CryptX, die Zweite

Ein kryptischer Winter brach in Fredenhagen in Offenbach am Main an… doch glücklicherweise blieb es warm in der Halle! Heiß war es sogar, sah man sich die Diskussionen an, die hitzig hin und her gingen. Nachdem aller guten Dinge drei sind, kam am dritten Tag der “Three Days of Fintech“ CryptX am 18. November. Kryptisch war nur das Überthema, ansonsten lag der Fokus wie immer auf Netzwerken, Austausch und Verständigung. Und mit aktuellen Ereignissen wie der FTX-Pleite stand Krypto wieder voll im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wie steht es um die Cryptobranche, was kann hier Erfolg haben und was ist nur ein Hype? Die CryptX trat an, um diese Fragen zu beantworten oder zumindest Wissen dazu zu teilen. 

Eiszeit oder Höhenflug?

“Für alle, die schon mal bei Crypto Geld verloren haben – man kann die Verluste mit Tränen füllen”, scherzte Maik Klotz zur Eröffnung. Nicole Nitsche erklärte, wie stark der Wert von Crypto-Währungen gefallen ist und was das bedeuten kann: “Wir wollen auf der CryptX auch klären, ob eine Crypto-Eiszeit auf uns zukommt.”

Aber nach dem Winter kommt immer der Frühling, und nach schlechten Zeiten geht es immer wieder nach oben – nur wann es so weit sein wird, ist noch offen. Ein bisschen was hatte die CryptX darum auch von einer kleinen Selbsthilfegruppe für Crypto-Geschädigte, aber natürlich bot sie viel mehr.

Rund um die CryptX

Auf der CryptX musste jedenfalls niemand frieren: Draußen gab es nicht nur Glühwein und heiße Schokolade, sondern am Vortag fand ein ganzer Weihnachtsmarkt mit Bratapfel, Würstchen und noch viel mehr statt. Weihnachtsbäume als Deko luden schon mal zur Weihnachtszeit ein, und viele Lounges boten die Möglichkeit zu Gesprächen und zum Netzwerken, was eifrig genutzt wurde. Der Kryptowinter fand also nur in den Diskussionen statt – dort aber richtig!

We’re all living in Decentraland: Wie Technologie eine in ihrem Wesen dezentrale Welt reorganisiert

Wo liegt eigentlich Decentraland? Auf dem Globus findet man es nirgendwo – im virtuellen Universum dafür überall. Und wir alle leben da, zumindest theoretisch, denn neue Technologien machen das möglich. Wenn wir für die umgreifenden Veränderungen bereit sind zumindest…

Christoph Bornschein, Gründer und Geschäftsführer der Agentur für Digital Business TLGG und der TLGG Consulting GmbH, verriet mehr über die neuen Möglichkeiten, wie Europa sich damit neu erfinden könnte und warum man das Internet eigentlich erst mal komplett aufbrechen sollte.

Utopien und Dystopien im Internet

Fälle wie FTX bringen viele erst mal zurück auf den Boden der Tatsachen – und ins Jammertal der Verluste. Erst dann wird vielen wieder klar, wie viel Technik im Spiel ist und wie viel man davon nicht versteht. “Wir wollen Technik nutzen, aber wir wollen sie nicht immer verstehen”, so Bornschein, “aber wir merken das erst, wenn sie sich gegen uns wendet.” Ebenso bei Daten: Alle sind sich einig, dass man mehr damit machen müsste, doch gleichzeitig herrscht großes Misstrauen gegen die digitale Welt, vor allem gegen das Internet selbst. Eigentlich müsste man das Internet neu erfinden, mit viel Technologieoffenheit – wie bei Dezentralität. Das Leben in Decentraland und die Nutzung von Dezentralität gibt Nutzer:innen die Kontrolle über ihre Daten zurück (und da muss nicht mal immer Blockchain im Spiel sein). 

Nur wo liegt das perfekte Decentraland? Sicher nicht in China, das eine “dystopische Teilhabe-Realität” erzählt, weil es hier viel Kontrolle gibt, vor allem Kontrolle über die Daten. Die USA dagegen betonen eine utopische Wachstums-Realität, die freiheitlich und kommerziell orientiert ist, aber eben doch ein Überwachungskapitalismus – aber welches Narrativ will Europa erzählen?  

Daten vs. Geld vs. Werte

Europa will immer wieder seinen Fokus auf Werte und Sinnhaftigkeit betonen, vor allem bei Themen wie dem Datenschutz: “Wir müssen in jedem Fall Datenschutz als Menschenrecht ernst nehmen”, so Bornschein, “aber noch fehlt die Übersetzung in konkrete Institutionen und Regelungen.” Initiativen wie SINE nutzen Kryptografie zum Beispiel für neue Kooperationsmodelle, bei denen Data-Sharing zur Einsparung von CO2-Emmissionen eingesetzt wird.  

Und genau solche Beispiele sind Bornschein so wichtig: “Das zeigt, wie Dezentralität zentrale Ergebnisse möglich macht, durch einen souveränen Umgang mit Daten.” Möglich wäre noch so viel mehr: Ein Einsatz in der Krebsforschung zum Beispiel. Hier könnte man über eine “Treuhänderstelle” die Patientendaten sicher nutzen – aber dafür braucht es (noch mehr) Mut.

Sovereignty matters

Natürlich benötigt man dafür neue Gesetze, die den digitalen Raum gestalten, weil dort die Gesetze für den nicht-digitalen Raum nicht mehr funktionieren können. Aber gerade hier fehlt vielen die Digital Literacy, wie Bornschein betonte: “Wir haben uns keinen Gefallen getan, so spät in Digital Literacy einzusteigen.”

Aber Europa könnte genau diesen Mut, der gefordert wird, beweisen: “Europa könnte eine werte-basierte Digital-Ökonomie bieten und ein Internet der Werte entwickeln”, erklärte Bornschein – und damit genau diesen Mut zeigen. Er würde am liebsten das “Internet auseinanderbrechen” und vom zentralen Speichern von Daten zu echter Dezentralität gehen. Sein Fazit ist klar: “Sovereignty matters. Für Europa ist die Kombination von digitaler Souveränität mit einem unternehmerischen Ansatz eine selbstbewusste Option”, so Bornschein, “Und wir müssen dieses Narrativ nutzen. Die ersten globalen Unternehmen machen das bereits!”

Die europaweite Regulierung des Kryptospace

Europa war schon bei Bornschein das Thema, wie sieht es schon in Sachen Regulierung aus? So ganz klar ist das immer noch nicht, dazu kommen eine Fülle an Begriffen wie MiCar, Travel Rule und DLT Pilot Regime, mit denen sich aber diese Panelisten auskennen:

Veronique Breidert (Bitpanda), Jan Ceyssens (European Comission), Patrick Hansen (Circle) und Dr. Carola Rathke (YPOG). Die Moderation übernahm hier Dr. Anika Patz (YPOG). Und es ging um das Problem der Geldwäsche, warum am Ende doch keiner sein Gehalt auf die Bahamas auszahlen will und wie es mit MiCAR aussieht. 

Regulierung als Freund und Helfer

Ceyssens konnte viel davon berichten, wie die MiCAR in den letzten Monaten verhandelt wurde: “Wir brauchen einen Rahmen für das Ganze, nicht nur einzelne Regelungen zu Wallets und Co.” Das Papier steht kurz vor dem Abschluss, und bis zum Frühjahr ist die Übersetzung in alle Sprachen geplant, dann kann es veröffentlicht werden. Wichtig ist in jedem Fall, dass MiCAR überall in Europa zum selben Zeitpunkt umgesetzt wird, damit sie wirklich Sinn macht. Regulierung kann sehr viel verhindern, betonte Rathke – kriminelle Machenschaften allerdings natürlich nicht. 

Die Definition von DeFi

Obwohl Regulierung viel helfen kann: Momentan ist der Cryptospace sehr retail-lastig. “Die Sicherheit des Kunden ist am wichtigsten”, so Breidert. “Aber es gibt viele unregulierte Anbieter. Würde man sein Gehalt wirklich aus freiem Willen auch auf die Bahamas überweisen? Aber viele Kunden achten bei Anbietern nicht auf so etwas. Die unregulierten Anbieter, die auf unseren Markt drängen, sind ein großes Problem.” Man muss dem Kunden Hinweise geben, worauf er achten muss. “Es wird noch viel mehr Einsatz gegen solche unregulierte Bewerber geben”, das versprach Ceyssens.

Wie können weitere Risiken adressiert werden? Regulierung ist ein Weg, aber es muss noch mehr geschehen, beispielsweise durch Governance. “Wo beginnt DeFi eigentlich? Das muss man noch viel genauer definieren”, so Rathke.

Alle sind gespannt, was dazu aus Europa kommen wird, denn hier sind genau diese Definitionen so wichtig. “Bisher ist DeFi nicht von MiCAR umfasst”, betonte Ceyssens. “Das kommt in den nächsten Jahren auf uns zu, denn auch hier muss die Sicherheit garantiert werden.”

Wie sieht es mit dem digitalen Euro aus?

Rathke hofft, dass der digitale Euro auch Probleme lösen kann. In jedem Fall wird er ein großes Thema bleiben, weil er viel Mehrwert für die Branche bieten kann – denn eine Währung, mit der man vieles elektronisch abwickeln kann, kann einiges erleichtern. “Wir hoffen, dass der Markt genau dorthin geht”, so Hansen. Die Zentralbank braucht die Möglichkeit, Geld auch digital zu händeln. “Der digitale Euro ist das, was der Kunde am Ende ,in der Hand hat’”, betonte Ceyssens. Dafür braucht es einen gesetzlichen Rahmen. Aber auf der Wholesale-Seite ist es eher eine Weiterentwicklung der gegebenen Gesetze.” 

Die Probleme in 5 Jahren

Thema Geldwäsche: Wie sieht es damit aus? “Man darf auf keinen Fall digitale Daten-Honey-Potts entstehen lassen”, das war Hansen wichtig. “Transaktions-Monitoring ist in der Geldwäsche ein ganz großes Thema – und ein sehr anspruchsvolles”, so Breidert. “Auch bei Krypto – da kommen noch viele Herausforderungen auf uns zu.” 

Und in fünf Jahren, wie sieht es da wohl aus? Rathke hofft in jedem Fall darauf, dass Deutschland dann effizientere Prozesse beim Umgang mit Geldwäsche haben wird. Andere Länder haben allerdings nicht unbedingt bessere Prozesse, deshalb ist es umso wichtiger, dass nach mehr Einheitlichkeit gesucht wird. Ceyssens sieht hier eine Behörde auf europäischer Ebene kommen. “Ich hoffe, dass wir in fünf Jahren wegkommen von der Spekulierungsebene”, fasste Hansen noch seine Wünsche zusammen, “und durch Regulierung ganz anders an konkreten Projekten arbeiten können.”

Meta-Murks und Crypto-Crash: Ehrenrettung des Web 3.0

Vernetzung, Verschmelzung, Veränderung – Sascha Lobo (Autor und Vortragsredner) nimmt alles in seinen Vortrag auf. Natürlich widmet er sich aber besonders dem Web 3.0, denn dessen Ruf will er retten – und das Web 3.0 kann (oder könnte) tatsächlich so viel mehr sein…

Die Kraft der Vernetzung

“Was ist eigentlich mit Crypto los?, damit stellte Lobo die Frage, die alle bewegt. Auch er selbst hat viel verloren, aber für ihn ist diese Cryptokrise nichts Neues: In den letzten Jahren hat es viele Sturzflüge gegeben, die aber auch immer helfen, der Branche ihre Ernsthaftigkeit zurückzugeben. Wichtig ist der Fokus auf die Kraft der Vernetzung von vielen: “Die Kraft der vielen ist enorm, wichtig ist dabei immer die Vernetzung, denn so entsteht eine Effizienzradikalität”, erklärte Lobo, “und dazu gehört Technologie – aber eben auch Menschen.”

Deshalb sind Plattformen, als pure Vernetzung, ja auch so erfolgreich, denn sie können Datenströme am besten auswerten – und das oft sogar in Echtzeit. Deshalb können Plattformen bzw. ihre Prinzipien Probleme oft so schnell lösen und Projekte vorantreiben. Wie Microsoft, die Heilung ohne Medikamente erforschen. “Wir sehen viele Entwicklungen in unserer Naivität nicht – und weil wir mittendrin stecken”, so Lobo. Die Plattformprinzipien haben es sogar ermöglicht, einen Impfstoff in 24 Stunden zu entwickeln – und Plattformen übernehmen sogar das Banking. 

Die Verschmelzung der Welten

Aber Plattformen haben auch Schwächen, das zeigt das Beispiel Twitter gerade überdeutlich. Elon Musks “Spontankauf” zahlt sich wortwörtlich und im übertragenen Sinn nicht aus, gerade hier lässt die Macht der Vernetzung radikal nach. “Die Schwächen solcher Plattformen gehen in beide Richtungen: Die Kraft, die sie nach oben zieht, kann sie auch nach unten ziehen”, erklärte Lobo. “Plattformen müssen sich ständig weiterentwickeln, um zu bestehen, aber das sorgt gleichzeitig für immer neue Schwächen.”

Was kann denn nach der Plattform kommen – und was nach dem Smartphone? Selbst, wenn Metaverse bisher nicht funktioniert hat, kann es eine sinnvolle Weiterentwicklung von Facebook sein – und solche Weiterentwicklungen sind ein Muss:

“Das Metaverse ist das Betriebssystem der Post-Smartphone Ära.” Mit dem Smartphone hat man Apps in der Hand, aber mit einer Brille, in der diese Apps integriert wären, könnte auch hier eine Veränderung kommen. So etwas könnte eine Verschmelzung der Welten schaffen, genau wie einer Super-App von Google das vielleicht gelingen könnte. Wichtig ist aber, dass alle Systeme interoperabel sind – sonst klappt die Verschmelzung nicht. 

Verändertes Denken, veränderte Welt

FTX war ein “komplettes Versagen”, wie der Spiegel getitelt hat. Aber Lobo zog hier eine andere Verbindung: Diese Ereignisse sind eher wie die Dot.Com-Bubble, bei der auch einiges gescheitert ist. Crypto erlebt gerade nichts anderes, wichtig ist nur die substantielle Wertschöpfung in der Vernetzung. Durch Convenience und Druck muss die virtuelle Automatisierung geschehen, mit viel mehr Virtualisierungen im Alltag. Eine Brille mit Apps könnte eine TV-App laden, wodurch jede TV-Hardware unnötig werden würde. “Wir brauchen ein verändertes Verständnis”, das ist Lobos Schlussstatement – nur so kann sich die Welt zum Positiven verändern. Vielleicht diskutiert er ja im nächsten Jahr mit Christoph Bornschein darüber.

New capital markets: von Emission, Trading bis Custody von digitalen Assets

Der Kryptospace ist stark in Bewegung, ständig kommen hier neue Entwicklungen dazu. Aber was ist wirklich neu und was wird einfach nur als neu verkauft? Und braucht man das alles überhaupt (oder kann das weg)?

Wie kann mehr Glaubwürdigkeit gewonnen werden – und wann geht es wirklich damit los? Dr. Matthias Hirtschulz (d-fine) jedenfalls trat an, um genau diese Fragen zu beantworten. 

Kombis ohne Medienbrüche

Juni 2021 ist das Gesetz zu elektronischen WP in Kraft getreten, mit dem u.a. Anleihen in dezentralen Registern rein digital begeben werden können. Momentan gibt es viel zu viele Silos auf dem Markt, und die Daten sind in geschlossenen Backends gespeichert – die Verbindung fehlt also. Mit einer gemeinsamen Infrastruktur für digitale Assets würden aber viele Vorteile entstehen: “Ein digitales Asset kann dann in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden.” DeFi Anwendungen und Assets können miteinander ohne Medienbrüche kombiniert werden, was alles viel effizienter machen würde.

Glaubwürdigkeit und Wissen

“Beide Welten lassen sich auch kombinieren: Klassische Wertpapiere können auch in DeFi Protokollen genutzt werden, beispielsweise bei einem revolvierenden Kredit.” Und das Ganze ist nicht so weit weg, wie viele denken, und es bietet viele Vorteile. Die sichere (Krypto)Verwahrung ist ein Bindeglied zwischen Services und digitalen Assets und gewinnt genau darum an Bedeutung für die Finanzdienstleister.

Wallets sind der Schlüssel in die Welt der digitalen Assets. Je früher Finanzdienstleister damit beginnen, desto mehr Glaubwürdigkeit und Wissen können sie hier aufbauen. 

Wann geht es los?

Eines ist sicher: Für den Kunden wird so etwas eine verbesserte Customer Experience bedeuten. Wenn die Kunden eine App in anderen Themen einfach weiternutzen können, sind sie meist viel offener für Neuerungen. Wann endet dann endlich mal die Pilotisierungsphase? “Man muss das differenziert betrachten, nicht alle Blockchainthemen sind gleich”, so Hirtschulz. “Wir werden viele Live-Umsetzungen in den nächsten Jahren sehen – auch viele mit Problemen.” Hirtschulz jedenfalls blickt aber positiv auf die neuen Entwicklungen – es wird noch viel passieren!

(In)stabile Kryptowährungen – Wie steht es um Stablecoins

Stablecoin, das klingt bei all den Problemen rund um Crypto so herrlich stabil, aber wie stabil ist diese Währung wirklich? Hinter den Stablecoins stecken wieder ganz eigene Probleme – und vor allem steckt in ihnen eine Menge Geld. Warum hat hier die Schweiz die Nase vorn, wird es einen europäischen Stablecoin geben und wird es überhaupt weiterhin so viele Arten an Stablecoin geben?

Darüber haben Pascale Bruderer (Swiss Stablecoin AG), Dr. Jonas Gross (Digital Euro Association), Alexander Höptner, Tobias Niermann (Atruvia AG) und Dorothea Ysenburg (Mastercard) unter der Moderation von Alexander Bechtel (Deutsche Bank) diskutiert.

Wo sind die Anwendungsfelder?

Was sind Stablecoins denn nun eigentlich? Sie stellen eine Währung dar, die durch verschiedene Mechanismen einen stabilen Kurs garantieren soll. CBDC, im Vergleich, ist dagegen eine Forderung gegenüber der Zentralbank und nicht immer auf der Blockchain. “Stablecoins haben ein besonderes Potenzial, das darin liegt, dass die Technologie Welten verbinden kann”, so Bruderer, “Es erweitert die Anwendungen, und es kann ein Transaktionsinstrument sein, dass die direkte Unmittelbarkeit hat.”

Höptner ist aber mal der Advokat des Teufels und hielt dagegen: Wozu brauche man denn überhaupt Stablecoins, es gäbe doch bereits Bitcoin: “Es gibt einfach keine großen Anwendungsfelder bisher!” Das neue Auto kann man jedenfalls noch nicht mit Bitcoin bezahlen. Ysenburg will auf jeden Fall den Kunden dazu verhelfen, dass er das bald könnte, wenn er das will. “Noch ist das natürlich ein Nischencase, aber wir haben Kunden, die gerne Bitcoin ausgeben würden”, so Ysenburg. Vermutlich wird es staatlich und privat organisierte Stablecoins geben, bisher bietet Bitcoin genug Stabilität.

Vertrauen in der Breite

In Ländern mit stark volatiler Währung sieht es mit den Use Cases schon wieder ganz anders aus. Bisher ist das realwirtschaftliche Potenzial noch nicht mal ansatzweise ausgeschöpft: “Aber dafür müssen wir das Vertrauen gewinnen”, so Bruderer, “Regulation ist ja nichts Schlechtes, denn sie schafft Sicherheit, Vertrauen und auch neue Märkte.” Die Schweiz mag langsamer agieren als andere, aber sie handelt immer solide: “So kann man Vertrauen in der Breite schaffen.”

Können Stablecoins auch ein Risiko werden? “Ein Stablecoin ist nur so sicher wie sein Referenzpunkt und die Sicherheit seiner Verwahrung”, erklärte Niermann – und das kann eben auch Risiken bedeuten. Momentan sind wir noch in der Trainingsphase, und vielen Leuten fehlen noch die Informationen. 

Steuerung von oben?

Höptner hat eine klare Prognose: Wenn in Europa nichts getan wird, wird es einen Stablecoin als Gewinner geben, und darauf muss es eine politische Antwort darauf geben, sonst müssen alle diese Art von Stablecoin nutzen – the Winner takes it all! Und dann kann es auch sein, dass dieser Stablecoin aus China kommt. Bruderer geht noch weiter und erklärte, dass es darauf eine europäische Antwort geben muss, die zwischen amerikanischen und asiatischen Konzepte stattfinden muss. “Viele Unternehmen haben gewartet, bis die Regulatorik kommt”, so Gross. “Und dass dann ein europäischer Stablecoin kommt, als Mittelding.”

In jedem Fall muss er interoperabel sein, sonst bleibt er in Silos, erklärte Niermann. Es geht nicht nur um die Interessen einzelner Institute, sondern um einen volkswirtschaftlichen Nutzen. Natürlich spielt auch die Industrie in dieses Thema rein, die dafür Use Cases entwickeln muss.

Vieles muss von oben befohlen werden, wie von der Zentralbank. Die tut das aber nicht, deshalb werden es wohl Startups übernehmen”, erklärte Höptner. “Das ist zwar demokratisch, aber die Steuerung von oben würde helfen. Aber das ist ein reiner Wunsch.”

Ein Stablecoin oder viele?

Eine Zeitreise, fünf Jahre in die Zukunft, wie sieht die Lage aus? Gross sieht viele neue Projekte und Use Cases kommen, aber zumindest im Moment glaubt er nicht, dass Europa da wirklich eine große Rolle spielen wird. Bisher gibt es etwa 150 Stablecoins, aber vermutlich wird es in ein paar Jahren gut doppelt so viel geben – und einige werden gar nicht mehr da sein. Der US-Dollar wird allerdings wohl immer noch bei diesem Thema dominieren. 

Warum muss es überhaupt den einen Stablecoin geben, warum kann es nicht für jedes Ökosystem einen extra geben? “Transferieren von Kryptowährungen ist einfach der größte Pain”, erklärte Höptner. Und auch Ysenburg meinte, dass das das Ökosystem zu komplex machen würde. Deshalb muss ein Stablecoin interoperabel bleiben – und das möglichst leicht. 

Digitales Zentralbankgeld: Status Quo und Ausblick bei CBDC

Die Digitalisierung macht auch vor dem Geld keinen Halt, es erlebt gerade eine echte Revolution. Aber dieser Wandel muss auch richtig gestaltet werden, und wie das aussehen kann, nahm sich dieses Panel vor, in dem Peter Bofinger (Universität Würzburg), Johannes Duong (Österreichische Nationalbank), Maike Hornung (Visa) und Dr. Heike Winter (Deutsche Bundesbank) diskutierten, gemeinsam mit Moderator Manuel Klein (Deutsche Bank).

Und es ging um noch mehr: Ob man immer gleich eine neue Autobahn braucht oder ob ein Auto reicht und was man im Katastrophenfall an Geld wirklich braucht.

Auto oder gleich Autobahn?

“Der Begriff ,digitaler Euro‘ ist eigentlich irreführend, denn der Euro war schon digital, als er 1999 auf den Markt kam”, erklärte Bofinger zum Auftakt. “Erst 2002 kam dann das Bargeld dazu.” Jetzt geht es ums Geld der Zentralbank, um “digitales Bargeld”. “Dieses Geld von der Zentralbank war bisher eben Bargeld”, so Winter, “und dessen Anonymität hat es so attraktiv gemacht.” Das sollte aber nicht der einzige Grund für seine Verwendung sein.

In Ländern, in denen nicht jeder ein Bankkonto hat, hat aber meistens jeder ein Smartphone, darum ändern sich dort solche Ansprüche und vor allem die Forderung nach einem einfacheren Zugang. “Worum es wirklich geht, ist die Darstellung”, erläuterte Duong. “Das Geld der Zentralbank muss auf die Blockchain gebracht werden.” Will man gleich eine neue Autobahn oder nur eine neue Autobahn, das trieb Bofinger um. Das lässt sich auch auf CBDC übertragen, braucht man nur eine neue Währung oder gleich neue Systeme, aber Winter erklärte außerdem, dass Produkt und Infrastruktur nicht immer klar zu trennen sind. “Es soll nicht alles selbst gemacht werden”, so Winter, “wir brauchen die Zusammenarbeit mit den privaten Anbietern.”

Das Ziel im Auge behalten

Wichtig ist das Ziel, wie Hornung betonte: “Wir von Visa arbeiten mit Zentralbanken auf der ganzen Welt zusammen. Wir richten unsere Netzwerkstrategien danach aus, denn alle Zentralbanken funktionieren anders. Das sind echte Forschungsbereiche, bei denen VISA Expertise für die jeweilige CBDC mitbringen kann.”

Die Annahme der CBDCs ist aber von Land zu Land, oft gibt es auch andere Währungen wie Stablecoins, die besser angenommen werden.

“Unsere Zahlungssysteme sind amerikanisch dominiert”, so Bofinger, “Wir müssen da großflächig rangehen und europäische Souveränität entstehen lassen.” Genau das entwickelt sich Winter zufolge aber schon längst – genau deshalb geht es eben auch um die Autobahn und nicht nur um ein neues Auto. 

Gründlich und gut

Warum macht man das Ganze denn überhaupt? “Die Leute wollen sich darum nicht kümmern”, so Winter. “Wir wollen den Leuten sagen, hier habt ihr etwas, das funktioniert genauso wie Bargeld.” Zusätzlich soll etwas für Offline entwickelt werden, auch für den Katastrophenfall. Wobei Winter hier entgegenhält, dass bei Stromausfall auch das Bargeld im Supermarkt nicht unbedingt helfen kann. 

Der Erwartungsdruck ist hoch, viele Länder warten deshalb noch ab. “Der Kostenfaktor spielt eine wichtige Rolle“, erklärte Duong, „Deshalb sind Business Cases so wichtig – was kann der Return sein?“ Wholesale ist in jedem Fall interessanter als Retail für die meisten.

“Wir brauchen ein europäisches Zahlungssystem und europäische Souveränität”, betonte Bofinger. “Und dafür brauchen wir einen Dialog, sonst lässt sich das nicht entwickeln”, erklärte Winter. “Wir machen es lieber gründlich – und darum wird es auch gut!”

Decentralized Finance: On Blockchain- and Smart Contract-based Financial Markets

Prof. Dr. Fabian Schär (Universität Basel) gab eine Einführung in das Thema DeFi und zeigte alle Herausforderungen und Möglichkeiten, die das mit sich bringen wird. Wie war das noch mal mit Tokens, Blockchain und TVL? Schär erklärte all das noch mal kurz zum besseren Verständnis. 

Licht und Schatten bei Composability

Composability bringt Licht und Schatten mit sich – und Schär begann erst einmal bei Blockchain und weiteren wichtigen Begriffen, wie den Smart Contracts, für die diese Composability entscheidend ist. Bei Smart Contracts handelt es sich um Accounts, die von Code kontrolliert werden. Er geht auch auf Token ein, die wiederum auf Tokens auf Smart Contracts beruhen. “Je mehr man alle Risiken herausnehmen kann, desto innovativer wird das Ganze”, erklärte Schär. 

Natürlich gibt es hier aber auch Probleme. Zum Beispiel sollte man TVL (Total value locked) nicht blind vertrauen. Das Wrapping der Tokens ist sehr aufwändig, dazu besteht die Gefahr, dass man komplexe Strukturen im DeFi Bereich einfach wieder repliziert, anstatt etwas Neues zu schaffen. 

DeFi Theater

“Leute haben ganz unterschiedliche Vorstellungen, was unter DeFi zu verstehen ist”, so Schär. “Aber ein Großteil, was als DeFi verkauft wird, ist am Ende nur DeFi Theater.” Statt echter DeFi am Ende also nur alles eine Inszenierung. Ein Blick darauf, ob beispielsweise die Blockchain wirklich dezentralisiert ist, muss sein – aber oft helfen hier nur die echten Expert:innen weiter. Für diejenigen, die sich trotzdem daran wagen, stellte er eine ganze Liste an Fragen zusammen, mit denen man nachprüfen kann, wie echt der Anspruch an Dezentralität ist, aufgeteilt nach verschiedenen Bereichen. Wenn beispielsweise schon die Blockchain nicht wirklich dezentral ist oder nicht klar ist, wer die Benutzeroberfläche bereitstellt, können das klare Hinweise auf DeFi Theater sein. 

Echte Dezentralität kann viele Vorteile bringen, und sie kann sogar dafür sorgen, dass man am Ende weniger Regulierung braucht. Das liegt an Gründen wie Transparenz und Unveränderlichkeit. Da kein Operator notwendig ist, bleibt alles neutral, außerdem gibt es keine speziellen Privilegien, nicht mal für die Entwickler. 

Key Messages

Als Botschaften seines Vortrags hielt Schär fest:

  • In jedem Fall wird Dezentralität bleiben, das steht fest. 
  • Die Punkte Composability, Self-Custody und Transparenz sind die Schlüssel von allem. 
  • Durch Composability entstehen auch Risiken, deshalb sollte man diese Risiken vorher testen.
  • Man muss keine Angst vor Dezentralisierung haben – es bietet eine Menge Vorteile für alle!

Kurz und knapp war diese Einführung – und im folgenden Panel ging es gleich mit dem Thema in Debattenform weiter.

Kampf der Konzepte: DeFi (Decentralized Finance) vs CeFi (Centralized Finance)

Und nach der Einführung in DeFi kam der echte Battle: DeFi vs. CeFi – wer wird gewinnen? Oder am Ende doch nur SciFi?

Auf dem Panel brach aber kein Krieg aus, sondern nur eine gute Debatte, es waren in jedem Fall dabei: Julian Grigo (Solaris), Jessica Holzbach (Pile Capital), Prof. Dr. Fabian Schär (Universität Basel) und Simon Seiter (Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG). Last but not least war André M. Bajorat als Moderator dabei. 

Brücken bauen jenseits von SciFi

Wie sieht es mit den Panelisten aus, schlägt ihr Herz für DeFi oder CeFi? Ganz sicher waren sich manche nicht, aber das liegt auch an dem Status Quo, der einfach noch offen ist. “Wir brauchen klare Begriffe”, forderte Seiter, “schon allein CeFi klingt wie SciFi, das hört sich für die meisten nach nichts Konkretem an.” Erst das Eingliedern in die wirtschaftliche Wertschöpfungskette wird das Ganze wirklich relevant machen, und da fehlt bisher einfach noch die Kreativität: “Wir müssen diese Transparenz in die reale Welt bringen, da brauchen wir noch die Brücke, die hin zu allen geht.”

Holzbach ist gerade dabei, solche Brücken zu bauen. “Viele Komponenten aus der DeFi-Welt sind extrem wertschöpfend, und das wollen wir in die reale Welt transportieren”, erklärte sie. Dafür braucht es einen besseren Zugang zu DeFi, und das für alle. 

Die Marktlücke füllen

Wie geht man mit den Private Keys um, sollte man sich in Self-Custody darum kümmern? Seiter sah das nicht als sinnvoll an, aber Schär plädierte darauf, dass man selbst wählen kann. Allerdings gibt es hier inzwischen schon verschiedene technische Lösungen, wie Grigo erklärte:

“Es gibt Möglichkeiten, verschiedene Devices zu koppeln, sodass man so einen Schlüssel recovern kann.” Das kann sogar bei einem Todesfall eine Lösung sein – aber Schär meinte, dass sich hier viel zu wenige damit auseinandersetzen wollen. Erst wenn die Lösungen leichter werden, werden sie wohl von der ganzen Gesellschaft angenommen. 

Momentan ist die Branche natürlich nicht besonders hoffnungsvoll, aber Holzbach ist sich sicher, dass in Zukunft vieles besser funktionieren wird. Und das bietet auch Unternehmen ganz neue Chancen. “So eine Vision muss von allen getragen werden, von der Belegschaft und vom Vorstand”, erklärte Seiter, “DeFi hat enormes Potenzial, das ist eine Marktlücke, in die man reingehen kann. Wenn man den Zugang zu DeFi gibt, wie bei uns, dann sind viele vor allem große Firmen als Kunden dabei.”

Regulierungsweltmeister Deutschland

“Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir immer nur Regulierungsweltmeister sein wollen”, betonte Schär. “Aber es ist auch gut, wenn man sich das eingesteht. Die Regulierung in der Schweiz ist jedenfalls fortschrittlicher.” Deutschland ist oft ein Sonderfall, berichtete Holzbach aus ihrer Arbeit, deshalb seien hier gute Partner wichtig, die mit einem daran arbeiten. 

„CeFi-Services sollten reguliert werden wie Banken. DeFi-Services nicht – ähnlich wie beim Geldschein, den ich aus dem Automaten ziehe: Was ich mit dem Schein mache, ist komplett mir allein überlassen – da redet keine Bank rein“, so Grigo.

Nur wenn man die Verantwortung alleine trägt, wie beim Bargeld, kann man das lassen. Einigkeit herrschte bei allen Panelisten aber nur bei einer Sache: Bei diesem Thema wird noch viel passieren, vor allem in den nächsten Jahren.

The Crypto Winter is coming – Wie schlimm wird es wirklich?

Den Kryptowährungen geht es nicht gut – kommt erst ein Bärenmarkt und dann irgendwann ein echter Kryptowinter? Oder kann man dann erst etwas entwickeln? Spoiler Alert: Wann dieser Winter enden wird, fand das Panel nicht heraus, aber es entspann sich eine sehr starke philosophische Diskussion über die Zukunft – und ob es mehr Eigenverantwortung oder mehr Einflussnahme von oben geben muss.

Darüber debattierten: Anna Graf (Arvato Systems), Roman Reher (Blocktrainer), Holger Rohm (Kryptonauten GmbH) und Nils Wischmeyer (dreimaldrei Journalistenbüro), unter der Moderation von Kilian Thalhammer (Payment & Banking). 

Das Desaster FTX

Fangen wir klein an: Was ist eigentlich bei FTX passiert? “Die Kryptowelt bestraft Spekulationen härter als die restliche Finanzwelt”, so Reher, zumindest ist das im Moment noch der Fall. “Im Kryptospace herrscht noch ein bisschen Wilder Westen”, erklärte Rohm, “aber das bedeutet auch, dass das ein absolut freier Markt ist. Der ist oft messy, aber das Positive ist, dass schlechte Player rausgedrängt werden.” Irgendwann kommt dann die Regulierung, aber diese darf nicht nur von einer kleinen Gruppe kommen. 

Das ist aber auch immer ein Thema der Verantwortung, aber Graf glaubt nicht, dass die meisten Menschen diese Verantwortung übernehmen können. Eine einfache Handhabung kann schon mal helfen. Was sind die Learnings aus dem FTX-Desaster? Man muss beispielsweise die Eigenverantwortung bewusst machen. 

Wer gestaltet die Welt?

“Ein Kind, das nichts darf, wird zu einem Erwachsenen, der nichts will”, diese alte Weisheit ist für Reher wichtig: Manche Dinge werden kommen, man kann nicht immer alle nur schützen: “Man muss da auch erwachsen werden und nach vorne gehen.” Wischmeyer hielt dagegen, dass es einfach so viele Projekte gibt, die scheitern, und das, obwohl es Regulierung gibt. 

“Wir wissen doch aus der Geschichte, dass man die Wirtschaft nicht zentral planen kann”, das war Rohm besonders wichtig. “Aber warum fordern wir das von der Geldwirtschaft?” Reher dachte das Ganze noch weiter, für ihn ist die Lösung für viele Probleme bei Bitcoin, weil man damit die Welt selbst gestalten kann, statt dass die Gesellschaft durch den Staat alleine geformt wird – und vielleicht eben in die falsche Richtung. Das gilt für ihn aber nur für Bitcoin, weil er andere Netzwerke dazu nicht in der Lage sieht. 

Eigenverantwortung oder staatliche Regelung?

Der Miner, dem man Bitcoin zuspielt, kann davon profitieren. Für Reher und Rohm ist die Eigenverantwortung ein Schritt in die Zukunft, Wischmeyer und Graf sahen das anders – aber kann es nicht etwas dazwischen geben? Schwierig ist in jedem Fall, dass eine echte Regulierung global funktionieren müsste – sonst arbeiten einige so “dreckig” wie sie wollen und überrennen dann andere. Letztlich sieht Reher aber alle zentralen Lösungen, die es bisher gab, als gescheitert an. Er wünscht sich, dass sich die Gesellschaft ändert – aber er weiß auch, dass das dauern wird. 

Wischmeyer hält viele dieser Ideen für nicht praktikabel, das betonte er als grundlegendes Problem. Für Reher ist aber wichtig, dass die Realität aber eben nicht einfach von Ökonomen nach einem Regelwerk definiert werden kann: “Das ist aber die Arroganz vieler Ökonomen von heute.” Aber natürlich läuft auch viel in der Welt schief. Reher war nur wichtig, dass man Bitcoin in die heutige Gesellschaft integriert – das muss ein Ziel sein. 

Wann wird es Frühling?

Wie sieht es denn nun mit dem Kryptowinter aus? Rohm denkt, dass es bald wärmer werden wird. Für Graf ist das Ganze erst einmal besser, weil alles erst einmal zum Thema wird, mit dem Unternehmen sich beschäftigen müssen. Im Moment leiden viele Bereiche, das betonte Reher noch mal, und natürlich hat das Einfluss auf Bitcoin und Co.

Erst ab 2024, da waren sich alle einig, wird es wohl etwas besser werden. “Krypto kommt wieder”, so Wischmeyer, und fügte noch an: “Das ist bei Schneeballsystemen immer so, da steckt wieder jemand Geld rein.”

Reher widersprach da, Bitcoin sei niemals ein Schneeballsystem, weil niemand das Geld irgendwo abgreife. Der Krimi darum, das ist sicher, geht in jedem Fall weiter. “Wir müssen den Markt besser machen”, so Graf, “alle wollen doch, dass es uns besser geht, und wir arbeiten daran.”

Nach dem Kryptowinter… und vor dem PEX-Frühling

Die CryptX hat wirklich gehalten, was sie versprochen hat: hitzige Diskussionen und viele gegenteilige Meinungen. CeFi oder DeFi, staatliche Lenkung oder reine Eigenverantwortung, Auto oder Autobahn, die Debatten war vielseitig und kontrovers. Aber auch all diese hitzigen Argumente konnten den Cryptowinter nicht zum Schmelzen bringen – der wird wohl noch viele frieren lassen. Aber die heutigen Diskussionen haben gezeigt, wie bewegt die Branche ist, voller entgegengesetzter Meinungen und auch voller unterschiedlicher Menschen und Unternehmen. Was wiederum zeigt, wie stark sich diese Branche noch entwickelt. Es mag noch dauern, aber nach dem Winter kommt immer der Frühling, wirklich immer – mal schauen, ob zur nächsten CryptX schon die ersten Erfolgsblümchen wieder aus dem Kryptowinter ragen… 

Die CryptX hat viele Menschen zusammengeführt, in Gesprächen, mit neuen Ideen, bei einer Tasse Glühwein. Sie mal wieder gezeigt, wie vielfältig die Branche ist – und dass wirklich immer etwas passiert.

Dass wir diese Veranstaltung überhaupt in diesen schwierigen Zeiten machen können, ist nicht selbstverständlich. Das geht nur aufgrund wunderbaren Menschen und Unternehmen, die uns unterstützen und uns ihr Vertrauen schenken. Das wissen wir sehr zu schätzen und möchten uns an dieser Stelle von Herzen bei unseren Sponsoren und Partnern bedanken.

Eines steht aber fest: Im März geht es mit der Payment Exchange weiter – und da wird es heiß! Fiesta PEXicana wird das Motto sein, und rund um Sombreros, Nachos und allem, was Payment und Banking wieder rund um die Veranstaltung zaubern wird, kommen wieder die besten Expert:innen der Branche zusammen. Hasta pronto! 

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