„Das Rentenniveau kennt nur eine Richtung“, sagt Karolina Decker von FinMarie. Für kommende Generationen ist das eine besorgniserregende Entwicklung – vor allem auch deshalb, weil mehr noch als Männer vor allem Frauen betroffen sind. Die Gründe, warum Frauen am Ende ihrer Berufstätigkeit oft noch sehr viel weniger Geld auf dem Konto haben, sind vielfach bekannt: Lücken in der Erwerbstätigkeit durch Familienzeit und Kinderbetreuung, Halbtagstätigkeiten und eine geringere Entlohnung. Allerdings wird die gesetzliche Rente in Zukunft nicht mehr ausreichen.

Gerade für Frauen wird es immer wichtiger, über alternative Anlagemöglichkeiten aufgeklärt zu werden, um weiterhin finanziell unabhängig leben zu können. Das Berliner Unternehmen FinMarie um Gründerin Karolina Decker bietet Frauen aus einer Hand Finanzberatung und kostengünstige Investition via Robo Advisor Tools.

Aktien bleiben auch 2020 ein eher typisch männliches Thema. Jeder fünfte Mann (19 Prozent) besitzt Aktien oder Aktienfonds, bei Frauen ist es hingegen nur jede achte (12 Prozent). Der Aktienbesitz hängt sehr stark von Einkommen und natürlich Alter ab. Daher analysiert FinMarie gemeinsam mit den Frauen die derzeitigen Möglichkeiten, Ziele und Bedürfnisse, aber auch die Risiken und Lücken in der Versorgung.

In der Finanzanlage legen Frauen mehr Wert auf persönliche Ansprache

Auf dieser Basis soll ein Finanzanlageportfolio und Finanzplan aufgebaut werden.

Bieten die klassischen Banken zu wenige attraktive Angebote für Frauen oder stimmt die Kommunikation einfach nicht?

Die Kommunikation und Ansprache stimmt einfach nicht. Obwohl Frauen längst genauso häufig Online oder Mobile- Banking nutzen wie Männer, legen sie auf eine gute persönliche unabhängige Beratung oder Coaching deutlich mehr Wert als männliche Kunden. Eine Finanzcoach oder Beraterin, die eine Zielgruppe sehr gut kennt, kann Ihre Kundinnen viel besser und gezielter betreuen und durch Ihre individuellen Lebensphasen begleiten. Je besser ich weiß, was die spezifischen wirtschaftlichen Risiken einer Berufsgruppe sind und wie sich die Frauen beruflich entwickeln wollen, desto besser kann ich beraten und passende Lösungen entwickeln.

Wenn „Geld anlegen und vermehren“ nicht gerade ein persönliches Hobby ist, dann kann die Auseinandersetzung schon sehr zeitintensiv und lähmend sein: Mit welchen Argumenten überzeugen Sie Frauen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen?

Geringerer Lohn, drohende Altersarmut, Rente Lücke bei 26 Prozent – Themen, die vor allem Frauen betreffen. Ein weiterer Einschnitt erfolgt bei Frauen oftmals in der Phase der Elternschaft. Ein Großteil der Frauen steigt beruflich aus, um danach in Teilzeit weiterzuarbeiten. Währenddessen steigen die Männer beruflich auf und verbessern ihr Einkommen. Diese Umstände lassen sich nicht einfach und sofort beheben. Diese Themen werden nur durch Druck und Öffentlichkeit auf politischer Ebene entschieden. Umso wichtiger ist es für Frauen, sich über ihre finanziellen Optionen zu informieren. Es gibt mehr Möglichkeiten als ein einfaches Sparkonto….

Viele Frauen sind froh, dass sie gerade genug Geld zum Leben haben: Welche Produkte legen Sie diesen ans Herz?

In ETFs anlegen ist einfacher als viele Frauen denken. Wer die FinMarie Tipps nutz, kommt schrittweise zu einem günstigen ETF-Portfolio. Kostenfreie ETF-Sparpläne bringen mehrere tausend Euro im Laufe der Zeit.  Für Frauen sind passive Fonds, die preiswert den Markt abbilden, viel besser geeignet.

In den letzten Jahren haben sich in diesem Segment die Exchange Traded Funds (ETF) durchgesetzt. Diese börsengehandelten Fonds investieren sehr kostengünstig und passiv gemäß vorgegebener Indizes, die einen Teil des Marktes wie zum Beispiel europäische Aktien abbilden. Mit weniger als 10 ETFs kann bereits ein Großteil des Weltmarktes abgebildet werden.

Was machen Sie mit Ihrer Mit-Gründerin bei FinMarie anders, als der klassische Anlageberater?

In der Finanzanlage legen Frauen mehr Wert auf persönliche Ansprache

Als FinMarie bieten wir Finanzcoaching, finanzielle Bildung und Investitionslösungen an, um Frauen zu helfen, mehr Vertrauen mit ihrem Geld zu gewinnen. Wir bieten eine Reihe von Anlagelösungen, die auf unserer eigenen Erforschung der am Markt verfügbaren Produkte basieren, eine Frauen  Community, die sich auf die Erhöhung von Wissen und Vertrauen über Geld und Investitionen konzentriert, die auch durch Workshops und eine Finanzcoaching ergänzt wird.

Eine Kundin kann wählen, welcher Einstiegspunkt ihr passt. Sie kann online gehen und direkt in eine der angebotenen Robo Advisor Partnerplattformen investieren, oder sie kann sich für einen 15-minütigen kostenlosen Chat entscheiden, um alle Fragen beantwortet zu bekommen und zuerst Vertrauen aufzubauen, oder gleich eine Finanzcoaching zu buchen.

Ist es ein Klischee, dass Frauen mit ihrem Geld nachhaltiger und purpose-driven investieren wollen und damit eher auf Renditen verzichten als Männer?

Ethische Investments für Frauen sind Geldanlagen, die nicht nur dir etwas Gutes tun, indem sie dein Vermögen vermehren. Sie tun auch noch an anderen Stellen Gutes. Dass vor allem Frauen Wert auf Nachhaltigkeit und Ethik in der Geldanlage legen, ist belegt.

In vielen Beziehungen und Ehen kümmert sich meist noch immer der Mann um die Finanzen – was spricht für eine Arbeitsteilung nach Neigung?

Wenn sich Paare gemeinsam entschließen, ein Kind zu bekommen, sollten Frauen trotz aller romantischen Gefühle darauf bestehen, private Vereinbarungen zum Ausgleich ihrer Benachteiligungen zu treffen. Dies kann etwa bedeuten, dass der Partner während der Zeit, in der die Frau sich hauptsächlich um das Kind kümmert, durch freiwillige Einzahlungen in ihre Pensionskasse einen Ausgleich schafft. Auch der Abschluss einer privaten Rentenversicherung ist möglich. Das gilt andersherum natürlich ebenso, sollte der Vater seine Arbeitszeit herunterschrauben, um sich um das Kind zu kümmern.

Cleveres Sparen und Anlegen ist keineswegs schwierig. Als Paar braucht es klare Worte und eine offene Kommunikation, damit Geld nicht die Beziehung belastet.

Aktien, ETFs, Depots und Short-Selling sind allesamt Begriffe aus der Finanzindustrie: Wie vertraut sind Frauen mit diesen bzw. gibt es diesbezüglich einen Unterschied zu Männern? Wenn ja, womit erklären Sie das?

Frauen wollen verstehen, wie Produkte funktionieren, bevor sie investieren. Erst dann sind sie auch bereit, damit verbundene Risiken einzugehen. Im Unterschied zu Männern legen Frauen in puncto Portfolio mehr Wert auf Transparenz und informieren sich ausführlicher, auch werden Investments breiter gestreut. Es ist wichtig, dass Frauen Verantwortung für ihre Finanzen übernehmen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Grundwissen dazu kann jede Frau sich einfach online auf der FinMarie Homepage, Podcasts oder Blogger Webseiten, die sämtliche Finanzthemen verständlich näherbringt, einholen. FinMarie und Mind the Gap e.V wollen mit dem Thema dieser Ausgabe das Tabu brechen und über Vermögen sprechen.

Warum sind Ihrer Meinung nach ausgerechnet Robo-Advisor das geeignete Vehikel für Frauen?

Wer an ETFs denkt, muss an automatisierte Geldanlage denken. Den Weg zu einer besseren Anlagelösung gestalten wir mithilfe intelligenter Technologie und aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse. Unser Ziel ist es, Qualität und Transparenz zu liefern und Frauen Geldanlegen so einfach wie möglich zu machen.  Und wer wenig Zeit hat, kann sein Geld einfach, günstig und zeitsparend mithilfe von einem Robo-Advisor anlegen. Schon ab geringen Mindestanlagesummen von 25€ ist hier eine Investition möglich.

„Unser Ziel ist es, Qualität und Transparenz zu liefern und Frauen Geldanlegen so einfach wie möglich zu machen.“

Und die Robo-Advisors kümmern sich objektiv , ohne Emotionen und automatisiert auf der Grundlage von Algorithmen um Ihre Geldanlage.

Haben Frauen jenseits der Generation Y/Z in puncto Sparverhalten und Vermögensbildung über die letzten Jahre aufgeholt?

Aktien bleiben auch 2020 ein eher typisch männliches Thema. Jeder fünfte Mann (19 Prozent) besitzt Aktien oder Aktienfonds, bei Frauen ist es hingegen nur jede achte (12 Prozent). Der Aktienbesitz hängt sehr stark von Einkommen und natürlich Alter ab. Die Generation Y/Z zeigt ein konstantes Interesse an der Börse, wenn auch auf niedrigem Niveau. In dieser Generation legt rund jeder Zehnte Geld in Aktien oder Aktienfonds an (elf Prozent).

Jüngere Menschen haben zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn in der Regel geringere finanzielle Spielräume. Mit zunehmender Berufserfahrung wächst das frei verfügbare Einkommen und damit auch die Bereitschaft, mehr Geld auch in Aktien zur Seite zu legen. Sofern sind die ETFs Sparpläne eine der besten und günstigsten Möglichkeiten, in kleinen Schritten ein Vermögen aufzubauen. Schon ab 25 Euro pro Monat können Frauen ihre Träume erfüllen und für das Alter vorsorgen.

Dank der Digitalisierung wird der Zugang zur Finanzbildung immer leichter. Teenies haben das Smartphone immer in der Hand: Glauben Sie, dass dies zu einer Egalisierung der Geschlechter im Sparverhalten führen wird?

Die Millennials sind sehr technikaffin und nutzen Smartphone & Co. nicht nur in der Freizeit, sondern auch für Arbeitszwecke und Finanzen. Generell ist die Generation sehr mobil unterwegs und flexibel. Apps machen uns das Leben leichter und mittlerweile gibt es für alles Apps, also auch Apps um effizienter Geld zu sparen und investieren.

In der Finanzanlage legen Frauen mehr Wert auf persönliche Ansprache

Und Millennials (unabhängig von Geschlechtern) ticken völlig anders in Geldangelegenheiten als ihre Eltern. Sie interessieren sich mehr für grüne, soziale und politische Werte.

FinMarie geht auch dabei über das Thema Klimawandel hinaus und orientiert sich an den 17 UN Nachhaltigkeitszielen (SDGs)- vividam Portfolio. In den vergangenen Jahren ist der Umfang der in speziellen nachhaltigen Anlagestrategien verwalteten Vermögen rasant gestiegen – und es deutet nichts auf eine Verlangsamung dieses Trends hin. Zudem sei es sehr wichtig, eine starke Tech-Plattform und Finanzen Apps anzubieten und digital auf die Wünsche der Millennials einzugehen. Wir wollen Wirtschafts- und Finanzwissen vermitteln, das an der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen anknüpft.  Darüber hinaus soll finanzielle Bildung auch Spaß machen.

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