Die persönliche Identifikation über Online-Verfahren ist heutzutage insbesondere im Finanzdienstleistungssektor nicht mehr wegzudenken. Angefangen hat alles mit der Videoidentifikation, die von WebID-Gründer und Co-CEO Frank S. Jorga erfunden und eingeführt wurde. WebID richet nun erstmals den „ID X Summit“ aus.

Sein Unternehmen WebID setzt seit mittlerweile 10 Jahren Maßstäbe in der Identifikations-Branche. Das diesjährige Jubiläum nimmt das Unternehmen zum Anlass, um seine erste eigene Konferenz zur Zukunft der Online-Identifikation in Deutschland zu veranstalten. Der „ID X Summit – powered by WebID“ soll eine lebhafte und inspirierende Plattform für Tech-Experten, Unternehmen und Institutionen bieten, die sich mit sicheren und rechtskonformen Onlineangeboten beschäftigen. Im Rahmen der Fintech Week 2022, findet die Konferenz am 27.09. in der Fischauktionshalle Hamburg statt.

Doch wie kam es überhaupt zu all dem? Wie sahen die Anfänge von WebID aus, welche Rolle spielt die Video-Identifikation heute im Alltag und wo steht die Online-Identifikation in zehn Jahren? Wir haben Gründer Frank S. Jorga zu diesen Themen befragt, die auch Teil auf dem Summit sein werden.

Wie kam es vor zehn Jahren zur Gründung von WebID?

„An sich ist es eine unglaubliche Geschichte, auch für mich persönlich. Die ersten Berührungspunkte mit volldigitalen Finanzprodukten kamen während früheren Tätigkeiten im Ausland. Die Entwicklung dieser Produkte hat mir sehr gefallen und erinnerte mich an die technische Aufbruchstimmung, die ich damals während meiner Zeit im Silicon Valley erfahren habe. Die Idee der Videoidentifizierung kam schließlich dadurch, dass ich selbst vor ein paar Jahren bestimmte Projektideen nicht umsetzen konnte, da es nicht möglich war, die Ausweisüberprüfung zur Kundenidentifizierung online stattfinden zu lassen.

Woher stammt die Idee der Videoidentifikation und wie sahen die Anfänge aus?

2012 hatte ich dann schließlich die Idee dazu, zum allerersten Mal weltweit ein Online-Identifikations-Verfahren in den Markt einzuführen, welches auf dem höchsten Sicherheitsniveau besteht. Wir haben über zwei Jahre das Verfahren Video-Ident mit dem Bundesfinanzministerium und der BaFin abgestimmt. Am 8. April 2014 fiel dann endlich der Startschuss und der allererste Bankkunde setzte unsere Technologie zur Videoidentifikation ein. Seitdem ist die Welt in diesem Bereich eine ganz andere. Vorher gab es die reine physische Identifikation und kaum wirklich digitale Möglichkeiten.

Die Einführung und des Video-Ident-Verfahrens im Finanzdienstleistungssektor und die große Akzeptanz bei den Nutzern schuf die Voraussetzungen für eine neue Industrie und die Entwicklung weiterer digitaler Identifikationsmethoden. Das Video-Ident-Verfahren ist auch zehn Jahre nach der Einführung immer noch das wichtigste Online-Identifikationsverfahren, neben der physischen Identifikation.

Wo steht WebID heute, zehn Jahre nach der Gründung?

WebID ist zu einem der größten Unternehmen europaweit für Online-Identifikationsleistungen geworden. Neben der VideoID gehören mittlerweile bereits weitere, zum Teil voll automatisierte Identifizierungsverfahrungen zum Portfolio, genauso wie Lösungen zur digitalen Vertragsunterzeichnung. Herauszuheben ist unser Produkt TrueID, das auf dem Einsatz von digitalen Identitäten basiert. Bisher haben bereits mehr als 12,5 Millionen Personen WebID das Vertrauen gegeben, ihre in einem Identifikationsverfahren verifizierten Daten sicher zu hinterlegen und sie bei Bedarf wiederverwenden. Der Nutzer kann sich so innerhalb weniger Sekunden erneut identifizieren. Damit sind wir längst nicht mehr nur auf die Finanzindustrie, sondern in vielen weiteren verschiedenen Branchen unterwegs. Ein Beispiel ist der E-Sportbereich, indem wir aktiv daran beteiligt sind, Spieler zu verifizieren, um ein faires Gaming-Umfeld zu schaffen.

Unser Unternehmen hat bis heute mehr als 20 Mio. Transaktionen abgeschlossen und über 350 Mio. Ausweis-Datenfelder auf Echtheit geprüft. Seit einem Jahr haben wir mit AnaCap erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Private-Equity-Investor an Bord. Die Erfahrung und der Erfolg von AnaCap in der Fintech-Branche sind ideal, um unsere ehrgeizige Wachstumsstrategie national und international fortzusetzen.

„Eine digitale Identität mehr ist als ein Ersatz für das Ausweisdokument“

Mittlerweile befinden sich in mehreren Ländern Tochtergesellschaften. Derzeit zählt WebID annähernd 1.100 Mitarbeiter, von denen etwa 1.000 in unserem bundesweit einzigartigen Hochsicherheits-Videoident-Center täglich mehr als 30.000 Nutzer per VideoID verifizieren – an 365 Tagen im Jahr. Hinzu kommen weitere Identarten wie AccountID und eSigning-Transaktionen.“

Wo sehen Sie das Thema Online-Identifikation in den kommenden Jahren?

Identitätsprüfungen werden zukünftig nicht primär im Finanzsektor Anwendung finden, sondern uns in vielen Situationen begleiten. Schnelle und nutzerfreundliche Verfahren werden so etwa Online-Einkaufserlebnisse sicherer machen, den Spaßfaktor im (e-)Sports und Gaming erhöhen und die Digitalisierung von Verwaltungen und Versicherungen vorantreiben. Das Video-Ident-Verfahren wird dabei aufgrund seiner hohen Sicherheit auch zukünftig von Bedeutung sein, gerade für regulierte Anwendungsfälle.

Allen Anwendungsfällen gemein ist jedoch, dass die Nutzer zunehmend eine Auswahl an Identifikations-Verfahren erwarten, ähnlich wie bei den Online-Bezahldiensten. So gibt es bereits heute mit der bei WebID AccountID genannten Identifikation über das Online-Banking eine voll automatisierte, GwG-konforme Alternative zur Videoidentifikation. Parallel werden die Verfahren zur Identifizierung, unterstützt von der voranschreitenden technologischen Entwicklung, dafür selbstverständlich weiter für die einzelnen Anwendungsfälle optimiert.

Schon heute ist es möglich, dass die User selbst über ihre einmal identifizierten Daten verfügen und diese einsetzen können – ein wesentlicher Schritt für unser Ziel, eine Welt mitzugestalten, in der eine digitale Identität mehr ist als ein Ersatz für das Ausweisdokument. Meine Vision ist eine Zukunft, in der wir uns überall und jederzeit frei bewegen und interagieren können, indem wir ganz wir selbst sind.

Wer mehr dazu wissen will, ist herzlich zum ID X Summit am 27. September in Hamburg eingeladen. In meiner Keynote zur Zukunft der Online-Identifikation wage ich einen Ausblick auf diese nächsten großen Entwicklungen.

Infobox zum ID X Summit:

Unter dem Motto „Post Ident, Video Ident und Digitale Identitäten – Online-Identifizierung gestern, heute und morgen“ wird im Rahmen der Fintech Week Hamburg der erste „ID X Summit – powered by WebID“ stattfinden. Die Konferenz findet am 27.09 in der Fischauktionshalle Hamburg statt.

Im Rahmen des Summits werden von 12.00 bis 18.00 Uhr Best-Practice-Beispiele aus den Bereichen Verwaltung, (E-)Sport, E-Commerce, Insurance & Banking präsentiert und es wird diskutiert, wie digitale Identifikation und Vertragsunterzeichnung in Zukunft noch schneller, sicherer und benutzerfreundlicher gestaltet werden kann. Zu den Speakern gehören unter anderem Jan Klumb vom Standesamt Wiesbaden, Christian Chmiel von Berlin International Gaming oder Frederik Schrank von der DKB.

Im Zeichen des Networkings steht dann die große After-Show-Party „Barbecue on the boat“ auf der MS Koi. Bei kühlen Drinks, leckerem Essen und smoothen Beats wird die Konferenz und das 10-jährige Jubiläum von WebID gebührend gefeiert.

Weitere Informationen und Tickets gibt es unter www.idxsummit.de.

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