Die Startups, die sich auf den Versicherungsbereich fokussieren, sind nicht weniger umtriebig als Fintechs, bekommen nur seltener öffentliche Aufmerksamkeit. Was so in der Insurtech-Welt in den vergangenen zwei Wochen passierte, fassen wir hier kurz zusammen. Kurz und knapp fassen wir die wichtigsten Fundings, Kooperationen, Personalien und technische Entwicklungen zusammen.

Ibisa sammelt 1,5 Mio. Euro ein

Das 2019 gegründete Insurtech Ibisa aus Luxemburg konzentriert sich auf ein Segment, dem Experten für die kommenden Jahre eine wachsende Bedeutung zumessen. Das Unternehmen arbeitet an Versicherungslösungen, die sich der Klimakatastrophe widmen. Zum Portfolio gehört eine parametrische Versicherung, die auf Wetterdaten basiert. Damit können sich Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie gegen Ernteausfälle absichern, die von Dürre oder Überflutungen verursacht wurden. Insurtech Gateway führt die Serie-A-Runde in Höhe von 1,5 Mio. Euro an. Das Geld will das Insurtech in den Ausbau des Personals und die Expansion stecken

1,5 Mio. Euro für Embedded Insurance im E-Commerce

Das von Sebastian Jost, Orhan Köroglu und Rupert Mayer gegründete Insurtech Hakuna darf sich über den Einstieg prominenter Investoren freuen. Klarna-Gründer Victor Jacobsson sowie Sumup-Gründer Marc Christ beteiligen sich neben VC-Firmen an der Pre-Seed-Runde in Höhe von 1,5 Mio. Euro. Hakuna spezialisiert sich auf ein anderes Trendthema der Branche: „Embedded Insurance“, also Versicherungen, die im Rahmen anderer Verträge abgeschlossen werden. Zielgruppe des Insurtechs sind E-Commerce-Unternehmen, die ihren Kund:innen entsprechende Policen (z. B. Garantieverlängerungen) anbieten wollen. 

Digitalversicherer Helden beruft Finanzchef

Das Insurtech Helden.de bietet rein digitale Versicherungen aus den Bereichen Hausrat, Privathaftpflicht, Tier, Bikes und Office an. Jetzt erweitert das Unternehmen seine Führungsebene und beruft erstmals einen Finanzchef. Die Aufgabe übernimmt Dirk Weipert, der auch in die Geschäftsführung eintritt. Er bringt viele Jahre Erfahrung aus Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und VC-Firmen mit. Er wechselt von „Facelift Brand Building Technologies“ zum Insurtech aus Hamburg. 

Allianz partnert mit Cytora

Die Allianz wird mit dem Londoner Insurtech Cytora zusammenarbeiten. Cytora entwickelt auf KI-basierende Methoden, um die Risikobewertung und Abwicklung effizienter zu gestalten. Das Ziel der von beiden Unternehmen verkündeten Zusammenarbeit besteht darin, skalierbare, digitale und datengetriebene Geschäftsmodelle für die Allianz zu entwickeln. Die Allianz verspricht sich von der Kooperation eine effizientere Gestaltung des Underwriting und eine optimierte Risikoeinschätzung. Letztlich soll das auch durch eine optimierte Risikoauswahl zu besseren Margen und damit größeren Profiten führen. 

Insurtech der Axa öffnet sich für Versicherungsmakler

Das Berliner Insurtech Alteos ist Tochter der Axa. Erstmals seit der Gründung vor rund drei Jahren öffnet sich das Unternehmen dem Maklervertrieb. Die neue Hausratversicherung für den deutschen Markt ist speziell für den Vertrieb über Makler entwickelt. Bei der Produktentwicklung wurden nicht nur die Bedürfnisse der Kund:innen, sondern gerade auch der Makler-Unternehmen berücksichtigt. Die hauseigene Verwaltungsplattform verfügt etwa über Schnittstellen zu verschiedenen Maklerverwaltungsprogrammen, Vergleichsrechnern und Pools. Alle Verwaltungsaufgaben (vom Antrag bis zur Schadenseinreichung) werden über Echtzeit-Schnittstellen abgewickelt. Bei der Entwicklung des neuen Produkts hat das zur Hypoport-Gruppe gehörende „Smart Insurtech“ beratend unterstützt.

Clark pflegt Kundenkontakt am intensivsten

Die aktuelle Ausgabe des „Techmonitor Assekuranz“ hat im Herbst des Jahres rund 1.500 Personen aus Deutschland nach ihren Vorlieben und Kontaktaufnahmen mit Versicherern befragt. Unterschieden wurden dabei über 20 verschiedene digitale Touchpoints und Kontaktanlässe. Um Vergleichbarkeit herzustellen, nutzt die Studie einen „Digital Touchpoint Index“. Und hier darf sich das Insurtech Clark, das sich selbst seit einigen Wochen als Unicorn einstuft, über einen Erfolg freuen. Denn bei der Bewertung durch die eigenen Kunden liegt Clark im Index vorn. Mit anderen Worten gelingt es dem Insurtech am besten, den Kontakt zu seinen Kunden zu halten. Lediglich die Eingruppierung von Clark als „Versicherer“ macht etwas stutzig, denn registriert ist das Unternehmen eigentlich als Makler. 

Großbritannien mit Vorsprung vor deutscher Insurtech-Szene

Ein Bericht des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug in Zusammenarbeit mit dem House of Insurtech Switzerland belegt, dass Großbritannien europaweit bei den Insurtechs führt. In ganz Europa zählt der Report insgesamt 497 InsurTechs; davon arbeiten 136 Unternehmen (27 Prozent) in Großbritannien, gefolgt von 93 Unternehmen (19 Prozent) in Deutschland und 61 Unternehmen (12 Prozent) in Frankreich. Ebenfalls interessant ist der Schwerpunkt in der Wertschöpfungskette. So arbeiten 42 Prozent der Unternehmen im Bereich Infrastruktur, 30 Prozent widmen sich Marketing und Vertrieb, 15 Prozent der Bereich Schadenregulierung und Kundenservice. 

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