Wir machen es schon wieder und starten mit der CryptX ein neues Eventformat rund um das Thema Crypto. Wie immer haben wir auch dieses Mal die führenden Köpfe der Branche eingeladen, um mit ihnen auf unseren hochkarätig bestetzten Panel zu diskutieren. In den kommenden Wochen stellen wir euch die Speaker:innen an dieser Stelle vor. Heute: Kevin Krüger, Finance & Banking Lead der TLGG Gruppe. Er ist zu Gast auf dem Panel zum Thema: “Blockchain, DLT, Cryptocurrencies: Use Cases für Banken”.

Wie erklärst Du deinen Großeltern wie Du dein Geld verdienst?

Dabei kann es mal um eine übergreifende Strategie gehen, die es braucht, um große Organisationen zu lenken, oder auch darum, den richtigen Weg zu finden, um diese Strategien umzusetzen. Das übergreifende Ziel meiner Arbeit ist es, für Kundinnen der Banken ein besseres Kundenerlebnis, für die Mitarbeiterinnen der Banken einen attraktiven Arbeitsplatz – und für die Banken eine von Innovation und Wachstum geprägte Zukunft zu gestalten.

Warum sollte sich langsam jeder mit dem Thema Crypto und Blockchain beschäftigen?

Es deutet vieles darauf hin, dass der Crypto & Blockchain Markt eine gewisse Reife und Relevanz erreicht hat, die eine breite Adaption immer wahrscheinlicher machen. Zum einen ist in den letzten Jahren viel Kapital in die Entwicklung von Crypto-Unternehmen geflossen, was einen Ausbau und eine Skalierung des Ökosystems möglich gemacht hat. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2021 wurde mit 17,4 Milliarden US-Dollar so viel von Wagniskapitalgebern in Crypto- & DeFi Unternehmen investiert wie insgesamt seit 2010 zusammen.

Auf Europa entfielen im ersten Halbjahr 2021 etwa 1,2 Milliarden Dollar. Zum anderen kann man weltweit – aber auch in Europa – erkennen, dass Regulatoren einen Rahmen schaffen, in dem diese Unternehmen agieren können und zudem Kunden im Sinne des europäischen Verbraucherschutzes abgesichert sind. Neben all diesen Entwicklungen ist Crypto und Blockchain nicht einfach nur eine weitere Technologie, die Geschäftsprozesse effizienter oder besser gestalten kann.

Sie schafft mit ihren besonderen Eigenschaften auch Potentiale, die soziale Effekte mit sich bringen und ganze Industrien auf den Kopf stellen können. In vielerlei Hinsicht und unter Berücksichtigung aller Schwächen dieser Technologie schafft sie auf vielen Ebenen einen Gegenentwurf zum aktuellen Status Quo bezüglich Kapitalallokation, digitale Identität, Governance von Unternehmen, etc.

Wann hattest Du deine erste Berührung mit dem Thema und warum hat es Dich nicht mehr losgelassen?

Meine erste Berührung mit Crypto hatte ich in 2017, das war die erste große Rally, als Bitcoin bis auf 16.000 gestiegen ist. Aus der heutigen Sicht ein wahres Schnäppchen – damals herrschte einfach nur Verwunderung, wie ein Protokoll so einen Preis erzielen kann. Seitdem hat mich das Thema und die Technologie dahinter nie richtig losgelassen. In den letzten Jahren haben Ethereum und NFT einen regelrechten Hype bei einigen Arbeitskolleg*innen ausgelöst, da bin auch ich tiefer in die Materie eingestiegen.

Der Grund, wieso es mich nicht mehr losgelassen hat, ist die Erkenntnis, dass diese Technologie einen so massiven Einfluss nicht nur auf technologischer, sondern auch auf sozialer und Geschäftsmodellebene für eine große Bandbreite von Industrien haben kann. Das sucht meines Wissens nach seines gleichen. Dieses Potential weiter zu erkunden und mitzugestalten, finde ich eine wahnsinnig spannende Sache.

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Warum ist Bitcoin deiner Meinung nach das bessere Gold?

Zunächst einmal wurde Bitcoin in seinen Eigenschaften Gold als Anlageklasse stark nachempfunden, wieso ein Vergleich absolut valide ist. Ich könnte gar nicht sagen, dass das eine als Anlageklasse besser als die andere ist. Es ist meiner Meinung nach eher eine Frage der Zielgruppe und eines darunter liegenden Paradigmenwechsels. Oberflächlich betrachtet haben beide Assetklassen sehr ähnliche Eigenschaften aus Investorensicht, allerdings scheint der Glaube an einen digitalen Wertgegenstand zunehmend höher zu sein als der in einen physischen „Rohstoff“. Das öffentliche Interesse sowohl auf der institutionellen als auch auf der privaten Seite scheint einfach deutlich höher bei Bitcoin – was es nicht automatisch zu einer besseren Anlageklasse macht. Dennoch glaube ich fest an digitale Güter und daran, dass es langfristig keinen Unterschied machen wird, ob etwas physisch oder virtuell besessen wird.

Haben wir bald alle digitale Wertpapiere in unserem Anlage-Portfolio?

Daran habe ich keinen Zweifel. Mit zunehmender Regulierung, einem steigenden Reifegrad der Technologie und einem wachsenden Akzeptanzgrad bei Entscheidern wird die Menge an digitalen Wertpapieren stark steigen und zunehmend zu einem neuen Normal werden. Um diese Zukunft Realität werden zu lassen muss aber erst ein vollwertiges Ökosystem aus Banken, Investoren, Infrastrukturanbietern und anderen Marktteilnehmern entwickelt werden, um die Vorteile hinsichtlich Effizienz, Kosteneinsparungen und auch Kundennutzen voll auszuschöpfen. Vor allem auf
Seiten der Banken ist bei diesem Thema noch sehr viel Nachholbedarf, um auch langfristig in diesem neuen Ökosystem einen Platz zu haben.

Was entgegnest du Menschen, die dich mit Klischees zum Thema Blockchain-Nerds konfrontieren?

Dazu kann man nur sagen, dass sich hier mal wieder die Geschichte wiederholt. Viele der großen Innovationen der letzten 30 Jahre waren maßgeblich von „Nerds“ getrieben und dass irgendwann, und ich glaube an diesem Punkt sind wir gerade mit dem Thema Crypto und Blockchain angekommen, ein Thema aus dieser Ecke herauswächst und einer breiteren Masse zugänglich gemacht wird. Diese Zugänglichkeit kann dann wieder sehr unterschiedliche Trigger beinhalten. Im Fall
von Crypto ist es glaube ich auf unterschiedlichen Ebenen zu einer Art Durchbruch gekommen die konkrete Use Cases für eine breitere Masse bedeutet hat. Beispiele sind der NFT Markt oder DeFi Protokolle. Nichtsdestotrotz muss man feststellen, dass das Thema mit geschätzten 200 Mio. Crypto Usern weltweit noch nicht den „Mainstream“ erreicht hat.

Welche Bücher kannst du Einsteigern empfehlen, die sich für das Thema interessieren, aber (noch) keine Ahnung von der Materie haben?

Für Leser mit einem Interesse für Anwendungsbereiche im Unternehmens- oder Bankkontext kann ich das Buch „Die Zukunft is dezentral – Wie die Blockchain Unternehmen und den Finanzsektor auf den Kopf stellen wird.“ sehr empfehlen, da es einen guten Überblick über die unterschiedlichen Anwendungsbeispiele im Unternehmens- und Bankkontext gibt. Darüber hinaus kann ich noch sehr das Buch „The Internet of Money“ von Andreas M. Antonopoulos sehr empfehlen, um einen Einstieg in die Materie zu finden.

Hast Du Cryptocurrencies oder gar NFTs?

Ja ich halte unterschiedliche Cryptocurrencies. Trotz großem NFT Hype unter den Arbeitskolleg:innen bin ich bisher noch nicht eingestiegen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden!

Warum liegt dir das Thema deines Panels, „The Tokenization of everything“ als Finance & Banking Lead der TLGG Gruppe“ so am Herzen?

Ich bin sehr davon überzeugt, dass diese Technologie einen großen Mehrwert sowohl für Unternehmen, den Endkunden und auch der Gesellschaft als Ganzes bringen kann. Die Potentiale dieser Technologie bezogen auf Banken und erste Use Cases zu diskutieren, bringt hoffentlich mehr Bewusstsein, dass die Zeit dieses Thema strategisch zu berücksichtigen lange gekommen ist. Dieses Bewusstsein mitzuprägen und die Zukunft an dieser Kreuzung mitzugestalten, finde ich wahnsinnig spannend.

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