FIDA: Financial Data Sharing Schemes, Vergütung & Umsetzungsfristen

Annerton-Experte Awet Yohannes erklärt FIDA im Podcast Alles Legal

Podcastfolge zu FIDA Teil 3 – über Datenschutz, Vergütung, Financial Data Sharing Schemes und Umsetzungsfristen.

Annerton-Experte Awet Yohannes erklärt im „Alles Legal“-Podcast, was Financial Data Sharing Schemes sind, wer Mitglied von diesen Schemes sein muss und welche Regelungen FIDA-Schemes enthalten müssen.

In der dritten Folge unserer FIDA-Reihe geht es um ein Kernstück der FIDA-Verordnung: die sogenannten FIDA-Schemes. Dana Wondra spricht mit Awet Yohannes über die den Inhalt und die Mitgliedschaft bei FIDA-Schemes – vertragliche Systeme, in denen sich unter anderem Banken, Versicherer und Verbraucherschützer auf Spielregeln für den Austausch von Finanzdaten einigen müssen.

Klar ist: Für Dateninhabern und Datennutzern ist die Mitgliedschaft in einem FIDA-Scheme Pflicht. Inhaltlich geht es bei den FIDA-Schemes nicht nur um technische Schnittstellen und gemeinsame Standards, sondern auch um Governance-Fragen, Haftungsregeln und Vergütungsmodelle. Wichtig: Schemes sollen zwar marktgetrieben entstehen, aber wenn sich der Markt nicht einigt, greift die EU-Kommission selbst ein.

Ein weiteres Thema: Datenschutz. Auch FIDA folgt dem Prinzip der Zweckbindung, Datenminimierung und Löschpflichten, wie aus der DSGVO bekannt. Auch ist eine Zusammenarbeit zwischen den EU-Finanzaufsichtsbehörden und dem EU-Datenschutzausschuss vorgesehen, etwa bei der Verarbeitung personenbezogener Daten von Verbrauchern, bei Bonitätsbewertungen oder Preisgestaltungen von Versicherungsprodukten.

Besonders umstritten: die Umsetzungsfristen. Der ursprüngliche Vorschlag der EU-Kommission sieht nur 18 Monate vor. Aus Sicht vieler Marktakteure viel zu kurz. Parlament und Rat sind sich einig: kein “Big Bang”, sondern ein stufenweiser Ansatz und eine schrittweise Umsetzung z.B. abgestimmt auf die Komplexität der Datenkategorien.

Und schließlich: Vergütung für die Bereitstellung von Daten. Anders als bei PSD2 dürfen Dateninhaber künftig Geld verlangen – vorausgesetzt, die Vergütung ist angemessen und marktüblich. Ausnahme: KMUs; hier ist die Vergütung auf die tatsächlichen Kosten gedeckelt.

Fazit: Die Schemes sind das Herzstück von FIDA und zugleich der komplizierteste Teil. Wer auf Daten zugreifen will, muss Scheme-Mitglied werden.

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Autor

  • Dana hat an der Universität Greifswald Betriebswirtschaftslehre studiert und war fast zwei Jahrzehnte lang als Marketingleiterin bei der TOP Sportmarketing Berlin GmbH tätig. Dort spielte sie eine Schlüsselrolle in der Öffentlichkeitsarbeit für den Olympiastützpunkt Berlin e.V. und in der Organisation verschiedener Olympiakampagnen. Seit Juni 2022 setzt sie ihre Expertise als Beraterin und Projektmanagerin bei GOLT Coaching ein. Seit August 2023 stärkt sie das Team von Payment & Banking als Senior Manager Marketing.

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