesprächsthemen am Abend innerhalb der Deutschen Community waren die News der letzten Tagen bezüglich der Konsolidierung der Deutschen Paymentbranche und der bevorstehende Börsengang von Adyen.
Rafael Otero
- Es war wieder einmal soweit noch mal Money20/20 und wieder eine neue Stadt (Amsterdam) aber immerhin schon eine Edition die schon fast “alt” ist (Europa). Dieses Mal mit Jahrmarkts/ Zirkus Theme – irgendwie passend zu dem, was gerade in der Branche los ist.
Die Themen waren wie immer breit verteilt aber es gab einen auffälligen Fokus auf AI mit einigen spannenden Vorträgen.
Einige der Keynotes waren diesmal inhaltlich bedeutsamer (aber es gab natürlich auch Schatten). In den Vorträgen und in der Diskussion merkte man einen leichten Wandel im “Angstprofil”. War der Angstgegner im letzten Jahr eigentlich nur Big Tech aus den USA, kam diesmal deutlich öfter der Hinweis auf die chinesischen Titanen. Wir haben’s ja gleich gesagt, guckt gen Osten! Es ist natürlich auch wenig verwunderlich wenn Ant Financial nicht nur den größten Money-Market Fund mit $250m betriebt, sondern auch noch nach Unternehmensbewertung die 10 größte Bank weltweit ist, dass man laaangsaaam auf diese Player in Europa aufmerksam wird. Da klang der Satz des ING CEO Ralph Hamers “We need platforms coming out of Europe” schon fast ein wenig verzweifelt. Aber besagter CEO hatte dann auch die ansprechendste Keynote aller Banker gehalten. Mit vielen Wahrheiten: “Banks don’t set the expectations of the clients but big Tech.” oder “You don’t need to have branches to be connected to your clients. You need to be where they are.” und auch Binsenweisheiten a la “No one has as personal hobby doing their finances.”. Irgendwie klangen viele Bänker in diesem Jahr deutlich demütiger (ob die auch eine Abschaltvorrichtung verstecken?). HSBC Group COO Andy Maguire sprach ebenfalls sehr deutlich über die Branche und ihre bisherigen Versuche “Wallets don’t solve a problem.“, “We build systems for experts, that’s not what clients want.”, “We are not in the business of inventing technology.” oder auch sehr deutlich über das eigene Haus “We have a weak track record of inventing new things in comparison to others“ (der Verweis ging in Richtung ING).
Ein weiteres Schwerpunktthema war natürlich auch die DSGVO / GDPR Einführung. Von lustigen Scherzen a la “wieviele eMails haben Sie so bekommen” bis zu durchaus sehr guten Sätzen wie “You own your own data. If you opt-out you shouldn’t get worse services.”, ”Privacy shouldn’t be a price that you need to pay.“, “We want to be a data bank based on trust. Trust opens the way to consent. Consent opens the way to the data which we can leverage to make your life easier. “, “The EU regulators have not come down harder on european banks. Privacy is a human right. GDPR is a first step and the rest of the world will be adapting similar standards.” von dem BBVA CEO Torres Villa.
Wie so häufig glänzte die deutsche Banken Branche mit Abwesenheit und man sah nur bekannte Gesichter aus DACH die z.T. bei den Trend-Themen eh mitten drin sind.
Das Highlight war natürlich die Keynote des Wuschel-Tanz-Bären Steve Wozniak oder wie die sonst allzu nervig plärrende Finanzjournalistin auf der Bühne treffend formulierte “wenn man nur noch als The Woz vorgestellt werden braucht und einen die Leute immer noch ernst nehmen, hat man es geschafft”. Der Guru gab dann auch ein paar tiefsinnige Worte zum Thema AI zum Besten :
AI is getting good at seeming like humans. AI is not a human. AI has not lived a similar live than humans. Even if it has the whole data of your life it can’t be creative as a human. Right now it is looking for a better version of something that it has been trained. AI needs to become like a primary school teacher. It needs to have the humanness. Machines don’t go “Hm, what should I do today?”Des weiteren outete er sich auch noch als Bitcoin / Blockchain Fan:
Bitcoin is still here not under control of any company. Who would have thought? Everything that we do in our life is enhanced by the internet. in 2003 nobody would have thought that. Blockchain could be something similar. Bitcoin has a finite amount of bitcoins, unlike currency. It’s like nature. I like things that are defined by nature and not humans.
Leider blieb aber auch das Wuschel-Orakel konkrete Blockchain Use-Cases schuldig. Gucken wir mal wie die Money20/20 Organisatoren diesen Keynote Speaker in der nächsten Veranstaltung toppen wollen.
Was viel sonst auf?- Die Organisatoren haben ein riesiges Lob verdient! Ja es gab wieder die Money20/20 obligatorischen Schlagen bei der Registrierung, aber die Location und das Layout war super! Es gab genügend Platz und trotzdem war alles kompakt genug, so daß einem am Abend nicht die Füße abfielen. Das Catering war diesmal fast Google-like “immer in der Nähe” und die Atmosphäre in der Location war sehr gut im Gegensatz zu stickig / frostig – Chapeau die Quadratur des Kreises ist diesmal gelungen.
- Deutsche Banken siehe oben, aber vor allem das Unicorn aus Amsterdam. Von Adyen war weit und breit nichts zu sehen. Vermutlich ist die Pre-IPO Phase doch ein wenig anstrengender / wichtiger als auf der Money20/20 auch noch Flagge zu zeigen.
Kilian Thalhammer
- Vor allem habe ich viele Menschen gesehen – Neue und Alte – Networking und Austausch war Key für mich und das habe ich vollkommen erreicht – dafür habe ich mir vorgenommen, jetzt mal einen Tag nicht mehr zu sprechen. Mein Hals wird es mir Danken. Was waren die am meisten präsenten Themen:
- Konsolidierung in der Payment Branche – und warum es Deutschland nicht gelungen ist trotz bester Voraussetzungen einen europöischen Payment Player zu schmieden und zu führen – Wirecard ist nun der “Last man Standing” (und das gar nicht so schlecht)
- Warum war Adyen eigentlich nicht da? Party in der Hometown und alle sind weg – sturmfrei
- Payment geht in den Hintergrund – bestes Beispiel Amazon (Pay) und Virgin Trains
- Risk und Fraud – scheint eine Goldgrube zu sein – weiterhin viele Anbieter – oft mit nicht nachweisbarem Nutzen und viel Buzzword Bingo
- Wo sind die Banken? Wenig Präsenz – der ein oder andere Mitarbeiter “schleicht” herum – aber er ist weiterhin sehr wenig präsent – kaum eine relevante Retail Bank ist stark vertreten (ING als Ausnahme).
- FinTechs und “andere Player” verschmelzen – man unterscheidet nicht mehr, man akzeptiert ein normales, gemeinsames im selben Markt agieren.
Alles in allem haben mir die Tage viel Spaß gemacht – auch Kompliment an die Orga – war sehr gut – bei der Masse und in einer neuen Stadt – jetzt ist Regeneration und Nacharbeit angesagt.
Michel Billon
- Zuerst muss man leider immer wieder festellen dass Europa kein einheitlicher Markt ist, obwohl es zahlreiche europäische Regulierungen gibt. Schwierig dementsprechend ein Business Model zu skalieren.
Meine Key Take Aways als Stichpunkte:
- „Inclusion“: Key Wort in vielen Vorträgen, dekliniert um die Themen Social, Ethik, Transparence, Trust, Data. Hat mich positiv überrascht!
- „Cooperation“: Fintech-Banken, oder zwischen Payment Anbieter (Konsolidierung wie z.B izettle-Paypal)
- „Extension“: Anbieter gehen über ihr Kerngeschäft hinaus um mehr Teile der Value Chain abzudecken. Ohne sich um die Kosten unbedingt vorab zu kümmern, viel mehr um die Kundenbeziehung zu stärken/erhöhen.
- Blockchain: Außer Crypto wenig Use Cases bisher
- Open Banking / PSD2: Ist wirklich eine Disruption vor der Tür? Was haben die Kunden davon? Noch zu wenige konkrete Antworten von den Marktteilnehmern meiner Meinung nach.
- AI und Machine Learning: Viele Bewegung und noch viel Potential!
Vielen Dank nochmal für das tolle Dinner gestern. Leider kann man sich nicht mit jedem austauschen, aber es hat viel Spaß gemacht. See u Soon…
André M. Bajorat
- Ich habe nichts komplett Neues gesehen, sondern Dinge über die lange mehr geredet als gehandelt wurde, werden Realität und konkreter (AI, PSD2, Voice, Banken als Plattformen, Konsolidisierung im Payment).
Aufgefallen ist mir, dass auf den Bühnen eine ausgewogene Mischung aus Banking und Payment zu hören und zu sehen war. In der mittlerweile recht großen Ausstellung allerdings, waren größtenteils Payment Dienstleister und deren Peripherieangebote und dort vor allem Fraud Anbieter zu sehen. Banken selbst oder auch Dienstleister für Banken waren in der Ausstellung eher die Ausnahme.
Thematisch war weiterhin PSD2 sehr präsent auf den Bühnen und spielte in sehr vielen Gesprächen und Vorträgen eine Rolle. Meistens wurde es als Chance für neue Modelle gesehen und nur in Ausnahmen wurden von wenigen Banken die Gefahren für bestehende Modelle in den Fokus gerückt. Die für mich beeindruckendste Sicht auf das Thema hatte dabei der CEO von Klarna, der keine Trennung zwischen Banking und Payment mehr sieht, sondern das Thema Finanzen in einen sehr weiten Teil lösen will.
FinTech spielt inzwischen eine andere Rolle als noch z.B. vor zwei Jahren in Kopenhagen. In weiten Teilen ist es schon Teil des Systems geworden und daher sind auch keine Diskussionen mehr präsent, in denen es um einen möglichen Kampf zwischen Banken und FinTechs geht.
Frank Müller
- Die Money 20/20 Europe fand dieses Jahr erstmalig in Amsterdam statt. Der Umzug von Kopenhagen hat sich rentiert. Das Rai war eine herausragende Event-Location und soll es auch in den kommenden Jahren bleiben. Die Expo war großflächig, übersichtlich und wie immer so angelegt, dass man an den Big Companies nicht vorbei kam (wo waren eigentlich die deutschen Großbanken?). An Superlativen mangelte es nicht. Die Besucher der Money 20/20 Europe wurden bereits am Eingang zur Expo mit dem Banner „Welcome to the Money 20/20 Europe – The greatest FinTech show on Earth” begrüßt. Die Kulisse war pompös, wie die eines Zirkus. Als Zirkus-Dompteure traten die üblichen Verdächtigen in Erscheinung. Branchengrößen wie Chris Skinner, Dave Birch, Pascal Beuvier, Ghela Boskovich und 11:FS gaben sich die Klinke in die Hand. Chef der Manege war in diesem Jahr jedoch ein alter Haudegen aus dem Silicon Valley, kein geringerer als The Woz. Als The Woz die Manege betrat (The Big Top Stage), waren die Ränge bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Keynote („Technology, Money and the Future of Everything“) versprach Großes, die Erwartungen waren dementsprechend. The „next big thing“ wurde jedoch nicht verkündet. The Woz parierte Fragen souverän, blieb jedoch eher oberflächlich in seinen Antworten. Den Apple-Jüngern im Publikum war es egal, The Woz war unterhaltsam und das reichte uns. Networking wird bei der Money20/20 traditionell groß geschrieben. Das war auch in diesem Jahr so. Wer vor hatte bestehende Kontakte zu pflegen, neue Kontakte zu knüpfen und sein Business zu skalieren, für den bot die Money20/20 auch in diesem Jahr eine ideale Plattform. Auf die Frage, was denn das Highlight der Money20/20 gewesen sei, sagte uns Simon Taylor (Co-Founder von 11:FS), dass man auf der Money20/20 buchstäblich in JEDEN hineinläuft, den man gerne spreche möchte. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer man möchte mit Vertretern deutscher Großbanken sprechen… Unter dem Motto „Networking Doesn’t Stop at Night“ gab es in diesem Jahr gleich zwei Industry Nights. Am Montag öffnete das berühmte „Taste of Amsterdam“Festival seine Tore und zwar exklusiv für die Teilnehmer der Money20/20 Europe. Die Veranstaltung war der Kracher (auch wenn der Secret Garden eher strange war. Wer drin war, weiß was ich meine…), es gab Gerichte aus aller Herren Länder. Verdurstet ist man auch nicht ;-). Am Tag 2 übernahmen die Teilnehmer der Money20/20 Europe die Reguliersdwarsstraat im Zentrum von Amsterdam und machten die Nacht zum Tag. Neben den offiziellen Veranstaltungen wurden außerdem zahlreiche Side-Events ausgetragen. An dieser Stelle möchte ich mich herzlichen bei PPRO, PayU, solarisBank und PaymentandBanking für die Einladungen zu Euren Side-Events bedanken. Was ein Spaß! Bei dem Teilnehmerkreis gab es keine großen Überraschungen, wobei eine deutliche Zunahme von Unternehmen aus den Bereichen Blockchain, Fraud Prevention und Identity zu verzeichnen war. Thematisch gab es dieses Jahr jedoch kein „Heureka“. Spektakuläre Produktankündigungen oder Innovationen? Fehlanzeige. Stattdessen wurden die Hype-Themen der Vorjahre nüchtern abgefrühstückt, das war auch gut so:
- PSD2: Im Mittelpunkt standen die Themen Open Banking und Datensouveränität. Carlos Torres Vila (CEO der BBVA) betonte in seiner Keynote, dass alle Daten, die Banken von Ihren Kunden erheben, ausschließlich den Kunden gehörten und das Datenschutz und Datensouveränität ein fundamentales Grundrecht sei. Jeder Kunde müsse die Möglichkeit haben, über seine Daten frei zu verfügen. André Bajorat hat diese erfrischende Erkenntnis bereits vor einiger Zeit in einem PAYMENTANDBANKING Podcast ausgesprochen. Es ist jedoch erfreulich, dass nun auch Banken zu dieser Einsicht gelangen. Auch Sebastian Siemiatkowski (CEO von Klarna) machte in seiner Keynote deutlich, dass Banken nicht länger von sich selbst „besessen“ sein, sondern die Bedürfnisse ihrer Kunden in den Mittelpunkt stellen sollten. Die PSD 2 ebne hierfür den Weg. Dave Birch sieht das auch so und moderierte hierzu ein interessantes Panel mit dem Thema „The Data is yours, isn’t it?“. Wer sich jedoch dafür entscheidet, nicht mit seinen Daten zu bezahlen, der muss auch bereit sein, ein Entgelt für die in Anspruch genommenen Dienstleistungen zu bezahlen, findet Carlos Torres Vila. Ich bin mir sicher, dass viele Kunden diese Bereitschaft mitbringen.
- GDPR: Vor dem Inkrafttreten wurde – zu Recht – kritisiert, dass Teile der Verordnung nicht praxistauglich seien. Nach dem Inkrafttreten fragt man sich nun, wie man mit den praktischen Hürden umgehen soll. In ihrem Workshop „PSD2 and GDPR: Interactions and contradictions“ hat Monica Monaco versucht, einige Widersprüche zwischen der PSD2 und der GDPR aufzulösen. Erkenntnis? Es gibt noch viele Baustellen.
- Fraud Prevention und Blockchain: Ich verweise auf die kompetenten Ausführungen von Miriam und Kilian. Für mich hat sich der Eindruck verfestigt, dass die Blockchain Technology zwar weiterhin Nährboden für große Visionen ist. Viele Produkte bzw. Produktideen haben jedoch (noch) nicht den Weg vom Labor in den Markt gefunden haben. Es bleibt spannend.
- Identity: Es waren viele Unternehmen vertreten, die marktreife Produkte präsentierten z. B. für das Risk Management, die Fraud Prevention, die Verbesserung der UX bei der Registrierung neuer Kunden. Interessante Entwicklungen gab es im Bereich der „Authentication“ mittels Biometrie. Dave Birch moderierte hierzu ein interessantes Panel und erklärte den Unterschied zwischen „identification“ (wer ich bin) und „authentification“ (ich bin es) in seiner unnachahmlich charmant-britischen Art. Vermisst habe ich eine Lösung, die das Thema AML/KYC nutzerfreundlich und gleichzeitig rechtskonform sowie länderübergreifend löst. Mir ist klar, dass dieser Wunsch naiv ist, solange es der EU nicht gelingt, endlich einen einheitlichen Rechtsrahmen zu schaffen und damit ein level-playing field zu ermöglichen.
- Voice: Der Durchbruch ist geschafft, meinte Kelly Wenzel (Amazon Pay) und stellte in ihrer Keynote fest: „Voice is the new medium and might be the next frontier“. Warten wir es ab.
Jochen Siegert
- Meine Zielgruppe und Kunden von Traxpay waren nicht in Amsterdam, weshalb ich in Frankfurt blieb. Überraschend war zu sehen, wer sonst auch so zu Hause blieb und eigentlich dort sein müsste. Wo waren die deutschen Banken in größeren Stil? Wo waren die namhaften Bank-CEOs aus Deutschland, wenn ausgerechnet der (sehr digital denkende und handelnde) ING CEO dort eine Keynote gibt? Es passt leider ins Gesamtbild: Da werden Beteiligungen mit EarlyStage StartUps eingegangen, die das Geschäftsmodell noch nicht bewiesen haben, während die bei der Digitalisierung führenden ausländischen Banken, in die ersten skalierten deutschen FinTech Stars mit großen Tickets einsteigen und in einer anderen Liga spielen. Die Portfoliounternehmen deutscher Banken werden nur in einer absoluten Minderheit auch in den eigenen Digital-Projekten der Institute selbst eingesetzt – warum investiert man dann überhaupt?? Digitalisierung in Deutschland bei vielen Banken und Sparkassen heisst das vor allem: Digitalisierungsmarketing, Vorsicht und Festhalten an den gewohnten alten Strukturen so lange es geht. Die “Erfolge” dessen sieht man längst an den Börsenbewertungen hiesiger Banken. Auch da spielt die dt. Kreditwirtschaft seit geraumer Zeit in der zweiten, gar dritten Liga, wie auch mittlerweile im Payment (ausgerechnet Wirecard als letzter überlebender Paymentchampion made in Germany!) und eben in den letzten Tagen in Amsterdam…